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Der Finanzminister der Tschechischen Republik Zbyněk Stanjura war heute erstmals seit seinem Amtsantritt im Dezember 2021 am Sitz der Europäischen Investitionsbank-Gruppe in Luxemburg zu Besuch. Der Finanzminister, der zugleich Gouverneur der EIB ist, besprach mit EIB-Präsident Werner Hoyer die Finanzierungen der EIB in Tschechien. Außerdem ging es um die Zusammenarbeit bei den Prioritäten des tschechischen EU-Ratsvorsitzes, die Abfederung der sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der russischen Invasion in der Ukraine auf die EU-Mitgliedstaaten und die Rolle der EIB Global beim Wiederaufbau der Ukraine.

Bei seinem Besuch traf Finanzminister Stanjura auch Lilyana Pavlova, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über die Finanzierungen in der Tschechischen Republik, Jean-Christophe Laloux, Direktor mit Generalvollmacht für Finanzierungsoperationen, Markus Berndt, kommissarischer Leiter der EIB Global, sowie Vertreterinnen und Vertreter des Senior Management der EIB.

EIB-Präsident Werner Hoyer: „Ich habe mich sehr gefreut, den tschechischen Finanzminister Zbyněk Stanjura, der zugleich Gouverneur unserer Einrichtung ist, hier am Sitz der EIB begrüßen zu dürfen. Die kontinuierliche Unterstützung vonseiten unserer tschechischen Partner ist uns sehr wichtig. Denn dadurch kann die EIB noch erfolgreicher wirksame Lösungen für große wirtschaftliche und soziale Herausforderungen bereitstellen, vor denen die Europäische Union und die Welt heute stehen – Klimaschutz, die wirtschaftliche Erholung nach der Coronapandemie und die Auswirkungen des Ukraine-Krieges. Die Tschechische Republik kann weiter auf uns als Partner zählen. Wir werden den tschechischen EU-Ratsvorsitz unterstützen und dabei unsere Zusammenarbeit ausbauen und die Prioritäten der EU fördern, vor allem den Wiederaufbau der Ukraine und die Entwicklung einer sauberen, bezahlbaren Alternative zu russischem Gas und Öl.“

Finanzminister Zbyněk Stanjura: „Wir haben heute vor allem über die geplanten Finanzierungen der EIB gesprochen und darüber, wie wir bei der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft zusammenarbeiten wollen. Auf unserer Agenda stehen die ukrainische Flüchtlingskrise, die Energiesicherheit und die Finanzierung der europäischen Verteidigungsinfrastruktur. Bei den Finanzierungen der EIB in der Tschechischen Republik ging es um sozialen und bezahlbaren Wohnraum, Bahnprojekte und die Warmwasserleitung von Dukovany nach Brno.“

Die Tschechische Republik gehört wie alle 27 EU-Mitgliedstaaten zu den Anteilseignern der Europäischen Investitionsbank.

EIB fördert soziale und wirtschaftliche Entwicklung in der Tschechischen Republik – mehr als 24 Milliarden Euro in drei Jahrzehnten

Seit 1993 hilft die EIB der Tschechischen Republik, die soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Landes voranzutreiben. Dafür stellte die Bank bisher mehr als 24 Milliarden Euro für Projekte in allen wichtigen Sektoren bereit. Allein im Jahr 2021 vergab die EIB-Gruppe, bestehend aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF), in der Tschechischen Republik 1,19 Milliarden Euro. Damit förderte sie die regionale Entwicklung und beschleunigte die Erholung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) und Midcap-Unternehmen. Außerdem half sie, die Energieversorgung des Landes stabiler und effizienter zu machen, und trug damit zum Klimaschutz bei.

EIB-Vizepräsidentin Lilyana Pavlova sagte der Tschechischen Republik weitere Unterstützung beim grünen Wiederaufbau der Wirtschaft nach Corona zu. Die Bank werde Innovationen und Klimaschutz noch stärker fördern. Außerdem wolle sie helfen, die Wirtschaft des Landes von fossilen Brennstoffen unabhängig zu machen und große soziale und wirtschaftliche Herausforderungen zu bewältigen, die auf den Ukraine-Krieg zurückgehen.

Vizepräsidentin Lilyana Pavlova: „Ich freue mich sehr, dass die Tschechische Republik und die EIB die Vision einer grünen, nachhaltigen Europäischen Union teilen. Die EIB ist auch eine Bank für Tschechien. Deshalb wollen wir die dringendsten und strategisch wichtigsten Vorhaben unterstützen, die das Land für eine langfristige grüne, nachhaltige Entwicklung braucht. Unter anderem werden wir dazu beitragen, die Auswirkungen der russischen Invasion in der Ukraine abzufedern und die Länder vor allem dabei unterstützen, Flüchtlinge aufzunehmen und zu integrieren. Wir wollen auch bei Projekten mithelfen, die die Sicherheit der Energieversorgung verbessern und bezahlbaren Wohnraum schaffen. Die EIB wird weiterhin ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der Tschechischen Republik haben und Projekte fördern, die für Wirtschaftswachstum und Wohlstand sorgen.“

EIB und Tschechische Republik kooperieren beim Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg

Markus Berndt, kommissarischer Leiter der EIB Global, ging auf die Soforthilfe der EIB für Länder ein, die am stärksten vom Ukraine-Krieg betroffen sind. Die EIB Global stehe bereit, den Wiederaufbau einer freien, demokratischen Ukraine zu unterstützen, sobald die Invasion vorbei sei.

Im Mai 2022 genehmigte die EIB ein Programmdarlehen über vier Milliarden Euro, um nationalen Behörden, Städten, Regionen und Gemeinden in allen EU-Ländern bei dringenden Investitionen zur Aufnahme und Integration von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine zu helfen.

Die EIB Global ist der neue Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierungen. Sie arbeitet als Teil von Team Europe eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort. 

Europa als Aufgabe: Rethink, Rebuild, Repower

Die Tschechische Republik übernimmt am 1. Juli 2022 den Vorsitz im Rat der Europäischen Union. Unter dem offiziellen Motto „Europa als Aufgabe: Rethink, Rebuild, Repower“ will sie sich auf fünf Prioritäten konzentrieren: Bewältigung der Flüchtlingskrise und des Wiederaufbaus der Ukraine nach dem Krieg, Energiesicherheit, Stärkung der Verteidigungskapazitäten und der Cybersicherheit in Europa sowie strategische Widerstandsfähigkeit der europäischen Wirtschaft, einschließlich Resilienz demokratischer Institutionen.