Die EIB beteiligt sich seit Anfang 2010 an der Finanzierung des Forschungs- und Entwicklungsprogramms (FuE) von Saab. Die EIB stellt keine Liquidität bereit. Liquide Mittel müssen aus dem Cashflow des Unternehmens, von Geschäftsbanken oder aus anderen Quellen stammen. Die EIB beteiligt sich an dem FuE-Programm, weil sie dadurch bei Saab in Schweden zur Sicherung von Tausenden Arbeitsplätzen beitragen kann. Darüber hinaus erhöht das FuE-Programm langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.
Als Saab seine verschiedenen Maßnahmenpakete zur Liquiditätssicherung präsentierte, um den Liquiditätsengpass infolge des geringen Pkw-Absatzes zu überwinden, hat die EIB zusammen mit den anderen drei Beteiligten (Saab, die schwedische Reichsschuldenverwaltung (Riksgäldkonteret) und General Motors) versucht, eine Lösung für dieses Problem zu finden. Die Bank hat bei Saab ein umfassenderes Monitoring durchgeführt, als bei FuE-Projekten dieser Art normalerweise üblich ist. Im Zuge der Entwicklung des kurz- und mittelfristigen Finanzierungspakets für Saab hat das Unternehmen zahlreiche Änderungsvorschläge unterbreitet, die von der EIB und den anderen Beteiligten gemeinsam geprüft werden müssen.
Die EIB ist bereit, ihrer Rolle als Geldgeber für das FuE-Programm gerecht zu werden und Saab bei der Suche nach einer Finanzierungslösung behilflich zu sein. Dabei wird sie jedoch an ihren Bankgrundsätzen festhalten. Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, dass es bei Projekten, die die EIB mitfinanziert, zu Änderungen in der Eigentümerstruktur kommt, da die Bank langfristige Darlehen für langfristige Projekte gewährt. Die Bank verfügt über geeignete Verfahren, um solche Änderungen in der Eigentümerstruktur zu prüfen. Dabei werden unter anderem die voraussichtlichen neuen Eigentümer analysiert, und es wird untersucht, wie sich dieser Wechsel auf den Geschäfts-, den Wirtschafts- und den Finanzplan des Darlehensnehmers sowie auf das mitfinanzierte Projekt auswirken könnte.