Ende November werden sich Staats- und Regierungschefs aus aller Welt in der südafrikanischen Stadt Durban zur diesjährigen Klimaschutzkonferenz der Vereinten Nationen zusammenfinden. Als einer der größten Geldgeber für Klimaschutzmaßnahmen trägt die Bank in Europa und weltweit zur Begrenzung von Treibhausgasemissionen und zu einer besseren Anpassung an den Klimawandel bei.
Die EIB wird dem Klimagipfel in Durban als Beobachter beiwohnen, um ihre Tätigkeit vorzustellen und sich an der Diskussion über Klimaschutzfinanzierungen zu beteiligen. Eines der wichtigsten Themen dieser Konferenz wird die Schaffung eines nachhaltigen internationalen Mechanismus zur Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen sein. Die EIB ist gemeinsam mit anderen internationalen Finanzierungsinstitutionen (IFI) eng in die Einrichtung eines Green Climate Fund eingebunden. Aus den Mitteln dieses „grünen Klimafonds“ sollen künftig in Entwicklungsländern Maßnahmen für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel finanziert werden. Auch wenn gegenwärtig die Industrienationen die Hauptverursacher von Treibhausgasen sind, werden in der Zukunft jedoch die Entwicklungsländer - vor allem schnell wachsende Schwellenländer – für den Großteil der CO2-Emissionen verantwortlich sein. Es ist daher nur selbstverständlich, dass das Thema Klimaschutz und Entwicklung eines der wichtigsten Themen der zahlreichen Veranstaltungen ist, an denen die Bank teilnimmt.
Klima und Entwicklung im Vordergrund
Die Auswirkungen des Klimawandels sind am stärksten in Entwicklungsländern spürbar und äußern sich häufig in Überschwemmungen, Dürren und Hitzewellen. Diese Länder stehen oft vor besonders schwierigen Herausforderungen, wenn es darum geht, die bestehenden Klimarisiken zu reduzieren und sich neuen anzupassen. Der Klimaschutz ist ein hochrangiges Ziel, das die EIB bei ihren Operationen außerhalb der EU verfolgt. Der Bank wurden kürzlich auf der Grundlage eines Mandats zusätzliche 2 Mrd EUR bereitgestellt, mit denen sie Klimaschutzmaßnahmen in sämtlichen Regionen unterstützen soll. Dies schließt auch Projekte in Entwicklungsländern ein, die in den Rahmen des Mittelmeer-Solarplans fallen. Ziel dieses Plans ist es, bis 2020 im südlichen Mittelmeerraum zusätzliche Stromerzeugungskapazitäten von 20 GW aus erneuerbaren Energiequellen (hauptsächlich Solar- und Windenergie) zu schaffen. Die Wasserwirtschaft bildet einen weiteren Schwerpunkt der Finanzierungstätigkeit der Bank außerhalb der EU. Die EIB trägt mit ihren Finanzierungen dazu bei, den Zugang zu sauberem Trinkwasser und die Abwasserentsorgung sicherzustellen. Weitere wichtige Komponenten der Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern sind der Technologie- und der Know-how-Transfer. Die Bank hat bereits umfangreiche Rahmendarlehen unterzeichnet, aus denen wichtige Klimaschutzvorhaben u.a. in China, Indien und Brasilien sowie nunmehr auch in Südafrika finanziert werden sollen.
Die EIB – einer der größten Geldgeber für Klimaschutzmaßnahmen
Die EIB hat in den vergangenen fünf Jahren die Unterstützung von Vorhaben in den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz erheblich verstärkt. Finanzierungen für den Klimaschutz machen rund ein Drittel ihres gesamten Tätigkeitsvolumens aus (in 2010 mehr als 20 Mrd EUR). Dies dürfte auch im Jahr 2011 der Fall sein. Klimaschutzbelange werden bereits jetzt bei sämtlichen Operationen der Bank berücksichtigt, indem beispielsweise die beste verfügbare Technik eingesetzt wird. Darüber hinaus hat sich die Bank in den vergangenen drei Jahren (2009-2011) mit einer Pilotinitiative befasst, in deren Rahmen der ökologische Fußabdruck der von ihr geförderten Projekte gemessen wurde. In diesem Jahr beteiligte sich die EIB an der Einrichtung des Europäischen Energieeffizienzfonds (European Energy Efficiency Fund), der mit einem Anfangskapital von 265 Mio EUR ausgestattet wurde und in den kommenden drei bis fünf Jahren auf ein Volumen von schätzungsweise 800 Mio EUR anwachsen dürfte. Die Bank unterstützt nicht nur die Begrenzung von Treibhausgasemissionen, sondern finanziert auch Vorhaben im Bereich der klimabezogenen Forschung, Entwicklung und Innovation (FEI). So fördert sie beispielsweise neue Technologien, die es gestatten, die durch CO2-Emissionen belastete Atmosphäre zu reinigen. Des Weiteren arbeitet die EIB im Rahmen der NER-300-Initiative eng mit der Europäischen Kommission zusammen, um die Entwicklung von Technologien für die CO2-Abscheidung und – Speicherung (CCS-Technologien) zu unterstützen. Um die Klimaresistenz von Infrastrukturanlagen zu verbessern, hat die Bank außerdem eine Reihe von Vorhaben finanziert, die hauptsächlich in den Bereichen Wasserwirtschaft, Verkehr und Wohnungsbau angesiedelt sind.