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    Die EIB leistet für den Innovationsfonds gezielte Unterstützung bei der Projektentwicklung, um die Reife von Projekten für künftige Aufrufe des Fonds zu verbessern.


      Hier geht es zur Aufzeichnung unserer Online-Veranstaltung zum Thema Wissensaustausch.


    Der Fonds stellt im Zeitraum 2020–2030 abhängig vom CO2-Preis rund 40 Milliarden Euro (bei 75 Euro pro Tonne CO2) für die kommerzielle Demonstration innovativer kohlenstoffarmer Technologien bereit. Ziel ist es, industrielle Lösungen auf den Markt zu bringen, um Europa zu dekarbonisieren, den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft voranzutreiben und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit zu fördern.

    Umgesetzt wird der Innovationsfonds von der Europäischen Kommission mithilfe der Europäischen Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt (CINEA). Die Unterstützung bei der Projektentwicklung erfolgt durch die EIB. Der Innovationsfonds vergibt Zuschüsse und führt dazu Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen durch: für Großprojekte (Investitionsausgaben über 100 Millionen Euro), mittlere Projekte (20–100 Millionen Euro) sowie kleinere Projekte (2,5-20 Millionen Euro). Weitere Informationen

    Wie unterstützt die EIB den Innovationsfonds?

    Die EIB leistet gezielte Unterstützung bei der Projektentwicklung für große, mittlere und kleine Projekte, die nach ihrer Prüfung keine Zuschüsse aus dem Innovationsfonds erhalten.

    Ziel

    Ziel ist es, ausgewählte Projekte durch maßgeschneiderte technische und finanzielle Beratung so weit zu entwickeln, dass sie bei einer künftigen Aufforderung des Innovationsfonds eingereicht werden können. Ein weiteres Ziel ist es, die Chancen von Projekten auf einen Finanzierungsabschluss und eine Umsetzung zu erhöhen.

    Unterstützungsfähige Projekte
    ©Graphic workshop/EIB

    Projekte, die bei einer Aufforderung des Innovationsfonds eingereicht wurden, aber keine Zuschüsse erhalten haben, werden von den CINEA-Prüfern für eine Unterstützung bei der Projektentwicklung vorgeschlagen, sofern sie die Kriterien in der Aufforderung erfüllen und die Aussicht besteht, die Projektreife durch eine spezifische Beratung zu verbessern.

    Weitere Informationen über die nächsten Aufforderungen des Fonds

    Unterstützung bei der Projektentwicklung in der Praxis

    Von der CINEA vorgeschlagene unterstützungswürdige Projekte werden von der EIB geprüft und in die engere Auswahl genommen, abhängig von ihrem Reifegrad.

    Anschließend werden diese Projekte der Europäischen Kommission zur Genehmigung vorgelegt. Die Technik- und Finanzfachleute der EIB leisten technische Hilfe für die genehmigten Projekte, wobei sie von externen Beraterinnen und Beratern unterstützt werden. Dies kann unter anderen die folgenden Leistungen umfassen:

    Due-Diligence-Prüfung

    • Bewertung der Projektreife
    • Technische Prüfung
    • Bewertung der Bankfähigkeit

    Finanzielle Unterstützung

    • Geschäfts- und Finanzpläne
    • Marktanalyse
    • Finanzprognosen

    Technische Beratung

    • Hilfe bei der Antragstellung
    • Hilfe bei der Konzeptentwicklung
    • Wirtschaftliche Analyse
    • Hilfe bei Planung, Beschaffung und Durchführung

    Ausgewählte Projekte

    In unseren Aufforderungen für kleine und große Projekte 2020 und 2021 haben wir Projekte in Europa für die Unterstützung bei der Projektentwicklung ausgewählt. Folgende Projekte wurden gefördert:

    Mehr dazu auf der Website der Europäischen Kommission.

    In Zahlen

    Vom Innovationsfonds unterstützte Projekte

    2022

    CO2NTESSA

    Land: Kroatien
    Sektor: Zement und Kalk
    Projektträger:   NEXE d.d.

    Das Projekt CO2NTESSA betrifft ein verändertes Verfahren für die Klinkerproduktion. Grundlage ist die Oxyfuel-Technologie der zweiten Generation, die das gesamte anfallende CO2 besonders kosteneffizient und an der Quelle abscheidet – im Gegensatz zu den meisten anderen Technologien, die das erst am Ende des Produktionsprozesses tun. Die nachgerüstete Anlage soll jährlich mehr als 650 000 Tonnen CO2 abscheiden und die Zementproduktion von NEXE nahezu emissionsfrei machen. Außerdem will NEXE bei dem Projekt alternative Brennstoffe einsetzen und dadurch als erstes Unternehmen in der EU CO2-negativ werden.

    CO2NTESSA gehört zu den größten Industrievorhaben, die auf der Liste der strategischen Investitionsprojekte der Republik Kroatien stehen. Zudem ist es eines der wenigen Projekte in der EU, die eine effiziente Lösung für die Beseitigung von abgeschiedenem CO2 bieten. Bei CO2NTESSA wird das Treibhausgas über eine Pipeline zum Standort Bockovci-1 transportiert und dort in salzwasserhaltiges Gestein verpresst. CO2NTESSA bietet Synergien mit dem Projekt GT CCS, das von der kroatischen Agentur für Kohlenwasserstoffe koordiniert wird. Das betrifft die Sanierung der Pipeline für den Transport von CO2, das in der Zementfabrik von NEXE abgeschieden wird, und den Bau der CO2-Speicherinfrastruktur. CO2NTESSA könnte zum regionalen Zentrum für CO2-Management werden und entscheidend zur CO2-Abscheidung und -Speicherung in Kroatien und seinen Nachbarländern beitragen.

    Das Projekt entspricht außerdem den Strategiepapieren der EU und der Republik Kroatien. Es trägt voraussichtlich zu den Zielen der Strategie Europa 2020 und des europäischen Grünen Deals bei sowie zu Kroatiens Strategie für eine emissionsarme Entwicklung bis 2030 mit Ausblick auf 2050 und zu seiner Entwicklungsstrategie bis 2030.

    GreenWave

    Land: Dänemark
    Sektor: Raffinerien
    Projektträger: European Energy A/S

    Die innovativen Technologien von GreenWave werden entscheidend zur Dekarbonisierung der Schifffahrt beitragen. Das Unternehmen entwickelt und implementiert Lösungen für nachhaltiges E-Methanol, einen CO2-neutralen Kraftstoff, der einfach zu speichern und zu transportieren ist. Das E-Methanol wird ausschließlich aus grünem Wasserstoff und biogenem CO2 und mit eigenem grünen Strom hergestellt. GreenWave wird die technische und kommerzielle Plattform schaffen, um die Produktion international zu skalieren.

    Nach erneuter Vorlage kam das Projekt 2023 in die Vorauswahl für einen Zuschuss aus dem Innovationsfonds.

    Swap2zero

    Land: Frankreich
    Sektor: Wind energy, use of renewable energy outside Annex I of the EU ETS Directive, Hydrogen
    Projektträger: COMPAGNIE DU PONANT

    PONANT hat sich verpflichtet, die CO2-Emissionen seiner Expeditionskreuzfahrten deutlich zu senken. Dazu plant die französische Reederei ein Schiff, das fast klimaneutral unterwegs ist. Bei dem Projekt geht es vor allem darum, die geeignete Schiffsgröße festzulegen und herauszufinden, welche Technologien und Energien kombiniert werden können. So will die Reederei ihre Schiffe mit einer Lebensdauer von 30 Jahren schon bis 2030 statt bis 2050 klimaneutral machen.

    Das neue Öko-Design-Kreuzfahrtschiff ist energiesparend, energieeffizient und setzt erneuerbare Energien wie Wind, Sonne und CO2-arme Kraftstoffe optimal ein. Swap2Zero kombiniert mehrere Technologien und ist damit ein praktisches Beispiel dafür, wie die Klassifikationsgesellschaft, die Flaggenstaatverwaltung sowie mehrere Partner, Zulieferer und Planungsbüros gemeinsam neue Vorschriften umsetzen.

