Sechs führende multilaterale Entwicklungsbanken haben 2013 weltweit fast 24 Milliarden US-Dollar für Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern vergeben, die zum Klimaschutz beitragen. Dies geht aus dem dritten gemeinsamen Jahresbericht der multilateralen Entwicklungsbanken über Klimaschutzfinanzierungen hervor. Der Bericht wurde heute veröffentlicht und zeigt, dass es sich alle sechs multilateralen Entwicklungsbanken – wie letzte Woche angekündigt – zum Ziel gesetzt haben, transparenter über ihre Finanzierungen zu berichten, mit denen die Ursachen und Folgen des Klimawandels bekämpft werden sollen.
Erarbeitet wurde der Bericht von der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB), der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB), der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE), der Europäischen Investitionsbank (EIB), der Interamerikanischen Entwicklungsbank (IDB) und der Weltbankgruppe (WBG).
In diesem neuen Bericht werden die von den Institutionen für Klimaschutzmaßnahmen bereitgestellten Finanzierungen analysiert. Ebenfalls aufgenommen wurden Informationen, die eine breiter gefasste sektorspezifische Aufgliederung sowie eine Untergliederung in Operationen des öffentlichen und des privaten Sektors ermöglichen. Die Finanzierungsbeiträge der multilateralen Entwicklungsbanken wurden auch nach regionalen Gesichtspunkten gegliedert.
„Die weltweite Zusammenarbeit ist eine Grundvoraussetzung für wirksame und effiziente Klimaschutzfinanzierungen. Derzeit hat die Europäische Investitionsbank den Vorsitz der Gruppe der multilateralen Entwicklungsbanken inne. Es ist uns daher ein wirkliches Anliegen, unter Beweis zu stellen, dass auch wir in der ganzen Welt den Klimaschutz unterstützen. Außerdem wollen wir den wertvollen Beitrag hervorheben, den alle Partner dazu leisten. Bei dem für die kommenden Tage geplanten UN-Klimagipfel soll der ganzen Welt vor Augen geführt werden, welche Bedrohungen vor uns liegen und welche Maßnahmen bereits eingeleitet wurden, um die Emissionen zu verringern und uns besser an den Klimawandel anzupassen“, erklärte der für die Bekämpfung des Klimawandels zuständige EIB-Vizepräsident Jonathan Taylor.
Von den 24 Milliarden US-Dollar, die 2013 insgesamt für Klimaschutzfinanzierungen vergeben wurden, waren 80 Prozent – also 19 Milliarden Dollar – für die Verringerung der Ursachen für den Klimawandel und 20 Prozent – d. h. fast 5 Milliarden Dollar – für die Anpassung an seine Folgen bestimmt. 9 Prozent der Mittel – also 2 Milliarden Dollar – stammten von externen Quellen wie etwa bilateralen oder multilateralen Geldgebern.
Die regionale Aufgliederung war 2013 ziemlich ausgewogen: Auf zwei Regionen (Ostasien und der Pazifikraum sowie die nicht zur EU gehörenden europäischen Länder und Zentralasien) entfielen jeweils rund 20 Prozent der insgesamt für Klimaschutzmaßnahmen bereitgestellten Mittel, während vier Regionen (Südasien, Afrika südlich der Sahara, Lateinamerika und der Karibikraum sowie die neuen EU-Mitgliedstaaten) jeweils 10-15 Prozent erhielten.
Was die Investitionen in den einzelnen Sektoren betrifft, so waren 22 Prozent der Finanzierungen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels für „Infrastruktur an Küsten und Flussufern“ bestimmt (einschließlich von Hochwasserschutzinfrastruktur), während 30 Prozent auf die Kategorie „Energie, Verkehr und andere Bauten sowie Infrastruktureinrichtungen“ entfielen. Bei den Finanzierungen zur Bekämpfung des Klimawandels ist nach wie vor der bei weitem größte Anteil – nämlich 25 Prozent des Gesamtbetrags – für erneuerbare Energien bestimmt.
Die multilateralen Finanzierungsinstitutionen sind der Ansicht, dass eine einheitliche und robuste Datenbasis erforderlich ist, um aussagekräftige Ziele festzusetzen und Möglichkeiten für Klimaschutzfinanzierungen zu ermitteln. Dieser Bericht beruht daher auf der Methode für das Erfassen der Klimaschutzfinanzierungen, die von den multilateralen Entwicklungsbanken gemeinsam entwickelt wurde. Wir werden weiterhin versuchen, auch andere interessierte Akteure einzubinden, wie wir das auch dieses Jahr und in den vergangenen Jahren getan haben. Auf diese Weise können wir unser Wissen und unsere Erfahrungen mit dem Erfassen von Klimaschutzfinanzierungen austauschen. Wir glauben, dass unsere Erfahrungen mit dem Entwickeln unserer gemeinsamen Methode und ihre Verwendung für die Berichterstattung dazu beitragen werden, die Zusammenarbeit mit anderen Finanzierungsinstitutionen fortzusetzen. Dazu zählen die Mitglieder des Clubs der internationalen Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen (IDFC), die Vertragsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) und viele andere. Wir werden weiterhin eng mit ihnen zusammenarbeiten.