>@Pedro Di Lima/EIB
  • Die Europäische Investitionsbank und das World Resources Institute haben in Washington ein Memorandum of Understanding unterzeichnet
  • Die beiden Institute wollen künftig enger zusammenarbeiten und Lösungen fördern, die der Natur nützen und das Leben der Menschen in Afrika südlich der Sahara, kleinen Insel-, konfliktbetroffenen und fragilen Staaten verbessern
  • So wollen sie unter anderem durch Wissens- und Datenaustausch für Klimawandel, Biodiversität und naturbasierte Lösungen sensibilisieren und nach Möglichkeit Projekte ermitteln und entwickeln, die für eine EIB-Finanzierung infrage kommen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und das World Resources Institute (WRI) haben am 15. April 2023 ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, in dem sie ihre gemeinsamen Ziele in einer Vielzahl von Bereichen unterstreichen. Schwerpunkte sind Klimaschutz, Biodiversität und naturbasierte Lösungen, Landwirtschaft und Ernährung, Gender und soziale Teilhabe. Die beiden Institute schaffen damit die Voraussetzungen für Investitionen, die der Natur und dem Menschen dienen.

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle in Washington: „Im Kampf gegen die Klima- und Biodiversitätskrise brauchen wir Synergien und Zusammenarbeit auf allen Ebenen. Nur so stemmen wir die gewaltigen Veränderungen, die nötig sind. Gemeinsam sind wir stärker. Auf der Grundlage der heute unterzeichneten Vereinbarung wollen wir sensibilisieren und den Weg für Projekte ebnen, die von Geldgebern wie der EIB finanziert werden können. Auf diese Weise erzielen Wissenschaft und Finanzen Hand in Hand die größte Wirkung.“

Ani Dasgupta, Präsident und Chief Executive Officer des WRI: „Die globale Finanzierungslücke bis 2030 geht in die Billionen. Keine Organisation oder Branche, die noch in Milliarden denkt, kann sie schließen. Wir bündeln das finanzielle und multilaterale Know-how der EIB mit der wegweisenden Forschung und dem Wissen des WRI, damit weltweite Klima- und Biodiversitätsfinanzierungen dahin fließen, wo sie am dringendsten benötigt werden. Gemeinsam werden wir neuartige innovative Partnerschaften ausloten, die alle Betroffenen zusammenführen und die Mittel so lenken, dass schneller und im großen Maßstab wirkliche Fortschritte erzielt werden.“

In den nächsten zwei Jahren konzentriert sich die Partnerschaft auf folgende Schwerpunkte: Aufbau klimaresilienter Gesellschaften, Investitionen in Biodiversität und naturbasierte Lösungen und gerechter Übergang. Dazu tauschen EIB und WRI insbesondere Wissen und praktische Tool aus, führen Studien durch und fördern den Kapazitätsaufbau in der Projektermittlung und ‑vorbereitung. Geplant ist auch die Zusammenarbeit bei Initiativen wie dem African Cities Water Adaptation (ACWA) Fund. Mit diesem kombinierten Finanzierungsinstrument helfen das WRI und seine Partner Städten in Afrika, Investitionen in lokal geführte Anpassungslösungen im Wassersektor zu skalieren.

Biodiversität und Klimaanpassung – die Fakten

  • Aktuell beruht fast die Hälfte des weltweiten Bruttoinlandsprodukts auf Dienstleistungen, die sich die Natur zunutze machen.
  • Auf der UN-Biodiversitätskonferenz COP 15 im Dezember 2022 in Montreal einigten sich die Teilnehmerländer darauf, bis 2030 mindestens 30 Prozent der Land- und Wasserfläche der Erde unter Schutz zu stellen.
  • Die wohlhabenderen Länder sagten zu, den Entwicklungsländern bis 2030 jährlich 30 Milliarden US-Dollar für den Schutz der biologischen Vielfalt zur Verfügung zu stellen. Außerdem sollen bis 2030 biodiversitätsschädigende Subventionen von 500 Milliarden US-Dollar abgebaut werden.
  • Auf Entwaldung, landwirtschaftliche Produktion und damit verbundene Änderungen der Landnutzung entfallen rund 23 Prozent der jährlichen Netto-Treibhausgas-Emissionen. (Quelle: Weltklimarat IPCC)
  • Ein Drittel der Klimaschutzmaßnahmen, die bis 2030 nötig sind, um die Erderwärmung unter zwei Grad zu halten, könnten natürliche Klimalösungen sein.

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. Sie richtet alle neuen Finanzierungen an den Zielen und Grundsätzen des Pariser Abkommens aus und will im Jahrzehnt bis 2030 Investitionen von einer Billion Euro in Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit anstoßen. Das hat sie in ihrem Klimabank-Fahrplan festgelegt.

Das World Resources Institute (WRI) ist eine globale Forschungsorganisation mit Büros in Brasilien, China, Indien, Indonesien, Kolumbien, Mexiko und den USA sowie Regionalbüros für Afrika und Europa. Die über 1 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickeln gemeinsam mit Partnern praktische Lösungen, die die Lebensbedingungen der Menschen verbessern und die Natur wieder aufblühen lassen. Mehr unter wri.org und auf Twitter unter @WorldResources.