    Der neue Segelkreuzer kann einen Monat lang autonom auf hoher See bleiben. Er bezieht bis zu 50 Prozent seines Energiemixes für den Schiffsantrieb aus Windkraft, ergänzt durch Wasserstoff-Brennstoffzellen und Bio- oder E-Methan, und kombiniert dies mit einer Vorstufe zu einem innovativen System für die Abscheidung und Speicherung von CO2. Die komplexe Schiffskonstruktion ergibt sich auch aus der Verpflichtung, die für Passagierschiffe geltenden Vorschriften für eine sichere Rückkehr in den Hafen einzuhalten. Das Schiff muss auch ohne Dieselgenerator betriebsfähig sein. Dazu verfügt es über ein innovatives Verteilnetz und ein modernes Energiemanagementsystem, das den elektrischen Strom aus den verschiedenen Wandlern steuert.

    Schließlich trägt Swap2Zero zum Kompetenzaufbau aller Beteiligten bei. Sie arbeiten gemeinsam an geeigneten Lösungen für die verschiedenen Probleme und tragen zur Entwicklung der Produktions- und Lieferkette für neue Energien wie erneuerbare Kraftstoffe nicht-biogenen Ursprungs (RFNBO) bei.

    Nach erneuter Vorlage kam das Projekt 2023 in die Vorauswahl für einen Zuschuss aus dem Innovationsfonds.

    VianaWave

    Land: Portugal
    Sektor: Wasserkraft/Meeresenergie
    Projektträger: CORPOWER OCEAN AB

    Die weltweite Stromnachfrage dürfte sich bis 2050 verdoppeln. Deshalb führt kein Weg an einer Rund-um-die-Uhr-Versorgung mit kostengünstiger CO2-freier Energie vorbei. Fotovoltaik, Windkraft und Energiespeicher sind wichtig, reichen allein aber nicht aus. Die Wellenenergie hat die technischen Schwierigkeiten überwunden und spielt heute eine entscheidende Rolle in einem ausgewogenen, kostengünstigen Energiemix. In den letzten zehn Jahren führte CorPower in fünf Stufen eine effiziente Wellenenergietechnologie ein. Das HiWave-5-Projekt in Portugal ist das erste ans Netz angeschlossene Wellenkraftwerk. Bei VianaWave geht es um eine vorkommerzielle 10-Megawatt-Anlage, die an das HiWave-5-Projekt anknüpft und dessen Betriebsinfrastruktur und -genehmigung (TUPEM) nutzt.

    VianaWave will das Konzept des Corpack-Wellenparks validieren und demonstrieren, wie Wellenenergie zu einem kostengünstigen, vollständig CO2-freien Energiemix beitragen kann. Die Initiative entspricht dem Wunsch der Industrieabnehmer in der Region, rund um die Uhr CO2-freien Strom zu beziehen, und nach einem Angebot an sauberer Energie, das zeitlich besser auf die Nachfrage abgestimmt ist. Das Wellenkraftwerk soll 2028/2029 in Betrieb gehen, in den ersten zehn Betriebsjahren insgesamt 287 680 Megawattstunden grünen Strom in das portugiesische Netz einspeisen und damit bis zu 46 612 Tonnen CO2-Äquivalente einsparen.

    TripleWin

    Land: Belgien
    Sektor: Chemikalien
    Projektträger: TripleW BV

    TripleW hat ein hochinnovatives Verfahren für die Herstellung von Milchsäure aus Lebensmittelabfällen entwickelt, bei dem weder zuckerhaltige Pflanzen noch Kalk verwendet werden. Dabei fallen auch weniger Nebenprodukte (wie Gips) und damit verbundene Treibhausgase an als beim herkömmlichen Verfahren. Außerdem kann die Herstellung überall in der EU erfolgen, da als Ausgangsstoff ausschließlich Lebensmittelabfälle verwendet werden und das Verfahren sich problemlos in die bestehende Wertschöpfungskette im Bereich Abfallverwertung einfügt. Bei der Herstellung von Milchsäure fallen folgende Nebenprodukte an:

    • Ausgangsstoffe für die anaerobe Vergärung, bei der erneuerbare Energie für den Herstellungsprozess von Milchsäure entsteht,
    • ein organischer Dünger in einem aeroben Verfahren.

    TripleW will in erster Linie eine Pilotanlage bauen, die Lebensmittelabfälle in Milchsäure umwandelt, aus der dann der Kunststoff Polymilchsäure (PLA) hergestellt wird. Das Verfahren nutzt vorhandene Abfallströme und wandelt den Kohlenstoff des Ausgangsstoffs in Milchsäure, erneuerbare Energien und organischen Dünger um. Dabei wird erheblich weniger CO2 freigesetzt. Zudem können aus den anfallenden Nebenprodukten Biogas und grüner Strom erzeugt werden, was die CO2-Bilanz nochmals verbessert.

    Nach erneuter Vorlage kam das Projekt 2023 in die Vorauswahl für einen Zuschuss aus dem Innovationsfonds.

    HighLift

    Land: Norwegen
    Sektor: Herstellung von Komponenten zur Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen
    Projektträger: Olvondo Technology AS

    Olvondo Technology plant den Bau einer modernen, effizienten Montageanlage für HighLift, eine völlig neuartige Industrie-Wärmepumpe, die fossil befeuerte Heizkessel ersetzt, Abwärme rückgewinnt und die europäische Industrie energieeffizienter macht.

    Spedla

    Land: Dänemark
    Sektor: Wasserstoff
    Projektträger: H2 Energy Esbjerg ApS

    Beim Projekt Njordkraft (ehemals Spedla) geht es um eine Großanlage für grünen Wasserstoff, die H2 Energy Europe im dänischen Esbjerg baut. Die 1-GW-Produktionsanlage läuft mit Netzstrom und soll jährlich rund 90 000 Tonnen grünen Wasserstoff herstellen.

    Als wichtiger Lieferant von Wasserstoff für Dänemark und Deutschland dürfte die Anlage die Investitionen in die Wasserstoffinfrastruktur vorantreiben. Ein kosteneffizienter Midstream-Prozess (Pipeline-Transport) ermöglicht eine breitere Verteilung und Nutzung von Wasserstoff in der Industrie und im Straßen- und Seeverkehr zu Preisen, die mit fossilen Energieträgern konkurrieren können.

    Die Anlage soll 2028 in Betrieb gehen und erhebliche Vorteile mit sich bringen. Unter anderem dürften rund 60 Dauerarbeitsplätze entstehen. Njordkraft funktioniert nach dem Kreislaufprinzip: Als Ausgangsstoff dient Abwasser, und die Abwärme des Elektrolyseurs wird in das Fernwärmenetz von Esbjerg eingespeist.

    HyFibre

    Land: Polen
    Sektor: Glas, Keramik und Baumaterial
    Projektträger: FIBRAIN SPOLKA Z ORGANICZONA ODPOWIEDZIALNOSCI

    Beim Projekt HyFibre geht es um den Bau des ersten mit grünem Wasserstoff betriebenen Werks für die Herstellung von Glasfaser-Rohlingen (Preforms) in industriellem Maßstab. Das Werk entsteht im polnischen Głogów Małopolski.

    Aus den Preforms werden anschließend Lichtwellenleiter und Glasfaserkabel für die Strom-, Telekommunikations- und andere Branchen hergestellt.

    FIBRAIN will bewährte Technologien innovativ kombinieren und als erstes Unternehmen seine Preform-Produktion in Europa vollständig von grauem Wasserstoff und Erdgas auf nachhaltigen Wasserstoff und effiziente, vor Ort erzeugte Energie umstellen. So kann das Unternehmen günstige nachhaltige Produkte für die nachgelagerte Wertschöpfungskette anbieten.

    Calisto

    Land: Belgien
    Sektor: Eisen und Stahl
    Projektträger: ArcelorMittal Belgium

    Das Projekt Calisto (Carbon dioxide liquefaction for storage) betrifft die Verflüssigung von CO2 zur Speicherung und ergänzt das Projekt Steelanol. Steelanol wurde 2015 aus dem Horizont-2020-Programm finanziert und stellt aus den Abgasen des ArcelorMittal-Stahlwerks in Gent Bioethanol her.

