Die 2X Challenge ist eine multilaterale Initiative, die im Juni 2018 auf dem G7-Gipfel in Charlevoix ins Leben gerufen wurde. Sie will Mittel in noch nie da gewesener Höhe für Projekte mobilisieren, die Frauen stärken – als Unternehmerinnen, Führungskräfte, Arbeitnehmerinnen oder Konsumentinnen von Produkten und Dienstleistungen. Dieses ehrgeizige Ziel soll ihre wirtschaftliche Teilhabe fördern.
Im Oktober 2019 hat die EIB als erste multilaterale Entwicklungsbank die 2X-Kriterien übernommen und angewendet.
Nach nur zwei Jahren seit dem Start der 2X Challenge sind insgesamt 4,5 Milliarden US-Dollar für geschlechtergerechte Investitionen zugesagt und mobilisiert. Die Gründungsmitglieder, Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen aus den G7-Ländern, haben 4,1 Milliarden Dollar beigesteuert und damit das ursprüngliche Ziel von 3 Milliarden Dollar bis Ende 2020 übertroffen.
Inzwischen haben sich der 2X Challenge weitere Mitglieder angeschlossen. Außerdem gibt es neue Leitlinien, die den Geldgebern helfen sollen, die geschlechtsspezifischen Auswirkungen ihrer Investitionen zu steuern: die 2X Challenge Indicators und den 2X Reference Guide for Investors. Dadurch gewinnt die Förderung der wirtschaftlichen Teilhabe und des Empowerment von Frauen weiter an Dynamik.
Die bemerkenswerten Ergebnisse der 2X Challenge zeigen deutlich, dass Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen und Geldgeber aus dem Privatsektor noch mehr tun können, um die Gleichstellung der Geschlechter und die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen in den Entwicklungsländern zu fördern. Allerdings stehen Investoren, die die Geschlechtergerechtigkeit zum Ziel haben, vor beispiellosen Herausforderungen: Die Covid-19-Pandemie wirkt sich weltweit auf Gesundheits-, Wirtschafts- und Finanzsysteme aus, was bereits bestehende Geschlechterungleichheiten und Probleme weiter verstärkt.Darüber hinaus haben die jüngsten Rassenunruhen gezeigt, dass die globalen Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten sowie der systemische Rassismus proaktive Gegenmaßnahmen erfordern. Die 2X Challenge erkennt an, dass es keine wirkliche Gleichstellung der Geschlechter geben kann, solange andere Formen der Diskriminierung und Ungleichheit bestehen. Momentan finden Gespräche statt, um konkret zu ermitteln, wie Plattform und Rahmen der 2X Challenge genutzt werden können, um mehr Diversität zu erreichen – auch in der Geschlechterfrage.
Hintergrund
Im vergangenen Jahr hat die 2X Challenge erheblich an Zugkraft gewonnen, da sich zahlreiche weitere Mitglieder und Förderer der Initiative angeschlossen haben. Die Gründungsmitglieder waren Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen aus den G7-Ländern – die CDC-Gruppe (Vereinigtes Königreich), CDP (Italien), DEG (Deutschland), DFC (USA), FinDev Canada, JBIC (Japan), JICA (Japan) und Proparco (Frankreich). Im Mai 2019 kamen vier weitere Mitglieder hinzu: die Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen aus den Niederlanden (FMO), Schweden (Swedfund), Finnland (Finnfund) und Dänemark (IFU).
Im Oktober 2019 gab die 2X Challenge bekannt, dass sich zwei weitere Investoren der 2X Challenge angeschlossen haben: Der Swiss Investment Fund for Emerging Markets (SIFEM) trat der 2X Challenge als neues Mitglied bei, und die Europäische Investitionsbank (EIB) übernahm die 2X-Kriterien. Ende 2019 wurde die Belgische Investitionsgesellschaft für Entwicklungsländer (BIO) ebenfalls Mitglied.
Die deutsche DEG wird von FinDev Canada den Vorsitz in der 2X Challenge übernehmen.