Eine Delegation der Europäischen Investitionsbank (EIB) unter der Leitung von Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti nahm am Treffen der Finanzminister und Notenbankgouverneure der G20 in Jakarta (Indonesien) teil, um an der Antwort auf zwei große wirtschaftliche Herausforderungen – Covid-19 und Klimawandel – mitzuwirken.
Auf dem zweitägigen Treffen unter dem Motto „Recover Together, Recover Stronger“ (Gemeinsam stärker aus der Krise) tauschten sich die Finanzverantwortlichen der 20 größten Volkswirtschaften der Welt über globale Wirtschaftsfragen aus. Dabei erörterten sie auch, wie die Gesundheitsarchitektur weltweit gestärkt und künftige globale Gesundheitskrisen wie die Corona-Pandemie erfolgreich bewältigt werden können.
Die Finanzminister, die Gouverneure der Notenbanken und die Vertreterinnen und Vertreter der wichtigsten multilateralen Entwicklungsbanken, darunter die EIB, arbeiteten an einem gemeinsamen Konzept für die Bereiche Weltwirtschaft, Gesundheit, finanzielle Inklusion, nachhaltige Finanzierungen und Infrastruktur.
EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti: „Zusammen mit anderen multilateralen Entwicklungsbanken trägt die EIB entscheidend zu wirksamen Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit bei: Klimaschutz, Erholung nach Covid-19 und grüne Wirtschaftswende. Multilaterale Entwicklungsbanken können langfristige Finanzierungen und technische Hilfe bereitstellen und – was noch wichtiger ist – ein wichtiges Bindeglied zwischen dem öffentlichen Sektor und privaten Investoren sein. Die EIB, die in diesem Jahr der Gruppe der Präsidenten der multilateralen Entwicklungsbanken vorsitzt, wird darauf hinwirken, dass diese Banken die indonesische G20-Präsidentschaft bei der Umsetzung ihres Ziels „Recover Together, Recover Stronger“ unterstützen und eine grüne und nachhaltige Zukunft für künftige Generationen sicherstellen.“
Die EIB ist der weltweit führende Geldgeber für Klimaschutzprojekte und Vorreiter bei innovativen, grünen Finanzierungen. Sie verfügt über jahrzehntelange Erfahrung mit der Finanzierung von Infrastrukturprojekten in der Europäischen Union und weltweit. Auf dem Treffen der Finanzminister und Notenbankgouverneure der G20 konnte sie ihre umfassende Erfahrung und ihr Know-how in die Diskussion einbringen.
Die Leiterin der Regionalvertretung für Südostasien, Sunita Lukkhoo, und Pedro De Lima, der die ständige Vertretung der EIB in Washington DC leitet und als „Sherpa“ (Vertreter) der EIB auf dem G20-Treffen fungiert, gehörten ebenfalls der EIB-Delegation an.
Infrastrukturinvestitionen müssen Klimaschutz unterstützen
EIB-Vizepräsidentin Vigliotti beteiligte sich auch an der Diskussion über die internationale Finanzarchitektur, nachhaltige Finanzierungen und Infrastrukturinvestitionen.
In der Podiumsdiskussion zur Infrastruktur sagte sie: „Für die EIB sind Infrastrukturinvestitionen ein wichtiger Teil ihrer DNA. Als Bank der EU haben für die EIB Investitionen in umweltfreundlichere Verkehrslösungen, digitale Netze, Energieeffizienz und eine nachhaltige Stadtentwicklung oberste Priorität. Mit unseren Krediten für die Stadtentwicklung fördern wir auch soziale Infrastruktur, bezahlbaren Wohnraum und wichtige öffentliche Gebäude. Vor diesem Hintergrund ist die EIB bereit, ihre Zusammenarbeit mit der G20 im Infrastrukturbereich fortzusetzen.“
EIB steht Indonesien beim Klimaschutz zur Seite
Während des Treffens sprach die EIB-Delegation mit der indonesischen Finanzministerin Sri Mulyani Indrawati über künftige Projekte der Bank in Indonesien und die weitere Zusammenarbeit mit der G20. Die EIB-Gruppe unterstützt den indonesischen Präsidenten Joko Widodo in seinem Bestreben, sein Land und die indonesische Wirtschaft in eine nachhaltige, grüne Zukunft zu führen. Daher wird die EIB Klimaschutzinvestitionen in Indonesien im Rahmen von Team Europe und über ihren neuen Geschäftsbereich für Entwicklungsfinanzierungen EIB Global fördern.
Als Reaktion auf die Erklärung von Präsident Widodo auf dem „One Ocean“-Gipfel in Frankreich Anfang Februar will die EIB-Gruppe über ihre Clean-Ocean-Initiative Indonesiens Maßnahmen für den Meeresschutz und zur Reduzierung von Plastikmüll flankieren.
Als weltweit führender Geldgeber für Forstwirtschaftsprojekte ist die EIB auch bereit, die Pläne der indonesischen Regierung zu unterstützen, bis 2024 rund 600 000 Hektar geschädigte Mangrovenwälder – für den Klimaschutz wichtige Ökosysteme – neu aufzuforsten.
EIB hat Vorsitz in der Gruppe der Präsidenten der multilateralen Entwicklungsbanken beim G20-Gipfel
In diesem Jahr führt EIB-Präsident Werner Hoyer auf dem G20-Gipfel den Vorsitz in der Gruppe der Präsidenten der multilateralen Entwicklungsbanken, was es der EIB ermöglicht, weiterhin mit diesen Instituten an zeitnahen und wirksamen Klimafinanzierungslösungen und Projekten für einen grünen Wiederaufbau nach Covid-19 zu arbeiten.
Präsident Hoyer ist auch Vorsitzender des D20 Long-Term Investors Club (D20-LTIC), dem die führenden Finanzinstitute mit öffentlichem Auftrag aus den G20-Ländern angehören.
Die EIB bei G20 im Jahr 2022
2022 wird die EIB an verschiedenen Minister- und Arbeitssitzungen teilnehmen, die von der indonesischen G20-Präsidentschaft – insbesondere zu Finanzthemen – veranstaltet werden, um als multilaterale Entwicklungsbank zu zentralen Fragen Stellung zu nehmen.
Aufbauend auf dem Infrastructure Investors Dialogue der G20 im vergangenen Jahr wird der D20-LTIC unter der Leitung von Präsident Hoyer in enger Zusammenarbeit mit der indonesischen G20-Präsidentschaft an der zweiten Konferenz der Infrastrukturinvestoren teilnehmen, die am 14. und 15. Juli 2022 in Jakarta stattfinden soll.
Treffen der Finanzminister und Notenbankgouverneure 2022
Die G20, die 1999 als Treffen der Finanzminister und Notenbankgouverneure begann, hat sich zu einem jährlichen Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs entwickelt.
Die Präsidentschaft der G20 wechselt jedes Jahr zwischen ihren Mitgliedern, wobei das Land, das den Vorsitz innehat, mit seinem Vorgänger und seinem Nachfolger als sogenannte Troika zusammenarbeitet, um die Kontinuität der Agenda zu gewährleisten. Die derzeitigen Troika-Staaten der G20 sind Italien, Indonesien und Indien.