    Parallel dazu scheidet Calisto CO2 ab und reinigt und verflüssigt es. Ein Teil des hochwertigen flüssigen CO2 geht an die lokale Industrie. Der Großteil wird jedoch per Schiff oder Unterwasserpipeline zu Offshore-Speicherorten verbracht.

    Calisto ist etwas Besonderes: Die Abgase von Stahlwerken enthalten in der Regel große Mengen unterschiedlicher Schadstoffe. Calisto scheidet das Kohlendioxid ab und wandelt es in hochwertiges flüssiges CO2 um, das anschließend industriell genutzt oder verpresst wird.

    Das Projekt wird von ArcelorMittal Belgium und Nippon Gases Belgium gemeinsam geplant und durchgeführt. Die Anlage entsteht im ArcelorMittal-Stahlwerk in Gent und soll Ende 2029 die Produktion aufnehmen.

    AdriatiCO2

    Land: Italien
    Sektor: Chemicals, Iron & Steel
    Projektträger: Marcegaglia Ravenna SpA

    Mit dem Projekt Marcegaglia AdriatiCO2 zur CO2-Abscheidung, -Nutzung und -Speicherung will das Unternehmen die Emissionen seines größten Stahlwerks spürbar verringern. Das hoch innovative Projekt ist zudem die erste Anlage in Italien und Südeuropa, die auf Bioenergie mit CO2‐Abscheidung und -Speicherung (BECCS) setzt. So gelangt erheblich weniger CO2 in die Atmosphäre.

    In der Anlage von Marcegaglia Ravenna wird das biogene CO2 an zwei Emissionspunkten abgeschieden:

    1. am Heizkraftwerk, das den Industriestandort mit Strom und Wärme versorgt und in dem Erdgas teilweise durch Biomethan ersetzt wird, und
    2. in der Anlage für die Herstellung von grünem direktreduziertem Eisen (DRI), die Biokohle als Brennstoff verwendet. Diese bahnbrechende Technologie wird im Stahlwerk in Ravenna weltweit erstmals kommerziell eingesetzt.

    Durch den zweifachen Einsatz der BECCS-Technologie wird die CCS-Anlage deutlich wirkungsvoller. So wird das Stahlwerk nicht nur klimaneutral, sondern CO2-negativ.

    Außerdem könnte das modular aufgebaute und leicht skalierbare Verfahren zur Produktion von grünem DRI (I-Smelt) die Emissionen anderer Prozesse im Werk in Ravenna kompensieren, die zwar wenig CO2-ausstoßen, aber schwer zu dekarbonisieren sind.

    Nach erneuter Vorlage kam das Projekt 2023 in die Vorauswahl für einen Zuschuss aus dem Innovationsfonds.

    NH1

    Land: Frankreich
    Sektor: Erneuerbare Energien, Wasserkraft/Meeresenergie
    Projektträger: Normandie Hydroliennes

    Das Gezeitenkraftwerk „Normandie Hydro“ (NH1) ist eine Pilotanlage in fortgeschrittenem Entwicklungsstadium mit vier Turbinen und einer Leistung von 12 Megawatt. Sie entsteht in der Straße von Alderney (Ärmelkanal) vor der französischen Küste.

    Die Turbinen des Gezeitenkraftwerks werden die größten der Welt sein und mit der genau vorhersagbaren starken Gezeitenströmung jährlich 33,9 Gigawattstunden Strom erzeugen. Schon durch die Größe seiner Turbinen setzt das Projekt neue Maßstäbe bei den Gezeitenkraftwerken. Vor allem aber soll es die mittleren Stromgestehungskosten deutlich senken, um mit gut eingeführten, aber eben nicht kontinuierlich verfügbaren erneuerbaren Quellen wie Wind- und Solarkraft konkurrieren zu können.

    Durch den innovativen Einsatz bewährter Turbinenarchitektur dürfte das Projekt die Kosten um 40 Prozent gegenüber aktuellen Gezeitenkraftwerken senken. Bei Großanlagen wären sie sogar um 65 Prozent niedriger. Erreicht werden die niedrigeren Stromgestehungskosten bei NH1 durch verschiedene Verbesserungen und Innovationen: größere Rotoren und höherer Wirkungsgrad, optimierte Leistung, leichtere Fundamente, weniger Unterwasserkabel und Stromrichter sowie Betrieb der Turbinen in Clusteranordnung mit intelligenter Steuerung. Durch diese Neuerungen an einem bewährten Turbinenmodell kann NH1 seine Ziele erreichen, ohne dabei unnötige Risiken einzugehen.

    Das Projekt sorgt außerdem dafür, dass sich die lokalen Lieferketten auf größere Anlagen einstellen und eine starke europäische Fertigungsbasis für lokale und globale Märkte entsteht. Das Team von NH1 bringt besondere Erfahrung mit der Planung und dem Bau von Gezeitenanlagen mit und trägt mit Innovationen dazu bei, solche Kraftwerke wirtschaftlich tragfähig zu machen. Nur wenn das gelingt, kann Frankreich bis 2042 Gezeitenkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 2,5 Gigawatt bauen und damit den Weg für eine weltweite Kommerzialisierung solcher Anlagen ebnen.

    Nach erneuter Vorlage kam das Projekt 2023 in die Vorauswahl für einen Zuschuss aus dem Innovationsfonds.

    Battolyser

    Land: Niederlande
    Sektor: Verarbeitendes Gewerbe
    Projektträger:   Battolyser B.V.

    Das Projekt betrifft den Bau einer Elektrolyseur-Fertigungsanlage mit einer Gesamtleistung aller in einem Jahr hergestellten Anlagen von einem Gigawatt. Das Werk entsteht im Wasserstoff-Hub des Rotterdamer Hafens, der Standort für die erste Kommerzialisierung der Battolyser®-Technologie ist. Battolyser® ist eine bahnbrechende Technologie, die mit einer Kombination aus Elektrolyseur und Batteriespeicher Wasserstoff zu den niedrigsten Kosten herstellt.

    Der innovative Battolyser® erzeugt sauberen, kostengünstigen Wasserstoff für Industrie und Mobilität und könnte damit in der EU entscheidend zur Energiewende beitragen. Der Battolyser® kann schnell ein- und ausgeschaltet werden und erzeugt Wasserstoff, wenn grüner Strom verfügbar ist. Darüber hinaus werden nur reichlich vorhandene Metalle wie minderwertiges Nickel und Eisen verwendet. Die neue Technologie macht alkalische Elektrolyseure flexibler, effizienter und leichter skalierbar und verbessert damit den derzeitigen Stand der Technik in der EU. Das Projekt wird von einem erfahrenen Team mit umfangreichem technischen, kommerziellen und operativen Know-how geleitet.

    Die Technologie trägt zu den Klimaneutralitätszielen der EU bei: 1) Sie verbessert den Wirkungsgrad, umgeht Strompreisspitzen und senkt dadurch die Wasserstoffgestehungskosten, sodass ab 2025 grüner Wasserstoff zu möglichst geringen Kosten zur Verfügung steht. 2) Sie verringert die Abhängigkeit von Rohstoffen. 3) Sie fördert die Entwicklung von Talenten, die gebraucht werden, um die Nachfrage nach Elektrolyseuren zu decken; die Nachfrage steigt, weil immer mehr Länder auf nachhaltige Energie umsteigen. 4) Sie fördert den Aufbau einer rein EU-basierten Lieferkette, die sich positiv auf das BIP auswirkt. 5) Durch sie kommt ein Produkt auf den Markt, das weltweit wettbewerbsfähig ist und dadurch die Exporteinnahmen in der EU erhöht.

    Nach erneuter Vorlage kam das Projekt 2023 in die Vorauswahl für einen Zuschuss aus dem Innovationsfonds.

    GasifHy

    Land: Niederlande
    Sektor: Chemikalien
    Projektträger: OCI N.V.

    Das Projekt GasifHy betrifft den Bau der weltweit größten Anlage für die Abfallvergasung zu Methanol. Die Anlage kann aus nicht wiederverwertbarem Hausmüll, Biomasseabfällen und grünem Wasserstoff nachhaltiges Methanol gewinnen. Durch den Einsatz von grünem Wasserstoff lässt sich der gesamte im Abfall enthaltene Kohlenstoff rückgewinnen. Das maximiert die Methanolproduktion und minimiert den CO2-Ausstoß.

