EIB-Vizepräsident Vazil Hudák nahm im Rahmen der Frühjahrstagung 2018 von IWF und Weltbankgruppe an zwei Veranstaltungen zum Thema krisenfeste und intelligente Städte teil.
In den beiden Diskussionsrunden „Resilience Dialogue – The Future of Resilience: Banking on Cities“ der Weltbankgruppe und „Smart Cities, Smart Investment, Bright Future? Europe’s Mission to Innovate“ des Atlantic Council ging es darum, wie Städte mehr Geld für Investitionen mobilisieren können, die sie krisenfester machen, wie sie dieses Geld wirksam einsetzen können und welche Rolle der Privatsektor dabei spielen kann.
Immer mehr Menschen zieht es in die Städte. OECD-Prognosen zufolge werden bis 2100 etwa 85 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben. Derzeit sind es 50 Prozent. Städte bieten die meisten Arbeitsplätze, Unternehmen und Hochschuleinrichtungen, haben aber auch große Probleme mit dem sozialen Zusammenhalt und der ökologischen Nachhaltigkeit. In dicht besiedelten Gebieten können zudem Katastrophen und Klimawandel größere Schäden anrichten. Deshalb muss mehr als je zuvor investiert werden, damit Städte solchen Schocks besser standhalten können.
EIB-Vizepräsident Hudák teilte mit Entscheidungsträgern die Kenntnisse und Erfahrungen der EU-Bank, damit Städte und Regionen einen besseren Zugang zu Finanzierungen finden und das Geld wirksamer einsetzen können. Er stellte einige Projekte vor, die die Bank mitfinanziert hat, um in städtischen Gebieten auf die Auswirkungen des Klimawandels zu reagieren, das Nahverkehrsangebot auszuweiten und die Wasserversorgung zu verbessern.
Ferner hob Hudák die strategische Rolle hervor, die die internationalen Finanzierungsinstitutionen beim Aufbau intelligenter und robuster Städte spielen können: „Die EIB konzentriert sich auf Projekte in Wirtschaftsbereichen, in denen es an Investitionen fehlt. Unsere Hauptaufgabe ist es, Marktlücken zu schließen und private Investoren für Projekte ins Boot zu holen, die die Stadtentwicklung fördern und Städte vor allem weniger krisenanfällig machen ... Investitionen, die die Krisenfestigkeit und Nachhaltigkeit von Städten verbessern, sind daher für die meisten Länder und ihre Regierungen unverzichtbar.“
Abschließend legte Vazil Hudák dar, wie wichtig die internationale Zusammenarbeit bei diesen Vorhaben ist: „In Partnerschaft mit dem Globalen Konvent der Bürgermeister wollen wir das umsetzen, was der Vizepräsident der Europäischen Kommission Šefčovič vergangenen Dezember auf dem One Planet Summit in Paris angekündigt hat – die „Global URBIS“-Initiative, ein spezielles Beratungsangebot zur Überbrückung der Finanzierungslücke bei Stadtentwicklungsvorhaben, und wir bieten Finanzierungen und Beratung im Rahmen der Initiative 100 Resilient Cities der Rockefeller-Stiftung, um nur zwei unserer Partner zu nennen.“
Die EIB hat in den letzten sieben Jahren (2011–2017) rund 149 Milliarden Euro für die Stadtentwicklung vergeben, davon rund 134 Milliarden Euro in EU-Ländern und 15 Milliarden Euro außerhalb der EU. Etwa 44 Milliarden Euro, also rund 30 Prozent unserer Finanzierungen für die Stadtentwicklung, dienen der Bekämpfung des Klimawandels und der Anpassung an seine Auswirkungen. Die EIB leistet außerdem mit ihren Beratungsdiensten einen Beitrag zur Städteagenda, vor allem über die Initiativen JASPERS, URBIS und ELENA.