Vor einem Monat wurde Marokko vom stärksten und tödlichsten Erdbeben in dem Land seit 60 Jahren heimgesucht. Fast drei Millionen Menschen in den Bergen bei Marrakesch und den umliegenden Gebieten waren betroffen. EIB-Präsident Werner Hoyer bot den marokkanischen Behörden sofort Unterstützung beim Wiederaufbau an. Die EIB will über die nächsten drei Jahre 1 Milliarde Euro für Marokkos Wiederaufbauprogramm von 12 Milliarden Euro bereitstellen. Darüber hinaus spendet das EIB-Institut 250 000 Euro für psychosoziale Unterstützung und Traumabehandlung – eine Hilfe, die Menschen nach solchen Katastrophen dringend benötigen.
Die Spende geht an Handicap International und Médecins du Monde. Beide NGOs sind auf diese Art der Hilfe spezialisiert.
Handicap International wird sich besonders um die schutzbedürftigsten Gruppen kümmern. Dazu zählen auch Verletzte und Menschen, die schon vorher beeinträchtigt waren. Über zivilgesellschaftliche Organisationen und einheimische Partner sollen über 2 400 Menschen sieben Monate lang direkt und indirekt begleitet werden. Sie erhalten Reha-Leistungen sowie psychologische und psychosoziale Unterstützung.
Médecins du Monde Belgien setzt den Schwerpunkt auf die psychischen Bedürfnisse der vulnerabelsten Gruppen und wird auch humanitäres Personal schulen. Dank der EIB kann der Verein 600 Menschen psychologische Betreuung anbieten und über sexuelle Gesundheit und Rechte aufklären. Das Programm wird in zwei Phasen über zwölf Monate durchgeführt, um kurzfristige Nothilfe zu ermöglichen, aber auch langfristig zu wirken.
EIB-Vizepräsident Mourinho: „Als langjähriger Partner Marokkos wollen wir dazu beitragen, die Grundlagen für eine bessere und kristenfestere Zukunft in den Regionen Marokkos zu schaffen, die das Erdbeben im September getroffen hat. Das Anliegen der EIB war schon immer und wird es bleiben, Menschen ein besseres Leben zu ermöglichen: durch Zugang zu Energie und sauberem Wasser, durch Kredite für kleine und mittlere Unternehmen, nachhaltige Mobilität, Gesundheit und Bildung. Ich freue mich sehr, diese Spende von 250 000 Euro bekannt geben zu dürfen. Damit kann die EIB über das EIB-Institut den Menschen in Marokko helfen, diese furchtbare Katastrophe zu bewältigen.“
Shiva Dustdar, Direktorin des EIB-Instituts: „Beim Wiederaufbau nach einer Katastrophe geht es nicht nur um Sachschäden. Auch die Seele braucht Hilfe. In Notfallsituationen kann sich der Anteil der Menschen mit psychischen Problemen und Traumata fast verdoppeln, schätzt die WHO. Wir hoffen, mit unserer Spende das menschliche Leid nach diesem furchtbaren Erdbeben zumindest etwas zu lindern.“
Das EIB-Institut hilft regelmäßig mit Geld- und Sachspenden bei Katastrophen und stellt ausgemusterte Computer, Laptops und Tablets der EIB zur Verfügung. 2023 spendete die EIB über das Institut etwa für Betroffene des Kriegs in der Ukraine, für Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien und für Opfer der Überschwemmungen in Slowenien.