    Die Anlage wird die Dekarbonisierung weiter vorantreiben. Sie verbraucht große Mengen an grünem Wasserstoff und verbessert damit die Geschäftschancen für den Einsatz großer Elektrolyseure sowie für Wasserstoff-Infrastrukturprojekte in der Region.

    GasifHy ist die erste Anlage für die Herstellung von Methanol im industriellen Maßstab, die die Anforderungen der Erneuerbare-Energien-Richtlinie II für fortschrittliche Biokraftstoffe, wiederverwerteter kohlenstoffhaltiger Kraftstoffe und erneuerbarer Kraftstoffe nicht biogenen Ursprungs erfüllt. Das bedeutet Versorgungssicherheit für nachgelagerte Kunden in Europa, etwa Reedereien, die ihre Flotte auf nachhaltige Kraftstoffe umstellen wollen.

    Ist das Projekt erfolgreich, wäre GasifHy eine Blaupause für Großanlagen zur Methanol-Herstellung, die statt fossiler Energieträger kreislauffähige Ausgangsstoffe nutzen. OCI ist derzeit einer der weltweit führenden Methanolhersteller und -händler und der größte Hersteller von Biomethanol. Das Unternehmen verfügt in den Bereichen Geschäftsfeldentwicklung, Vertrieb und Logistik über umfangreiche Kapazitäten, um Endkunden mit grünem Methanol zu beliefern.

    Das BioMCN-Werk im niederländischen Delfzijl ersetzt einen fossil betriebenen Methan-Reformer durch eine GasifHy-Vergaserinsel. Sie wird in die bestehende Produktions- und Logistikinfrastruktur eingebunden, um die vorhandenen wertvollen Anlagen effektiv zu nutzen. Das Projekt ist innovativ, weil es Abfallvergasung und Chemieproduktion kombiniert.

    TIRE

    Land: Schweden, Italien, Frankreich, Spanien
    Sektor: Chemikalien
    Projektträger: Cuibhil Luxco 2

    Weltweit liegen derzeit rund vier Milliarden Altreifen auf Deponien und Halden, und jedes Jahr kommt gut eine Milliarde hinzu. Antin Infrastructure Partners, Scandinavian Enviro Systems und Michelin wollen nun EU-weit 100 Prozent nachhaltige Reifen auf den Markt bringen und so die mit Altreifen verbundenen Treibhausgasemissionen in den Griff bekommen.

    Das Projekt INFINITERIA (ehemals TIRE) betrifft die Entwicklung einer innovativen, patentierten Anlage für die Verwertung von Altreifen durch Pyrolyse (Karbonisierung durch erzwungene Konvektion), die bislang noch nicht großindustriell erprobt wurde. Ziel ist die kostenoptimierte, umweltfreundliche Gewinnung von hochwertigem Pyrolyseöl, Ruß und Stahl für die Herstellung neuer nachhaltiger Reifen, Biokraftstoffe und anderer Marktanwendungen.

    Für die innovative Verwertung bringt Enviro spezifisches Wissen und Know-how ein (drei Patente). Gestützt auf die erste erfolgreiche Demonstrationsanlage, die Enviro seit 2013 im schwedischen Asensbruk betreibt, entsteht ein europaweites Netz von Recyclinganlagen, die ab 2030 jährlich eine Million Tonnen Altreifen verarbeiten können.

    INFINITERIA schafft in der EU und weltweit zahlreiche direkte und indirekte Arbeitsplätze im Altreifen-Recycling.

    DISG

    Land: Deutschland
    Sektor: Elektrifizierung, Wärme und Kälte aus erneuerbaren Energien
    Projektträger: DREWAG Stadtwerke Dresden GmbH, ein Unternehmen der SachsenEnergie-Gruppe

    Das Projekt DISG wird in der Stadt Dresden durchgeführt. Dresden nimmt an der EU-Mission „100 klimaneutrale Städte“ teil, die bis 2030 klimaneutral werden wollen.

    Die DREWAG Stadtwerke Dresden GmbH ist ein Unternehmen der SachsenEnergie-Gruppe und für das Fernwärmenetz der Stadt zuständig. Sie ist:

    • Vertragspartner des Konzessionsvertrags mit der Stadt Dresden und
    • Eigentümerin und Betreiberin des 630 Kilometer langen Fernwärmenetzes von Dresden und mehrerer kleinerer Wärmenetze in der Region.

    Die DREWAG will zur Dekarbonisierung des Wärmesektors beitragen und arbeitet derzeit an mehreren Optionen für Neubauten. Ziel ist, den Anteil erneuerbarer Energieträger an Dresdens Wärmeerzeugung von weniger als 5 Prozent auf 100 Prozent zu erhöhen.

    Mit dem Projekt DISG will das Unternehmen aus der Wärmeerzeugung mit Erdgas aussteigen. Dazu sind große Wärmepumpen geplant, die Wärmeenergie in das Dresdner Fernwärmenetz einspeisen. Für diese Umstellung muss das gesamte Fernwärmesystem mit ausreichend großen, steuerbaren Wärmeerzeugungsanlagen ausgestattet werden. Deshalb umfasst das DISG drei unterschiedlich große Teilprojekte mit verschiedenen Merkmalen und innovativen Lösungen. Durch die systemische Verknüpfung der drei Teilprojekte entsteht ein flexibler, ausreichend großer Wärmepumpenpark, der das Fernwärmenetz weitgehend dekarbonisiert und in den ersten zehn Jahren etwa 550 000 Tonnen CO2-Äquivalent einspart.

    Abhängig von verschiedenen Randbedingungen sind drei Arten von Wärmepumpen geplant:

    • an der Elbe (bis zu 50 Megawatt Wärmeleistung)
    • an der Weißeritz (5 Megawatt) und
    • eine Abwasser-Wärmepumpe (3,2 Megawatt)

    Das Konzept dürfte sich auch in anderen europäischen Städten gut replizieren lassen und somit erheblich dazu beitragen, die lokale Wärmeproduktion emissionsärmer zu machen.

    Greenfield Biogaz

    Land: Frankreich
    Sektor: Papier und Zellstoff
    Projektträger: Wepa Greenfield

    Das Projekt Greenfield Biogaz betrifft die industrielle anaerobe Vergärung eines Nebenprodukts, das beim Entfärben von Altpapier (Deinking) anfällt. Damit will Wepa Greenfield seine Papier-Recyclingfabrik in der französischen Gemeinde Château-Thierry dekarbonisieren.

    Die neue Anlage folgt dem Kreislaufprinzip und verwendet als einzigen Ausgangsstoff Deinking-Schlamm, der bisher entsorgt wurde.

    Mit dem Biogas aus diesem Schlamm erzeugt die Anlage jährlich 83 Gigawattstunden Strom für den Eigenbedarf. Dadurch verbraucht die Fabrik 70 Prozent weniger Erdgas und spart jährlich mehr als 15 000 Tonnen CO2-Äquivalent ein. Außerdem entsteht dadurch deutlich weniger Abfall.

    Das Projekt ist die erste Methanisierungsanlage zur Mono-Vergärung von Deinking-Schlamm.

    Die Pilotanlage wurde zusammen mit PlanET entwickelt und lässt sich in anderen Zellstoff- und Papierfabriken replizieren, die für eine deutlich bessere CO2-Bilanz Energie aus Deinking-Schlamm erzeugen wollen.

    PMR

    Land: Spanien
    Sektor: Nichteisenmetalle
    Projektträger: Cobre Las Cruces, S.A.

    Das Projekt Poly-Metallurgical Refinery (PMR) betrifft das Scale-up eines bahnbrechenden hydrometallurgischen Verfahrens, das auf der SICAL-Technologie (Silver Catalysed Atmospheric Leaching) basiert. Damit lassen sich aus minderwertigen oder stark verunreinigten Erzkonzentraten in ein- und derselben Anlage vier Metalle statt nur einem rückgewinnen. PMR ist einzigartig. Bisher lassen sich globale oder polymetallische Konzentrate weder im iberischen Pyritgürtel noch in Bergwerken in anderen Regionen rentabel fördern, da die Raffinerien nur monometallische Erze verarbeiten können.

