Heute wurde die neue Herzegowina-Brücke über den Fluss Neretva eingeweiht. Die fast einen Kilometer lange Brücke und das gesamte Autobahnteilstück zwischen Počitelj und Zvirovići sind eine bedeutende verkehrstechnische Leistung in Bosnien und Herzegowina und zentraler Bestandteil der wichtigen Verkehrsachse Korridor Vc. Die bessere Anbindung verkürzt Fahrzeiten, erhöht die Verkehrssicherheit und stärkt die Wirtschaftsbeziehungen. Das Projekt fällt unter die Global-Gateway-Strategie der Europäischen Union und wurde mit einem EU-Zuschuss von fünf Millionen Euro aus dem Investitionsrahmen für den westlichen Balkan finanziert. Zusätzlich gab die Europäische Investitionsbank (EIB Global) für den gesamten Abschnitt Počitelj–Bijača einen Kredit von 105 Millionen Euro.
EIB-Vizepräsident Robert de Groot: „Wir freuen uns gemeinsam mit allen Partnern über die Fertigstellung dieses ungemein wichtigen Abschnitts des Korridors Vc. So entsteht eine direkte Autobahnverbindung zwischen Bosnien und Herzegowina und Kroatien und weiter in die Europäische Union hinein. Die beeindruckende neue Brücke ist eine der größten in der Region. Zusammen mit der zugehörigen Straßeninfrastruktur wird sie Handel, Pendelverkehr und Reisen erleichtern und den Menschen in beiden Ländern damit neue wirtschaftliche Möglichkeiten eröffnen. Die EIB bleibt ein zuverlässiger Partner für den Westbalkan. Mit Investitionen von bislang über 15 Milliarden Euro haben wir den Grundstein für eine bessere Verkehrsanbindung und mehr Wohlstand in der Region gelegt.“
Der Abschnitt Počitelj–Zvirovići umfasst die 11,7 Kilometer lange Autobahnstrecke, die Anschlussstelle mit Mautstellen und Zubringern, einen überregionalen Knotenpunkt, drei Viadukte und einen Tunnel. Zentrales Element des Abschnitts ist die über 100 Meter hohe Herzegowina-Brücke. Mit vier Fahrspuren auf einem einzigen, einheitlichen Fahrbahnträger ist sie eine Besonderheit und zugleich eine der größten Brücken in der Region.
Stefano Ellero, Leiter Zusammenarbeit im EU-Büro in Bosnien und Herzegowina, bezeichnete die Fertigstellung der Brücke als ein Symbol des Fortschritts, der Zusammenarbeit und der langjährigen Partnerschaft zwischen Bosnien und Herzegowina und der Europäischen Union.
„Ich freue mich sehr, dass die Herzegowina-Brücke heute offiziell eröffnet wird. Sie ist mehr als nur ein Bauwerk und symbolisiert die Kraft des Gemeinsamen, indem sie beide Seiten der Neretva und damit Menschen und Länder miteinander verbindet. Hier sieht man, was wir erreichen können, wenn wir auf das gemeinsame Ziel einer besseren Zukunft hinarbeiten. Die Brücke macht das Reisen und den Warentransport schneller und sicherer. Das stärkt Wirtschaft, Tourismus und die Regionalentwicklung.“
Nermin Nikšić, Ministerpräsident der Föderation Bosnien und Herzegowina: „Wir unternehmen entscheidende Schritte in Richtung EU-Annäherung und -Beitritt, und dies ist eines der Schlüsselprojekte auf unserem Weg. Der Korridor führt durch Bosnien und Herzegowina, sodass wir in die europäische Kommunikation, Wirtschaft und Gesellschaft allgemein eingebunden werden. Der heute eröffnete elf Kilometer lange Abschnitt hat eine besondere symbolische und praktische Bedeutung.“
Borjana Krišto, Vorsitzende des Ministerrates von Bosnien und Herzegowina: „Diese Brücke hat bei all ihrer Schönheit auch einen besonderen Zweck. Sie ist ein wichtiger Punkt auf der Verkehrsachse, die nicht nur den Süden und Norden von Bosnien und Herzegowina verbindet, sondern über das Gebiet der Republik Kroatien auch einen Korridor in die Europäische Union eröffnet. Diese Verbindung wird für vielfältige wirtschaftliche und industrielle Impulse sorgen.“
Denis Lasić, Direktor JP Autoceste FBIH und Gastgeber der Einweihung, bezeichnete den Bau der Autobahn als anspruchsvolles Bauprojekt, das darüber hinaus einen erheblichen Schub für die Wirtschaft des Landes bedeute.
Der Korridor Vc ist eine wichtige paneuropäische Verkehrsachse, die Budapest über Kroatien und Bosnien und Herzegowina mit dem kroatischen Adriahafen Ploče verbindet. Er hat eine wesentliche Bedeutung für den Handel und Verkehr in Südosteuropa, weil er wichtige Märkte miteinander verbindet und die regionale Integration fördert.