EIB-Präsident Werner Hoyer erklärte vor den Teilnehmern der UN-Generalversammlung, es bedürfe einer entsprechenden Entwicklungspolitik, um die neuen Ziele für nachhaltige Entwicklung umzusetzen und die notwendige Aufstockung der Mittel von Milliarden auf Billionen zu erreichen. Diese Entwicklungspolitik müsse private Investitionen mobilisieren, das Gefüge der Volkswirtschaften und Gesellschaften stärken und überall für Wohlstand sorgen.
„Uns ist bewusst, dass wir nun noch intensiver das tun müssen, was wir am besten können – mit unseren eigenen Mitteln andere Partner dazu bewegen, finanzielle Ressourcen bereitzustellen und Risiken zu übernehmen“, sagte er bei dem interaktiven Dialog „Delivering on a Revitalized Global Partnership“ auf der Generalversammlung am Samstag. Die Veranstaltung stand unter dem gemeinsamen Vorsitz des senegalesischen Präsidenten Macky Sall und des türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoğlu.
Präsident Hoyer bekräftigte, die EIB betrachte den Klimaschutz und die Entwicklung ebenfalls als untrennbar miteinander verbunden. „Der Klimawandel trifft die ärmeren Länder am stärksten, deswegen spielen Klimaschutzinvestitionen in der Entwicklungspolitik eine wichtige Rolle.“
In den vergangenen fünf Jahre hat die EIB alleine beinahe 100 Milliarden US-Dollar für Projekte bereitgestellt, die unmittelbar zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Anpassung an seine Folgen beitragen.
Präsident Hoyer betonte, wie wichtig eine partnerschaftliche Zusammenarbeit für die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele sei: „Die IFI spielen dabei eine wichtige Rolle. Gleichzeitig kommt es aber auch darauf an, dass die Regierungen und Aufsichtsbehörden die Rahmenbedingungen verbessern, um nachhaltige Investitionen zu fördern, Risiken zu mindern und bei Bedarf die organisatorischen Kompetenzen auszubauen.“ Auch an der aktuellen Flüchtlingskrise zeige sich, wie eng Entwicklungsaspekte miteinander verbunden seien, so Präsident Hoyer. Dabei gehe es nicht nur um Fragen der Geopolitik, sondern auch um die Wachstums- und Investitionspolitik jedes Landes. „Wenn für die Menschen in ihrem Heimatland die Aussicht auf ein würdevolles und friedliches Leben ohne bewaffnete Konflikte und Naturkatastrophen besteht, sind sie auch durchaus daran interessiert, sich dort eine Zukunft aufzubauen, wo sie sich wirklich zu Hause fühlen.“
Präsident Hoyer wurde von Vizepräsident Jonathan Taylor begleitet, der den Teilnehmern der Generalversammlung die Klimaschutzstrategie der EIB erläuterte. Beide nahmen außerdem an einem informellen Treffen der EU-Entwicklungsminister teil, das am Rande der Generalversammlung stattfand und sich mit der Reaktion Europas auf die Flüchtlingskrise befasste.
Präsident Hoyer traf sich zudem mit Akinwumi Adesina, dem Präsidenten der Afrikanischen Entwicklungsbank. Beide Präsidenten nutzten ihr erstes Treffen, um die kontinuierliche Zusammenarbeit zu erörtern und ihre Ansichten darüber auszutauschen, wie die IFI am besten zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele beitragen können.