Die Europäische Investitionsbank (EIB), die im Rahmen von regionalen operationellen Programmen als Dachfondsmanager agiert, hat mit der polnischen Förderbank Bank Gospodarstwa Krajowego (BGK) drei operative Vereinbarungen über einen Betrag von 378 Millionen Zloty (etwa 85 Millionen Euro) unterzeichnet. Die Mittel sind für Stadtsanierungsvorhaben in den polnischen Regionen Pommern, Masowien und Schlesien bestimmt.
Basierend auf den Erfahrungen, die bereits mit von der EIB verwalteten Finanzierungsinstrumenten im Rahmen der JESSICA-Initiative gewonnen wurden, haben vier polnische Regionen ihre eigenen Finanzierungsinstrumente eingerichtet, bei denen die EIB als Dachfondsmanager fungiert.
Die Aufgabe der EIB besteht im Wesentlichen darin, Mittel aus den europäischen Struktur- und Investitionsfonds (ESIF) bereitzustellen,
- damit benachteiligte Kommunen in ländlichen und städtischen Gebieten Sanierungsprojekte durchführen können
- um Energieeffizienzvorhaben von Unternehmen und Wohnungsbaugesellschaften zu unterstützen, die intelligentes Energiemanagement und einen größeren Einsatz erneuerbarer Energien vorsehen
- um die Erzeugung und Verteilung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu fördern
Durchgeführt werden diese Operationen über einen oder mehrere Finanzintermediäre, die Darlehen für förderfähige Stadtsanierungsvorhaben und die Energieinfrastruktur bereitstellen sollen.
Die Bank Gospodarstwa Krajowego wurde als Finanzintermediär für Stadtsanierungsvorhaben in Pommern, Masowien und Schlesien ausgewählt. Die 378 Millionen Zloty werden als langfristige Darlehen zu Vorzugsbedingungen für Projekte ausgezahlt, die benachteiligte Stadtgebiete in sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht wiederbeleben sollen. Die Stadtgebiete sollen dadurch ihre historische Funktion wiedererlangen oder neue Funkionen erhalten. Die ersten Finanzierungstranchen wurden im Februar und April 2018 an die BGK ausgezahlt.
Im März 2018 startete die BGK ihren Aufruf zur Interessenbekundung für die Projekte in der Region Pommern. In den zwei anderen Regionen soll der Aufruf im April dieses Jahres erfolgen. Zu den potenziellen Empfängern gehören u. a. Kommunalverwaltungen, öffentliche Einrichtungen, NGOs, Kultur- und Bildungseinrichtungen, Unternehmer, Wohnungsbaugenossenschaften und -verbände und viele mehr.
Als Dachfondsmanager kann die EIB polnische Stadtsanierungs- und Stadtentwicklungsprojekte, die sie bereits aktiv über Darlehen an Kommunen und andere Gebietskörperschaften fördert, noch stärker unterstützen.