Der größte und modernste kommerzielle Satellit der Welt wurde am 25. Juli erfolgreich vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana aus gestartet. Er trägt die Bezeichung Alphasat und wird Kunden in Europa, in Afrika und im Nahen Osten mit fortschrittlichen Sprach- und Datenkommunikationsdiensten versorgen. Die Kosten für den Bau und die Validierung von Alphasat in der Umlaufbahn beliefen sich auf rund 598 Mio EUR, und die EIB finanzierte davon Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsaufwendungen in Höhe von 225 Mio EUR.
Der Satellit wurde von Inmarsat entwickelt. Diese größte Satellitenkommunikationsgesellschaft der Welt hat ihren Sitz in London und ist auch der Eigentümer von Alphasat. Dieses einzigartige gesamteuropäische Projekt wurde von Inmarsat, EADS Astrium Satellites, der Europäischen Weltraumagentur (ESA), Thales Alenia und dem Centre national d'études spatiales (CNES) gemeinsam entwickelt. Alphasat wurde zur Gänze in Europa gebaut, wobei die einzelnen Teile und Prozesse in 22 verschiedenen Mitgliedstaaten hergestellt bzw. abgewickelt wurden. Damit handelt es sich um die größte jemals in Europa eingerichtete Partnerschaft zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor zur Durchführung eines Weltraumprojekts.
Alphasat I-4A F4, wie der Satellit mit vollem Namen heißt, wurde von der traditionsreichen Rakete Ariane V in den Weltraum gebracht. Dies stellte den Höhepunkt eines Vorhabens dar, an dem die Europäische Investitionsbank seit April 2010 mitwirkt. Zu diesem Zeitpunkt unterzeichnete der damalige Präsident der EIB, Philippe Maystadt, das Darlehen mit Inmarsat in Anwesenheit der EU-Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft, Máire Geoghegan Quinn.
Arianespace, der Eigentümer und Betreiber von Ariane V, bestätigte das erfolgreiche Absetzen des Satelliten ein knappe halbe Stunde, nachdem die Rakete am Mittwoch, dem 25. Juli 2013, am frühen Abend gestartet worden war. Alphasat soll am 31. Juli seine endgültige geostationäre Position in der Erdumlaufbahn erreichen. Seine Energieversorgung erfolgt durch eine Solaranlage, die einen Durchmesser von rund 40 Metern hat. Mit Alphasat sollen die fortschrittlichsten Kommunikationsdienste angeboten werden, die von den Kunden von Inmarsat in den abgelegensten Gebieten der Zielregion in Anspruch genommen werden können.
Ein Video des erfolgreichen Starts ist hier auf Englisch oder Französisch abrufbar. Weitere Details sind auch auf den Websites von Inmarsat und Arianespace verfügbar.