    Cobre Las Cruces bringt mit seinem Projekt PMR eine völlig neuartige, sehr gut replizierbare Lösung für die Raffination von Nichteisenmetallen auf den Markt. Die neue Anlage kann vor Ort aus polymetallischen Sulfiderzen oder globalen Konzentraten mit geringer Verunreinigung Kupfer (Cu), Zink (Zn), Blei (Pb) und Silber (Ag) effizient zurückgewinnen. PMR bringt das Prinzip „von der Mine bis zum Metall“ in die Bergbaubranche. Das hat erhebliche ökologische und wirtschaftliche Vorteile und trägt wesentlich dazu bei, die Verarbeitung kritischer Rohstoffe nachhaltig und die industriellen Wertschöpfungsketten in der EU resilienter zu machen.

    Sagitta

    Land: Norwegen
    Sektor: Wasserstoff
    Projektträger: HYSTAR AS

    Im Rahmen des Projekts Sagitta (Scalable Automated Gigawatt Initiative for Technology That Accelerates decarbonization) baut das Unternehmen Hystar AS im norwegischen Høvik eine vollautomatische Produktionslinie für PEM-(Protonen-Austausch-Membran)-Elektrolyse-Stacks, die weltweit am effizientesten sind.

    Die Fabrik folgt dem Industrie-5.0-Konzept und setzt auf eine nachhaltige, resiliente Produktion, bei der der Mensch im Mittelpunkt steht. Hystar ist ein innovatives Spin-off von SINTEF, einer der größten unabhängigen Forschungsorganisationen Europas.

    Der Elektrolyse-Stack von Hystar ist zwei- bis fünfmal kleiner als aktuelle PEM-Lösungen. Für seine Produktion werden daher deutlich weniger kritische Rohstoffe gebraucht. Außerdem ist der Stack effizienter und somit wesentlich stromsparender. Da er mit Brennstoffzellen funktioniert, weist seine Produktion zudem eine weitaus bessere Ökobilanz auf. Er kann auch in Serie hergestellt werden und ist hochgradig skalierbar.

    Hystar hat eine schnell wachsende, vielfältige Belegschaft. Das 62-köpfige passionierte Team stammt aus 29 Ländern und entwickelt bahnbrechende PEM-Elektrolyseure. Bis 2030 will das Unternehmen der weltweit führende Erstausrüster (OEM) für große Wasserstoff-Projekte werden.

    Nach erneuter Vorlage kam das Projekt 2023 in die Vorauswahl für einen Zuschuss aus dem Innovationsfonds.

    VB1F

    Land: Deutschland
    Sektor: Windkraft
    Projektträger: Voodin Blade Technology GmbH

    Mit ihrem Projekt Voodin Blade First Factory (VB1F) ist die Voodin Blade Technology GmbH (VBT) Vorreiter bei der Entwicklung und Produktion von Rotorblättern aus Holz für Windenergieanlagen. Die Blätter sind eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Rotorblättern, die in der Regel aus mit fossilen Brennstoffen hergestelltem glasfaserverstärktem Polyester- oder Epoxydharz bestehen. Dabei sollen die neuen Rotorblätter eine vergleichbare Leistung bringen. Das wird das Lebenszyklusmanagement von Windkraftanlagen einen enormen Schritt voranbringen.

    G2E

    Land: Norwegen
    Sektor: Wasserstoff
    Projektträger: GEN2 ENERGY AS

    Gen2 Energy ist ein reiner Anbieter von grünem Wasserstoff, der seine Produkte über integrierte Wertschöpfungsketten entwickelt, herstellt und vertreibt. Das Unternehmen setzt auf ein vielfältiges, komplementäres Portfolio von Produktionsanlagen für Wasserstoff (und Wasserstoffderivate). Mittels innovativer integrierter Logistiklösungen gelangen seine Produkte über Häfen und Bahnterminals zu Kunden in der Industrie und im Mobilitätssektor.

    Mit dem Projekt GH2EU (ehemals G2E), dem ersten Projekt seines Portfolios, will Gen2 einen 100-Megawatt-Elektrolyseur bauen. Er soll 2027 in Betrieb gehen und über einen Zeitraum von 25 Jahren durchschnittlich 17 715 Tonnen Wasserstoff pro Jahr produzieren. Ziel des Projekts ist eine RED-II-konforme, ganzheitliche, anpassungsfähige Wertschöpfungskette für Wasserstoff im großen Maßstab.

    2021

    MEIGA

    Land: Spanien
    Sektor: Refineries
    Projektträger:
    Iberdrola Clientes S.A.U. (ES)

    Foresa Industrias Químicas del Noroeste S.A. (ES)

    Das MEIGA-Projekt in Galicien fungiert als „Türöffner“, weil es folgende innovative, integrierte Technologien in einer einzigartigen Anlage bündelt:

    • ein innovatives hybridisiertes Wasserstoff-Produktionssystem mit Alkaline-, PEM-, SOEC- und Co-SOEC-Systemen,
    • ein modernes CO2-Abscheidungssystem mit chemischer und Direct-Air-Capture-Technologie und
    • ein integriertes, autarkes E-Methanol-Produktionssystem (unter Berücksichtigung der Nutzung der Abwärme des Elektrolyseurs und des Sauerstoffs sowie der Wasserzirkulation in der Gesamtanlage).

    Mit diesen Verfahren kann die Anlage drei äußerst wettbewerbsfähige Ergebnisse hervorbringen und ein neues Paradigma in der Branche etablieren: bessere Produktionsleistung, höhere operative Flexibilität und wettbewerbsfähige Produktionskosten.

    Die Betriebskapazität der E-Methanol-Produktionsanlage wird bei 100 000 Tonnen E-Methanol pro Jahr liegen, wodurch im Zeitraum von zehn Jahren mehr als zwei Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid-Äquivalente eingespart werden. Der ausgewählte Standort fungiert als Referenz und ist erster Meilenstein eines ehrgeizigen Plans, der die Replizierung des Konzepts an elf Standorten vorsieht. Iberdrola Clientes S.A.U und Foresa Industrias químicas del Noroeste S.A. setzen auf ihre umfangreiche Erfahrung mit Engineering-Projekten, die gekoppelt mit der technischen, finanziellen (kostengünstiges Geschäftsmodell) und operativen Reife (Markteinführung) der Technologie den Erfolg des Projekts garantiert.

    Nach erneuter Vorlage unter der Bezeichnung GREEN MEIGA kam das Projekt in der dritten Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für Großprojekte in die Vorauswahl für einen Zuschuss aus dem Innovationsfonds.

    LessCO surfaces

    Land: Spanien
    Sektor: Glas, Keramik & Baumaterial
    Projektträger: Cosentino Industrial SAU (ES)

    LessCO Surfaces steht für eine neue Generation von emissionsarmen Bauoberflächen, die durch das Konzept „Circular Technology Quarry“ gewonnen werden, um die europäische Rohstoffindustrie nachhaltiger zu machen.

    Hauptziel des Projekts ist die Errichtung einer revolutionären Produktionsanlage. Die sogenannte „Circular Technology Quarry“ soll durch eine effizientere Abfallverwertung neue zirkuläre Rohstoffe produzieren.

    Die Anlage ersetzt die Rohstoffe, die derzeit für die Herstellung von Engineered Stone verwendet werden, durch viel nachhaltigere Alternativen. Sie entstehen durch das Upcycling der Nebenprodukte und der im Produktionsprozess anfallenden Schlammabfälle. Dies reduziert deutlich den CO2-Fußabdruck des Endprodukts und die Abfallmengen. Gleichzeitig verbessern sich durch den Einsatz neuer, zirkulärer Rohstoffe die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten, weil die mit den bisherigen Verfahren verbundenen Gesundheitsrisiken wegfallen.

    Die Anlage ist eine Weltneuheit, und ihre Technologie dürfte künftig auch in anderen Branchen Anwendung finden, was in puncto Kosten, Emissionen und Gesundheit enorme Vorteile hätte.

