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  • Die neue Orientierung der EIB für Finanzierungen im Wassersektor analysiert den Bedarf an Wasserinfrastruktur bis 2030 und zeigt Wege für den weltweiten Aufbau klimaresilienter Wassersysteme
  • Mit Blick auf die großen Investitionslücken im Wassersektor legt das Papier dar, welche Investitionen die größte Wirkung erzielen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat heute ihre neue Orientierung für Finanzierungen im Wassersektor veröffentlicht, die die Prioritäten der Bank in dem kapitalmäßig unterversorgten Sektor vorstellt. Finanziert werden vorrangig konventionelle Infrastruktur sowie innovative Bereiche wie Kreislaufwirtschaft, naturbasierte Lösungen und Digitalisierung. Die Orientierung hebt die Arten von Projekten hervor, mit denen die Bank im Hinblick auf ihre Klima- und Umweltziele die größte Wirkung erzielen wird.

Ambroise Fayolle, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über Operationen in den Bereichen Klimaschutz und Umwelt: „Wasserinfrastruktur ist teuer, aber für die menschliche Entwicklung unerlässlich. Wir sollten unsere Finanzierungen im Wassersektor als gute Investition und nicht als ‚versunkene Kosten‘ betrachten. Unsere neue Orientierung für Finanzierungen im Wassersektor zeigt, wie teuer es für uns wäre, nicht in Wasser zu investieren. Und sie nennt die Arten von Investitionen, die die EIB fördern wird, um Wassersysteme klimaresilienter zu machen und mit knappen Ressourcen möglichst viel zu bewirken.“

Das Strategiepapier betrachtet vier Teilsektoren: 1) die Wasserversorgung von Haushalten und Industrie, 2) die Abwassersammlung und -behandlung; 3) den Hochwasserschutz und erstmals 4) die Wasserbewirtschaftung in der Landwirtschaft. Dabei zeigt es, wie wichtig klimaresiliente Wassersysteme für eine nachhaltige Entwicklung für alle sein können.

Die bisherige Orientierung für Finanzierungen im Wassersektor wurde 2017 von der Bank angenommen. Mit der Überarbeitung trägt die EIB dem europäischen Grünen Deal vom Dezember 2019 und der anschließend veröffentlichten EU-Taxonomie – dem Klassifizierungssystem für nachhaltige Finanzierungen – Rechnung. Die neue Orientierung für den Wassersektor stützt sich auf eine Reihe von EIB-Dokumenten, die zur Umsetzung des Grünen Deals beitragen: Klimabank-Fahrplan, Klimaanpassungsplan und Umweltrahmen. Sie berücksichtigt auch Änderungen des operativen Umfelds der Bank.

Hintergrund

In der Europäischen Union gibt es praktisch überall sauberes Trinkwasser und Sanitärversorgung. Aber die Länder müssen die bestehende Infrastruktur auch betreiben, instand halten und modernisieren. Investitionen sind unerlässlich, vor allem mit Blick auf die neuen europäischen Rechtsvorschriften, die zunehmend eine bessere Eliminierung von Mikroschadstoffen im Abwasser fordern. Zudem verursacht die Erderwärmung häufiger Überschwemmungen und Dürren, an die sich die Länder anpassen müssen.

Außerhalb der EU haben Milliarden von Menschen immer noch keinen Zugang zu sauberem Wasser, und für die Hälfte der Weltbevölkerung gibt es keine sichere Abwasserversorgung. Den Vereinten Nationen zufolge werden Wasserprobleme immer dringlicher. Fachleute sind sich einig: Eine unzuverlässige Wasserversorgung gefährdet den sozialen Fortschritt und in vielen Regionen sogar den Frieden.

Als einer der weltweit größten öffentlichen Kreditgeber für den Wassersektor will die EIB die Wassersicherheit und die Anpassung an den Klimawandel rund um den Globus verbessern. Die Bank investiert jährlich im Schnitt drei Milliarden Euro in Wasserinfrastruktur. Rund 30 Prozent der EIB-finanzierten Wasserprojekte werden außerhalb der EU durchgeführt, auch in einigen der weltweit ärmsten und am stärksten von Dürre betroffenen Länder in Afrika, Asien, Lateinamerika und dem Nahen Osten. Die gemeinsam mit regionalen Partnern finanzierten Projekte sorgen für den Anschluss von Städten und Dörfern an die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung, ermöglichen eine hochwassersichere Infrastruktur und fördern das Wasserrecycling in den Gemeinden.