Die Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UNECE) und die Europäische Investitionsbank, die Finanzierungseinrichtung der Europäischen Union, haben heute eine Absichtserklärung unterzeichnet. Sie wollen sich gemeinsam mehr engagieren, um die wirtschaftliche Zusammenarbeit und den Zusammenhalt zu fördern und die Länder bei der Umsetzung der Agenda 2030 und der UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung zu unterstützen.
Die EIB und die UNECE bauen auf dem laufenden Dialog zwischen ihnen auf und konsolidieren ihre bestehende Zusammenarbeit. So können sie ihre jeweiligen Stärken und Kernkompetenzen nutzen, um eine engere Zusammenarbeit in den folgenden thematischen Arbeitsbereichen zu fördern:
Grundlegende Zusammenarbeit: Nutzung von Synergien zwischen relevanten Zielen der EU und der globalen Entwicklungsagenda, wobei die Initiativkraft der beiden Einrichtungen eingesetzt wird, um die Wirkung zu maximieren;
Normen und Standards: Beteiligung am Wissensaustausch und an der Zusammenarbeit rund um die normativen Produkte und analytischen Ergebnisse der UNECE. Die EIB wird weiterhin in ihren wichtigsten strategischen Dokumenten auf die Rechtsinstrumente der UNECE verweisen, soweit dies relevant ist, um Standards und bewährte Verfahren vor Ort weiter zu verbreiten;
Kompetenzaufbau: Unterstützung der jeweiligen nationalen und regionalen Akteure, damit die UNECE-Rechtsinstrumente besser umgesetzt werden;
Zusammenarbeit bei Projekten: Prüfung der Möglichkeiten, bei Aktivitäten zusammenzuarbeiten, die spezielle Investitionsprojekte betreffen. Dazu zählen Hilfe bei der Umsetzung nationaler Aktionspläne und grenzüberschreitende Vereinbarungen für gemeinsame Aktivitäten, die auf den multilateralen Umweltabkommen, Investitionsplänen und Projekten der UNECE beruhen.
Olga Algayerova, Exekutivsekretärin der UNECE: „Wenn die UNECE und die EIB zusammenarbeiten, können wir unsere Mitgliedsstaaten bei einem breiten Spektrum von Themen der nachhaltigen Entwicklung besser unterstützen. So können wir die Investitionen in die Grundlagen für eine grüne, krisenfeste und alle einschließende wirtschaftliche Entwicklung ankurbeln, die für die Agenda 2030 erforderlich sind.“
EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Eine intensivere Kooperation ist der Schlüssel zum Aufbau einer gesünderen, grüneren, gerechteren und krisenstärkeren Zukunft. Wir freuen uns, mit der UNECE zu zusammenzuarbeiten, die über eine starke Initiativkraft, modernste Verfahren und Fachwissen verfügt. Gemeinsam können wir die Voraussetzungen für solide und nachhaltige Investitionsprojekte in Europa und anderen Teilen der Welt schaffen.“
Die wichtigsten sektoralen Bereiche, die durch die Zusammenarbeit abgedeckt werden sollen, sind:
- Umwelt: Zusammenarbeit in einer Vielzahl von Umweltangelegenheiten, die Luftverschmutzung, Umweltverträglichkeitsprüfungen, Industrieunfälle, grenzüberschreitende Gewässer, Wasser und Gesundheit sowie die Beteiligung der Öffentlichkeit umfassen;
- Verkehr: Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur, nachhaltiger und innovativer Verkehr und Verkehrssicherheit;
- Geschlechtergerechtigkeit: Gender Mainstreaming in der Infrastruktur-, Umwelt- und Klimapolitik, wirtschaftliches Empowerment von Frauen und Entwicklung des Unternehmertums von Frauen;
- Andere Sektoren: etwa Energie und Innovation sowie Querschnittsthemen wie die Kreislaufwirtschaft.
Die UNECE
Die Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (United Nations Economic Commission for Europe – UNECE) ist eine von fünf regionalen Kommissionen der Vereinten Nationen.
Die UNECE wurde 1947 mit dem Ziel gegründet, die paneuropäische wirtschaftliche Integration zu fördern. Ihr gehören 56 Länder in Europa, dem Kaukasus, dem Balkan, Zentralasien und Nord- und Südamerika an. Seit über 70 Jahren hilft die UNECE den Ländern, gemeinsame Initiativen auf den Weg zu bringen und zusammenzuarbeiten, um Normen, Standards und Konventionen zu entwickeln.
Alle interessierten Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen können sich an der Arbeit der UNECE beteiligen. Über siebzig internationale Fachorganisationen und andere Nichtregierungsorganisationen wirken an den Aktivitäten der UNECE mit.