    Nach erneuter Vorlage kam das Projekt 2023 in die Vorauswahl für einen Zuschuss aus dem Innovationsfonds.

    Salamandre

    Land: Frankreich
    Sektor: Biofuels and bio-refineries
    Projektträger: Storengy, ein Tochterunternehmen von ENGIE (FR)

    Das Projekt SALAMANDRE zielt darauf ab, erneuerbares und kohlenstoffarmes Methan als alternativen Kraftstoff für den maritimen Sektor zu produzieren. Dabei werden lokales Altholz der Kategorie B und feste Sekundärbrennstoffe (SRF – Solid Recovered Fuel) als Ausgangsstoffe eingesetzt. Das Projekt soll zur Dekarbonisierung des Seeverkehrs, einer besseren Abfallverwertung und zur Energieautonomie beitragen und gleichzeitig den Übergang zur Kreislaufwirtschaft erleichtern.

    Es basiert auf einer einzigartigen Kombination technologischer Innovationen, für die ENGIE zwei wichtige Prozesse nutzt: die Pyrogasifizierung und die Methanisierung. Das erzeugte erneuerbare und kohlenstoffarme Methan wird in das Gasnetz eingespeist und ersetzt fossiles Flüssigerdgas (LNG) als Kraftstoff für Containerschiffe. ENGIE will das erste kommerzielle Projekt zur Gaserzeugung aus Abfällen in industriellem Maßstab in Europa umsetzen und so zur Dekarbonisierung des Gassektors beitragen.

    FSONE

    Land: Schweden
    Sektor: Refineries
    Projektträger: FlagshipONE AB (Ørsted A/S) (SE)

    FlagshipONE im nordschwedischen Örnsköldsvik ist die größte E-Methanol-Anlage in Europa, für die die endgültige Investitionsentscheidung gefallen ist. Die Anlage geht voraussichtlich 2025 in Betrieb und soll jährlich rund 50 000 Tonnen E-Methanol produzieren, um die globale Schifffahrt zu dekarbonisieren, auf die rund drei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen entfallen. Die Branche gehört zu den Schwerpunktbereichen für das Unternehmen Ørsted, das seine Power-to-X-Aktivitäten in Nordeuropa und den Vereinigten Staaten ausweitet.

    Das Projekt wird auf dem Gelände des von Övik Energi betriebenen Biomasse-Heizkraftwerks Hörneborgsverket in Örnsköldsvik durchgeführt. FlagshipONE produziert E-Methanol mit erneuerbarem Strom und biogenem Kohlendioxid, das im Kraftwerk Hörneborgsverket abgeschieden wird. Darüber hinaus wird FlagshipONE Dampf, Prozesswasser und Kühlwasser von Hörneborgsverket verwenden. Überschüssige Wärme aus der E-Methanol-Produktion wird an Övik Energi zurückgeführt und in sein Fernwärmenetz eingespeist.

    DeFuel

    Land: Dänemark
    Sektor: Electrification, heat pumps
    Projektträger: CP Kelco ApS (DK)

    Das DeFuel-Projekt soll die vollständige Dekarbonisierung einer komplett mit fossilen Brennstoffen betriebenen Industrieanlage vor 2029 demonstrieren. Durch mehrere innovative Prozessintegrationen und Elektrifizierungslösungen soll dabei der Energieverbrauch um 70 Prozent gesenkt werden. Eine vollständige Dekarbonisierung geht über die nationalen Klimastrategien, die Klimaziele der EU und den aktuellen Stand der Technik in der Industrie hinaus.

    Das Projekt wird die Produktion und die interne/externe Energieinfrastruktur hinterfragen und zeigen, wie modernste Technologien zu innovativen Lösungen verknüpft werden können, die aktuelle Standards infrage stellen und neue Standards für die CO2-effiziente Gestaltung industrieller Prozesse setzen.

    Die hohe Effizienz wird durch ein bedarfsorientiertes Konzept erreicht, das intelligente Prozessintegration und Wärmepumpentechnologie in mehreren Systemen kombiniert, die den spezifischen Prozessanforderungen entsprechen.

    Die innovativen Lösungen des DeFuel-Projekts sind vollständig skalierbar und zeigen, wie ein erheblicher Teil der energieintensiven Branchen in Europa ihren Energieverbrauch durch Elektrifizierung deutlich senken und von Erdgas unabhängig werden kann.

    GIGAGREEN

    Land: Norwegen
    Sektor: Manufacturing of components for production of storage
    Projektträger: Freyr Battery Norway AS (NO)

    Das Projekt betrifft den Bau und Betrieb einer Großanlage für die industrielle Produktion umweltfreundlicher Lithium-Ionen-Batteriezellen in Norwegen. Die Zellen sollen in Batterie-Energiespeichersystemen eingesetzt werden. Die Anlage soll unter Lizenz nach einem innovativen Herstellungsverfahren produzieren, das ressourcen- und energieeffizienter ist als konventionelle Technologien. Die mit Ökostrom hergestellten Batteriezellen werden einen besonders niedrigen CO2-Fußabdruck haben. Der Projektträger will nachhaltig beschaffte, rückverfolgbare Materialien verwenden. Das Projekt zielt im Kern darauf ab, eine europäische Batterieindustrie aufzubauen und die Dekarbonisierung der Energie- und Verkehrssysteme zu beschleunigen.

    Es betrifft die Herstellung einer neuen Art moderner Lithium-Ionen-Elektroden und -Batteriezellen und könnte maßgeblich zur Entwicklung einer europäischen Batterieindustrie beitragen. Ziel ist es, die Energiewende zu bewältigen, indem die wachsende Nachfrage nach Batterie-Energiespeichersystemen mit hochmodernen Batteriezellen bedient wird, die folgende Vorteile bieten: Höhere Energiedichte, längere Lebensdauer, höhere Sicherheit, geringere Kosten, nachhaltig beschaffte Materialien und eine CO2-Bilanz von nahe null.

    Nach erneuter Vorlage unter der Bezeichnung Giga Arctic kam das Projekt in der dritten Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für Großprojekte in die Vorauswahl für einen Zuschuss aus dem Innovationsfonds.

    CCSPrinosGR

    Land: Griechenland
    Sektor: CO2 transport & storage
    Projektträger: Energean Oil and Gas, S.A. (GR)

    Das Projekt Prinos CCS betrifft eine Kohlenstoffspeicherstätte vor der Küste Griechenlands in der nördlichen Ägäis (Golf von Kavala), die das CO2 Dritter speichern soll. Dabei geht es um Branchen, die schwer zu dekarbonisieren sind (wie Zementwerke und Raffinerien) und konkret um Unternehmen in Griechenland und anderen Regionen, darunter Süditalien, dem Westbalkan und Bulgarien. Das CO2 wird dabei dauerhaft in geologischen Formationen unter dem Meeresboden gespeichert. Das Projekt Prinos CCS bietet eine potenzielle Speicherkapazität von bis zu 100 Millionen Tonnen CO2. Lokales CO2 wird in komprimierter Form und Kohlendioxid aus weiter entfernten Regionen in flüssiger Form auf dem Seeweg geliefert.

    Das Projekt erhielt im September 2022 eine Explorationsgenehmigung nach Richtlinie 2009/31/EG; die Durchführung erfolgt stufenweise. Die erste Phase mit einer Kapazität von bis zu einer Million Tonnen pro Jahr ist für eigene und lokale Emissionen vorgesehen und dient zu Test- und Überwachungszwecken. Die vollständige kommerzielle (zweite) Phase des Projekts soll 2028 in Betrieb gehen. Die Aufnahmekapazität der zweiten Phase hängt von der technischen Machbarkeit und der verbindlichen Marktnachfrage ab. 

