Sarajevo erhält die ersten neuen Straßenbahnzüge seit 40 Jahren. Zu verdanken ist das einer Initiative des Kantons Sarajevo, unterstützt von der Europäischen Investitionsbank (EIB), der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) und weiteren Geldgebern. Jede Bahn kann 180 Fahrgäste, davon 79 auf Sitzplätzen, komfortabel befördern. Die EIB hat 75 Millionen Euro zu dem Projekt beigesteuert, das auch die Modernisierung und den Ausbau des Straßenbahn- und Oberleitungsbus-Netzes umfasst. Vorgesehen ist, alte Fahrzeuge zu ersetzen, neue Spuren zu bauen und neue Schienen zu verlegen.
Für die von Luftverschmutzung und Verkehrsstaus geplagte Stadt ist das ein wichtiger Meilenstein. Zu diesem Anlass lud das Verkehrsministerium des Kantons Sarajevo Gäste aus der EIB, der EBWE, lokalen Behörden, Botschaften und internationalen Organisationen zu einer Sonderfahrt ein.
Sandrine Friscia, EIB-Vertreterin für Bosnien und Herzegowina und Montenegro: „Die EIB arbeitet seit Langem mit Bosnien und Herzegowina zusammen. Wir unterstützen dort Projekte, die einen greifbaren Nutzen für Mensch und Wirtschaft haben. Unsere gemeinsamen Bemühungen zeigen Früchte: Die Sanierung des Straßenbahn- und Oberleitungsbus-Netzes macht Fortschritte, und mit den neuen Straßenbahnen ist der Stadtverkehr deutlich komfortabler. Außerdem wird unsere Luft besser, und wir haben weniger Staus in Sarajevo.“
Das Projekt soll auch die Verkehrssicherheit verbessern und die Menschen zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel bewegen. Dies wiederum verbessert die Lebens- und Umweltbedingungen in der Stadt, die sich ein nachhaltiges, funktionales, zugängliches und smartes Verkehrssystem wünscht.
Adnan Šteta, Verkehrsminister des Kantons Sarajevo: „Wir sind stolz auf unsere neuen Straßenbahnen und die neuen Strecken. Solche Investitionen in den öffentlichen Verkehr verbessern die Lebensqualität in Sarajevo um Längen. Ich möchte allen Einzelpersonen, Institutionen und Regierungsvertreterinnen und -vertretern danken, die die Entwicklung des Kantons Sarajevo und unsere Projekte auch weiterhin unterstützen.“
Die neuen Straßenbahnen wurden vom Schweizer Schienenfahrzeughersteller Stadler speziell für die Stadt Sarajevo gebaut, um hohen Komfort und Funktionalität, niedrige Betriebskosten und mehr Sicherheit zu gewährleisten. Sie sind mit Klimaanlage, USB-Anschlüssen, kostenlosem WLAN, digitalem Fahrgast-Informationssystem und Videoüberwachung ausgestattet. Bislang wurden zehn Straßenbahnzüge nach Sarajevo ausgeliefert, von denen vier in Betrieb sind. Im Lauf des Jahres werden weitere folgen.
Die EIB hat insgesamt 1,7 Milliarden Euro in die Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur in Bosnien und Herzegowina investiert und damit zu einer besseren Anbindung und zu mehr Sicherheit beigetragen.