Ioannis Tsakiris, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), kündigte beim Tunisia Investment Forum in Tunis vom 12.–13. Juni eine Reihe von neuen Finanzierungen an. Im Fokus stehen Bildung, kleine Unternehmen und Infrastruktur.


Es gilt das gesprochene Wort.


 

>@EIB

Verehrte Exzellenzen, liebe Gäste, meine Damen und Herren,

es ist eine große Ehre, heute bei der offiziellen Eröffnung des 21. Tunisia Investment Forums vor Ihnen zu stehen.

Das ist mein erster offizieller Besuch außerhalb der EU als neuer Vizepräsident der EIB und es ist ein großes Privileg, an diesem Forum teilzunehmen. Es wird unsere Kooperation vertiefen und erhebliche Verbesserungen für Tunesien, seine Bevölkerung und Europa bringen.

In meiner früheren Rolle als stellvertretender Minister für Entwicklung und Investitionen in Griechenland, gar nicht so weit entfernt von hier, konnte ich oft die transformative Kraft strategischer Investitionen und internationaler Zusammenarbeit beobachten.

Dieses Forum ist in dieser Hinsicht ein starker Katalysator.

Ich möchte dem Regierungschef, Seiner Exzellenz Herrn Ahmed Hachani, für den freundlichen Empfang meinen herzlichen Dank aussprechen.

Ihrer Exzellenz Frau Féryel Ouerghi Sebaï, Ministerin für Wirtschaft und Planung, und Herrn Jalel Tebib, Generaldirektor der FIPA, danke ich sehr für die freundliche Einladung.

Mein Dank gilt außerdem den Kolleginnen und Kollegen der Europäischen Kommission und Seiner Exzellenz Herrn Cornaro, EU-Botschafter in Tunesien, für die enge und erfolgreiche Zusammenarbeit.

Und Herrn Majoul, Präsident der UTICA, für die zentrale Rolle, die die UTICA spielt.

Dieses Forum bietet Gelegenheit, unsere einzigartige Partnerschaft unter europäischer Flagge zu feiern und über eine gemeinsame Vision für den Wohlstand Tunesiens zu sprechen.

Außerdem haben wir hier Gelegenheit, konkrete Projekte und umfangreiche Investitionen voranzutreiben.

Die EIB ist bereits seit 1979 eine tatkräftige Unterstützerin der sozioökonomischen Entwicklung in Tunesien.

In den letzten zehn Jahren haben wir mehr als zwei Milliarden Euro für die Schlüsselsektoren der tunesischen Wirtschaft bereitgestellt.

Unsere Finanzierungen kommen einer ganzen Reihe von kritischen Sektoren der tunesischen Wirtschaft zugute:

  • Infrastruktur, einschließlich Verkehrsnetze, Stadtentwicklung und öffentliche Gebäude
  • Energieerzeugung und Stromnetz – für mehr Energiesicherheit und regionale Integration
  • Wasser- und Abwassermanagement – hier besteht dringender Bedarf im Großraum Tunis und in anderen Regionen
  • Und nicht zuletzt KMUs, die ebenfalls einen Schwerpunkt unserer Arbeit in Tunesien bilden. Mit Durchleitungsdarlehen an lokale Banken und Mikrofinanzinstitute und mit technischer Hilfe verbessern wir den Finanzierungszugang für kleinste, kleine und mittlere Unternehmen und die finanzielle Teilhabe.

Damit spiegelt die Präsenz der EIB in Tunesien einen strategischen Schwerpunkt wider: Wir fördern ein nachhaltiges und gerechtes Wirtschaftswachstum und berücksichtigen dabei sowohl unmittelbare Bedürfnisse als auch langfristige Entwicklungsziele.

Unsere umfassende Unterstützung im privaten und öffentlichen Sektor trägt zu einem stabileren Umfeld für nachhaltiges Wirtschaftswachstum bei. Denn eine gute öffentliche Infrastruktur und Dienstleistungslandschaft bilden die Grundlage für die Entwicklung des privaten Sektors und das allgemeine Wirtschaftswachstum.

Als Bank der EU verfolgen wir mit Integration, Entwicklung und Innovation Ziele, die eng miteinander verflochten sind.

Und wir sind überzeugt: Wenn wir gemeinsam daran arbeiten, können wir die Grundlage für ein gerechtes und belastbares sozioökonomisches Umfeld in Tunesien schaffen und unsere gemeinsamen Entwicklungsziele voranbringen.

Dazu sind wir fest entschlossen.

Heute habe ich eine Zuschussvereinbarung über EU-Mittel für den Bau von Grundschulen unterzeichnet, nachdem wir im vergangenen Juli bereits einen Kredit über 40 Millionen Euro auf den Weg gebracht hatten.

Morgen feiern wir das Projekt ELMED, eine hochmoderne Stromtrasse zwischen Tunesien und Italien.

Das Projekt ist ein Paradebeispiel für unsere gemeinsamen Bemühungen, wichtige Infrastruktur zu bauen, die Wirtschaftswachstum und Energiesicherheit fördert. Außerdem zeigt es die Bedeutung von regionaler Integration und den gemeinsamen Nutzen solcher Initiativen.

Darüber hinaus stellen wir ein neues Unterstützungspaket über 170 Millionen Euro für KMU bereit. Mindestens 30 Prozent dieser Mittel fließen in Projekte zur Verbesserung der sozialen Teilhabe. Im Fokus stehen vor allem Frauen, junge Berufstätige, sozial ausgegrenzte Gruppen und benachteiligte Regionen.

Das ist in der aktuellen Wirtschaftslage besonders wichtig. KMU sind das Fundament der tunesischen Wirtschaft, denn sie bieten in jeder Ecke des Landes Jobs und Chancen. Wenn wir sie unterstützen, fördern wir auch den Unternehmergeist, der Innovation und wirtschaftliche Resilienz vorantreibt.

Schließlich werden wir auch eine Finanzierungsvereinbarung über 210 Millionen Euro für die Modernisierung der Straße von Sfax nach Kasserine unterzeichnen.  Wir freuen uns sehr, dieses Projekt zu unterstützen, denn es verringert durch eine bessere Anbindung regionale Unterschiede und bringt damit einen spürbaren sozioökonomischen Nutzen. Es zeugt von unserem Engagement für eine ausgewogene Entwicklung, im Einklang mit den Pariser Zielen und den UN-Nachhaltigkeitszielen, die bei all unseren Projekten wichtige Kriterien sind.

Ich freue mich darauf, Sie bei diesem Forum kennenzulernen und die Schönheit und Dynamik Tunesiens zu entdecken.

Lassen Sie uns bei dieser Gelegenheit unsere Partnerschaften stärken, neue Wege der Zusammenarbeit finden und auf eine bessere Zukunft für Tunesien und den Mittelmeerraum hinarbeiten.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.