    Eurogreen Seaways

    Land: Schweden, Belgien
    Sektor: Energieintensive Industrien, Schifffahrt
    Projektträger:
    AB DFDS Seaways (Litauen)
    DFDS A/S (Dänemark)

    Das groß angelegte Demonstrationsprojekt betrifft eine Kernausstattung der DFDS Group, eines der führenden europäischen Schifffahrts- und Logistikunternehmen, das seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um 45–50 Prozent gegenüber 2008 verringern will, um bis 2050 klimaneutral zu werden. In Einklang mit dem europäischen Grünen Deal, dem EU-Innovationsfonds und den künftigen Anforderungen des Emissionshandelssystems (ETS) umfasst das vorgeschlagene Projekt die Planung, den Bau und den Betrieb von vier großen hybriden RoRo-Schiffen, die mit grünem Ammoniak und elektrisch betrieben werden. Sie sollen auf bestehenden innereuropäischen Güterverkehrssrouten zwischen Skandinavien und dem europäischen Festland und auf dem gesamteuropäischen Seeverkehrsnetz von DFDS eingesetzt werden.

    Das groß angelegte Projekt wird die Einführung einer bahnbrechenden innovativen Antriebstechnologie (von Technologiereifegrad 5 auf 8/9) und den regelmäßigen Einsatz fortschrittlicher Kraftstoffe (grüner Ammoniak, Biokraftstoff) in Verbindung mit massiver Elektrifizierung an Bord demonstrieren. Die hybriden, mit grünem Ammoniak betriebenen Elektroschiffe sind hinreichend ausgereift und könnten die Treibhausgasemissionen im Seeverkehr stark verringern. Sie tragen so zu dem Ziel der EU bei, bis 2050 klimaneutral zu werden und bis 2030 die Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 zu verringern. Über den zehnjährigen Beobachtungszeitraum wird das vorgeschlagene Projekt den Ausstoß von ca. 2,9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente vermeiden. Die entsprechenden Projektkosten belaufen sich auf 460 Millionen Euro.

    Während der Projektdurchführung (ab 01/2024), mit Beginn des vollen kommerziellen Betriebs in 01/2029 und bis zum Ende des vorgeschlagenen Projekts in 12/2038 werden eine sehr hohe Skalierbarkeit und eine sektorübergreifende/EU-weite Innovationswirkung erwartet, die einen erheblichen Mehrwert für die EU schaffen.

    H2-LSE-TGNA

    Land: Spanien
    Sektor: Wasserstoff
    Projektträger: Repsol Renewable and Circular Solutions, S.A.

    Das Projekt betrifft eine Produktionsanlage für grünen Wasserstoff bestehend aus einer 150-Megawatt-Anlage für die alkalische Elektrolyse und einem Speicher für acht Tonnen Wasserstoff.

    Der Standort der Anlage befindet sich im Industriegebiet von Tarragona in Spanien. Mit dem produzierten grünen Wasserstoff und Sauerstoff werden lokale Abnehmer beliefert.

    Es wird über ein Batteriespeichersystem nachgedacht, um den Betrieb der Anlage zu optimieren, die aus dem Netz über Stromabnahmeverträge mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen gespeist wird.

    Nach erneuter Vorlage unter der Bezeichnung T-HYNET (Tarragona Hydrogen Network) kam das Projekt in der dritten Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für Großprojekte in die Vorauswahl für einen Zuschuss aus dem Innovationsfonds.

    H2Pole

    Land: Spanien
    Sektor: Wasserstoff
    Projektträger: Reganosa Asset Investments, S.L.U.

    H2Pole ist ein Industriestandort, an dem eine 100-Megawatt-Elektrolyse-Anlage errichtet wird. Mit der Anlage, die Anfang 2026 in Betrieb gehen dürfte, soll im Nordwesten Spaniens (Galicien) ein „Hydrogen-Valley“ entstehen, um die gesamte lokale Nachfrage zu decken und Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen für alle Nutzenden zugänglich zu machen.

    Ziel des Projekts ist es, die Wertschöpfungskette von Wasserstoff auszubauen und in der Region den ersten stabilen und für alle zugänglichen Markt für erneuerbaren Wasserstoff einzurichten. Wasserstoff ist in erster Linie als Energieträger zur Dekarbonisierung industrieller Prozesse und des Mobilitätssektors bestimmt.

    Der H2Pole liegt in As Pontes de García Rodríguez, einem Gebiet für einen fairen Übergang, und in der Nähe des Hafens von Ferrol. Das Projekt wird sich positiv auf das Wirtschaftswachstum der Region auswirken und einen erheblichen Spillover-Effekt auf kleine und mittlere Unternehmen haben, die so Erfahrung und Know-how sammeln. Gleichzeitig werden Chancen für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und zugehöriger Dienstleistungen der Wasserstoff-Wertschöpfungskette geschaffen.

    Die erste Projektphase hat eine Finanzierung aus dem spanischen Programm „H2 Pioneros“ im Rahmen des Aufbau-, Transformations- und Resilienzplans erhalten, der unter NextGenerationEU von der EU mitfinanziert wird.

    Wasteel

    Land: Frankreich
    Sektor: Eisen und Stahl
    Projektträger: 
    SUEZ RV France
    ArcelorMittal Méditerrannée

    Gegenstand des Projektes Wasteel ist es, durch die Verwertung von Deponieabfällen ein brennbares Gas zu erzeugen.

    Dadurch wird es möglich, fossiles Erdgas, das derzeit im Stahlwerk von ArcelorMittal in Fos-sur-Mer zum Erhitzen von Stahl auf hohe Temperaturen verwendet wird, durch gereinigtes Synthesegas aus Ersatzbrennstoffen (EBS) zu ersetzen.

    Das Projekt nutzt eine Vergasungstechnologie, die Synthesegas aus lokalen Abfällen produziert, die als EBS aufbereitet werden. Das Synthesegas wird in geeigneten Prozessschritten gereinigt, um den Spezifikationen von ArcelorMittal zu entsprechen und eine sichere Verbrennung zu gewährleisten.

    FinFiber

    Land: Finnland
    Sektor: Chemikalien
    Projektträger: Infinited Fiber Company OY

    Die patentierte Zellulose-Carbamat-Technologie des finnischen Unternehmens Infinited Fiber Company wandelt baumwollreiche Textilabfälle, die sonst auf Deponien oder in Abfallverbrennungsanlagen landen würden, in neuwertige Textilfasern mit dem Namen Infinna™ um. Diese Fasern sind auch unter dem wissenschaftlichen Namen Zellulose-Carbamat-Fasern bekannt. Sie sind eine hochwertige kreislauffähige Alternative zu herkömmlichen Fasern wie Baumwolle, Viskose und Polyester. Mit dem Ziel, gefährliche Chemikalien aus der Textilindustrie zu beseitigen, wird Infinna™ verantwortungsbewusst in Einklang mit MRSL ZDHC hergestellt. Es ist recycelbar, biologisch abbaubar und enthält kein Mikroplastik.

    Das Unternehmen plant, mit dem Projekt FinFiber seine bahnbrechende Technologie für Textil-zu-Textil-Recycling auf industriellen Maßstab zu skalieren und seine erste kommerzielle Infinna™-Faser-Fabrik in Kemi, Nordfinnland, zu errichten. Das Werk, das 270 direkte Arbeitsplätze schafft, wird über eine jährliche Produktionskapazität von 30 000 Tonnen Infinna™-Fasern verfügen. Der Großteil der Produktionskapazität der künftigen Fabrik wurde bereits auf Jahre hinaus an führende Mode- und Bekleidungsmarken verkauft. Das FinFiber-Projekt dient der Kreislaufwirtschaft für Textilien und steht im Einklang mit den Zielen der EU-Strategie für nachhaltige und kreislauffähige Textilien.

    Derzeit gibt es keine anderen kommerziellen chemischen Recyclinglösungen, die in einem einzigen Prozess 100 Prozent der Textilabfälle direkt in Textilfasern umwandeln können. Die meisten anderen Lösungen auf dem Markt können entweder nicht ausschließlich Textilabfälle als Rohstoff verwenden oder produzieren als Zwischenprodukt Zellstoff, der in einem separaten Prozess zu Fasern weiterverarbeitet werden muss.

    CCU-4-PCC

    Land: Estland
    Sektor: Zement und Kalk
    Projektträger: R-S OSA Service OÜ

    Das estnische Unternehmen Ragn-Sells hat eine innovative Methode entwickelt, um abgelagerte Ölschieferasche in hochreines Kalziumkarbonat umzuwandeln und dabei große Mengen an CO2 zu binden. 

