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From left to right: Tesfaye Befikadu, General Manager of Harbu (winning prize); Her Royal Highness, the Grand Duchess Maria Teresa of Luxembourg; Roshaneh Zafar, Founder and Managing Director of the Kashf Foundation

Das äthiopische Mikrofinanzinstitut Harbu hat den 3. Europäischen Mikrofinanzierungspreis erhalten. Die feierliche Preisverleihung fand am 30. November 2010 in den Räumlichkeiten der Europäischen Investitionsbank statt. Die Großherzogin von Luxemburg, die für ihr engagiertes Eintreten für Mikrofinanzierungsinitiativen bekannt ist, hat die Auszeichnung und das Preisgeld in Höhe von 100 000 EUR an den Preisträger verliehen.  

Die europäische Auszeichnung für Mikrofinanzierungsinitiativen „European Microfinance Award“ wurde 2005 von der Direktion für Entwicklungszusammenarbeit des luxemburgischen Außenministeriums in Leben gerufen, um bahnbrechende Maßnahmen auf dem Gebiet der Mikrofinanzierungen bekanntzumachen und zu fördern.

Sie wird alle zwei Jahre von dem Luxembourg Round Table on Microfinance, der European Microfinance Platform und dem luxemburgischen Außenministerium verliehen, um ein Institut auszuzeichnen, das seinen Sitz in einem Entwicklungsland hat. Das erste Institut, das im Jahr 2006 diese Auszeichnung erhalten hat, war die marokkanische Zakura-Stiftung. 2008 ging sie an das äthiopische Mikrofinanzinstitut Buusaa Gonofaa.

Die Auszeichnung wurde im Anschluss an ein rigoroses, drei Stufen umfassendes Auswahlverfahren vergeben: In der ersten Phase erstellte ein Auswahlausschuss der European Microfinance Platform eine Liste der zehn in die engere Auswahl gezogenen Kandidaten. Aus dieser Liste wählte der Luxembourg Round Table on Microfinance drei Kandidaten für die Endausscheidung aus. Der Jury gehörte auch EIB-Präsident Philippe Maystadt an. Den Vorsitz führte Roshaneh Zafar, die Begründerin und geschäftsführende Direktorin der Kashf Fondation. Bei dieser Stiftung handelt es sich um das drittgrößte Mikrofinanzinstitut Pakistans.

Unterstützung von 240 Bauern

Die Initiative der Harbu zielt auf die Finanzierung der Soja-Wertschöpfungskette ab. Damit wird auf die am Markt bestehende Nachfrage reagiert, die darauf zurückzuführen ist, dass Kuhmilch in der Stadt Jimma im Regionalstaat Oromia knapp ist. An der Initiative waren ursprünglich 240 Bauern beteiligt, und sie beruhte auf der Stärkung der Kontakte mit Vermarktungsorganisationen von Bauern sowie auf dem Ausbau der Beziehungen mit Einzelhändlern und Zusammenschlüssen von Frauen, die mit der Erzeugung und Verarbeitung von Sojamilch befasst sind.

Durch ihr Projekt konnte die Harbu Marktmöglichkeiten für die sojaerzeugenden Bauern sowie Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen und Jugendliche aus städtischen Gebieten schaffen. Gleichzeitig wurde dazu beigetragen, die Zusammensetzung der Ernährung der Familien – insbesondere von Kindern und Frauen – zu verbessern.

Das Mikrofinanzinstitut Harbu stellt Finanzdienstleistungen für die meisten an der Wertschöpfungskette Mitwirkenden bereit, angefangen bei den Produzenten bis hin zu den Einzelhändlern. So werden zum Beispiel Startkapital und Leasing-Finanzierungen für die Anschaffung von Sojamilch-Maschinen gewährt. Insgesamt können rund 5 000 Bauern sowie ein Frauenverband mit 210 Mitgliedern aufgrund der durch die Harbu mitfinanzierten Projekte ihren Lebensunterhalt bestreiten. „Wir wollen das Preisgeld dafür verwenden, unsere Projektaktivitäten weiter in vorgelagerte Bereiche auszuweiten und mehr Kleinunternehmer sowie arme Frauen zu erreichen, so dass sie sich ein besseres Leben aufbauen können“ erklärte Generaldirektor Tesfaye Befikadu.