Am 12. September 2012 organisierte der Lenkungsausschuss der Wiener Initiative 2.0 in London einen hochrangigen Workshop zum Thema Bankenaufsicht, Bankenabwicklung und Bankenunion unter besonderer Berücksichtigung der europäischen Schwellenländer.
Im Rahmen des Workshops wurden die Zusammenarbeit zwischen den Aufsichtsbehörden der Heimat- und der Gastländer sowie Verfahren für die Bankenabwicklung in normalen und in Krisenzeiten erörtert. Aspekte der Bankenabwicklung im Rahmen der Bankenunion wurden ebenfalls diskutiert.
Ebenfalls am 12. September gab die Europäische Kommission ihre Vorschläge für eine einheitliche europäische Bankenaufsicht – ein erster Schritt zur Bankenunion – bekannt. Die Auswirkungen dieser Vorschläge auf die europäischen Schwellenländer waren daher ebenfalls Thema im Workshop. Da sich die Vorschläge der Kommission in erster Linie auf die Bankenaufsicht konzentrieren, betonten die Teilnehmer des Workshops, dass auch bei der Bankenabwicklung und Einlagensicherung noch eine Einigung gefunden werden muss. Die Auswirkungen der jeweiligen Optionen für die Bankenunion auf die europäischen Schwellenländer wurden ebenfalls behandelt.
Zu den Teilnehmern des Workshops zählten führende Entscheidungsträger von Zentralbanken, Aufsichtsbehörden und Finanzministerien von Heimat- und Gastländern, Vertreter grenzüberschreitend tätiger Banken, europäischer Institutionen sowie von internationalen Finanzierungsinstitutionen.
Die Wiener Initiative 2.0 beabsichtigt, den verschiedenen politischen Organen der Europäischen Union in nächster Zeit Berichte über die Auswirkungen von Bankenaufsicht, Bankenabwicklung und Bankenunion auf europäische Schwellenländer vorzulegen.
Die Wiener Initiative
Die Wiener Initiative wurde auf dem Höhepunkt der weltweiten Finanzkrise 2008/2009 als Plattform des privaten und öffentlichen Sektors gegründet, um sicherzustellen, dass westliche Banken ihre Tochtergesellschaften in den CESEE-Ländern in der Krise mit ausreichend Kapital und Liquidität versorgten. Im Januar 2012 wurde die Initiative unter der Bezeichnung „Wien 2“ wiederaufgelegt, da sich aus der Eurokrise erneut Risiken für die Region ergeben hatten. Ihr Schwerpunkt liegt nun auf der verstärkten Koordination der Behörden in den Heimat- und Gastländern der Banken, um länderübergreifende Aktivitäten zu stabilisieren und einen zu planlosen Abbau von Risikoaktiva zu verhindern. Westliche Bankengruppen spielen weiterhin eine wichtige Rolle in der Initiative. Sie unterstützen die Abstimmungsbemühungen und tragen selbst ihren Teil dazu bei, das Deleveraging möglichst geordnet durchzuführen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Wiener Initiative: http://vienna-initiative.com.