    Die völlig neuartige Anlage wird im estnischen Landkreis Ida-Viru gebaut und verfügt über eine Jahreskapazität von 530 000 Tonnen neuem Kalziumkarbonat. Damit werden jährlich 260 000 Tonnen CO2 abgeschieden und vermieden. Durch die Nutzung von Abfällen und CO2 als Rohstoff trägt das Projekt zur Produktion grüner Rohstoffe bei und entfernt gleichzeitig CO2 aus der Atmosphäre.

    Die von Ragn-Sells, TalTech und der Universität Tartu entwickelte Technologie verkörpert das Prinzip der Kreislaufwirtschaft und von Zero Waste. Das Werk hat keine Verbrennungsprozesse und emittiert daher keine Rauchgase. Wasser wird wiederverwendet, und alle Nebenprodukte werden für die Herstellung neuer Produkte zurückgewonnen.

    CO2 Battery

    Land: Italien
    Sektor: Energiespeicherung
    Projektträger:
    A2A Spa
    Energy Dome SPA

    Bei dem Projekt CO2 Battery handelt es sich um eine große kommerzielle Standard-Speicheranlage, die auf einem thermodynamischen CO2-Kreislauf basiert (während des Ladevorgangs wird CO2 in flüssiger Form gespeichert; wenn Energie benötigt wird, erwärmt sich das CO2, verdampft und dehnt sich aus, um eine Turbine anzutreiben und Strom zu erzeugen).

    Die Anlage wird in Italien gebaut und soll eine Leistung von etwa 18 Megawatt und 200 MWh haben. Die Anlage erbringt Dienstleistungen für den italienischen Übertragungsnetzbetreiber und nimmt am Strommarkt für Großkunden teil.

    2020

    BHYPER COMMUNITY

    Land: Portugal
    Sektor: Sonnenenergie
    Projektentwickler: Hyperion Energy Investments SGPS SA (PT)

    Beim Projekt BHyPER Community geht es um eine Anlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff durch Elektrolyse aus der erneuerbaren und umweltfreundlichen Sonnenergie. Das Projekt trägt zu den portugiesischen Zielen für die schrittweise Einführung von grünem Wasserstoff in verschiedenen Bereichen der portugiesischen Wirtschaft bei. Damit ist es ein nachhaltiger, fester Bestandteil der nationalen Wasserstoffstrategie „EN-H2“.

    Dies ist das erste Projekt seiner Art in Portugal; es liefert grünen Wasserstoff und Strom für die Wirtschaft des Landes und macht gleichzeitig das Stromnetz durch die Bereitstellung von Reserveleistung flexibler.

    SUN2STORE

    Land: Spanien
    Sektor: Kurzzeit-Stromspeicherung
    Projektträger:
    Malta Iberia Pumped Heat Electricity Storage S.L.U. (ES)
    Alfa Laval Corporate AB (SE)
    Siemens Gas and Power GmbH & Co. KG (DE)

    Das Sun2Store-Projekt betrifft die Entwicklung, die Umsetzung und den Betrieb eines innovativen Thermopotentialspeichers mit einer Entladeleistung von 100 MWe und einer Speicherdauer von zehn Stunden. Das System speichert täglich überschüssige Sonnenenergie und speist sie je nach Bedarf zurück ins Netz. Somit wird die Residuallastkurve geglättet und eine Abregelung der erneuerbaren Energien vermieden.

    Dieses innovative Speichersystem kombiniert neue Wärmepumpentechnologie mit Flüssigsalz-Wärmespeichern, die sich in konzentrierenden Solarkraftwerken in Spanien bewährt haben. Damit wird diese langfristige Speichertechnologie im Kraftwerksmaßstab für Solar- und Windkraftanlagen wettbewerbstauglich. Sie bietet neben ihren Kostenvorteilen gegenüber anderen bestehenden Technologien wie der Batteriespeicherung den Vorteil, regelbare Reserveleistung über Turbinen mit schneller Leistungssteigerung, Blindleistung und synchroner Trägheit bereitzustellen.

    Dies wäre die erste Speicherlösung ihrer Art in Europa. 

    WAVE

    Land: Frankreich
    Sektor: Wind energy
    Projektträger: Chantiers de l'Atlantique (FR)

    Chantiers de l’Atlantique, das größte Schiffbauunternehmen in Europa, ist durch sein FuE-Programm Ecorizon® ein Vorreiter im Bereich Energie- und Umwelteffizienz. Das Unternehmen hat ein System für ein großes Segel-Kreuzfahrtschiff mit innovativem Windantrieb entwickelt. In dem neuen System sind große Segel aus Verbundplatten an einer 80 Meter hohen Takelage befestigt. Damit können Kreuzfahrtschiffe ihre Treibhausgasemissionen gegenüber vergleichbaren herkömmlichen Schiffen um bis zu 45 Prozent senken. Das System ist auch auf andere große Schiffe übertragbar wie etwa Bunkerschiffe oder Tanker.

    Ziel des WAVE-Projekts (Wind Assisted VEssels) ist es, das windunterstützte Antriebskonzept bis 2024–2025 erstmals auf Schiffen einzusetzen.

    GRAVISTORE

    Land: Tschechische Republik
    Sektor: Kurzzeit-Stromspeicherung
    Projektträger:
    Gravitricity Ltd (UK)
    Huisman Equipment B.V (NL)
    ILF Consulting Engineers Austria GmbH (AT)
    Frank Bold s.r.o (CZ)
    Viridicore s.r.o (CZ)
    Institut für Geonik der Tschechischen Akademie der Wissenschaften (CZ)
    RAG Mining Solutions GmbH (DE)
    GA Energo s.r.o. (CZ)

    Das GraviSTORE-Projekt befasst sich mit dem Prototyp eines Schwerkraftspeichers in der Mährisch-Schlesischen Region in der Tschechischen Republik.

    Bei diesem ersten Projekt seiner Art wird mit der innovativen Multi-MW-Technologie von Gravitricity im Netzmaßstab Energie gespeichert und freigesetzt. Dies geschieht durch das Heben und Senken von Gewichten in einem stillgelegten Stollen.

    Das Projekt soll den Weg bereiten für die gewerbliche Einführung der Technologie, die eine sehr hohe Zyklenzahl ermöglicht und durch die Wiedernutzung geschlossener Minen auch erhebliche Vorteile aus Kreislaufsicht bietet.

    LISALT

    Land: Frankreich
    Sektor: Sonstige Energiespeicherung
    Projektträger: ARKEMA FRANCE SA (FR)

    Mit seinem Projekt LION will Arkema einen innovativen Produktionsprozess entwickeln und ausbauen, der die kostenoptimierte und umweltfreundliche Produktion eines ultrareinen Elektrolytsalzes ermöglicht. Die Batterien werden dadurch sicherer, und es sind hohe Spannungen und Schnellladungen möglich. Dies gilt sowohl für die aktuellen als auch künftige Batterietechnologien.

    Das LION-Projekt ist Teil des Batterie-IPCEI und trägt zum Aufbau einer vollständigen innovativen und wettbewerbsfähigen Wertschöpfungskette in der Batteriefertigung in der EU bei.

    CESAR

    Land: Deutschland
    Sektor: Energiespeicherung
    Projektträger: Black Magic GmbH (DE)

    Die Black Magic GmbH ist weltweit der einzige Produzent von gekrümmtem Graphen. Gekrümmtes Graphen ist eine Form von Kohlenstoff, mit der sich eine erstaunlich hohe Energiedichte in Energiespeichern erreichen lässt, die damit in vielen Punkten leistungsfähiger sind als aktuelle Batterien.

    Ziele des Projekts CESAR-E sind die Entwicklung und der Ausbau einer Produktionstechnologie für gekrümmtes Graphen, um die Kosten zu senken und damit eine breitere Anwendung zu ermöglichen. Eine stärkere Marktdurchdringung von gekrümmtem Graphen dürfte zu niedrigeren Kosten und einer deutlichen Einsparung von Treibhausgasemissionen führen, vor allem im Automobilsektor, weil der Kraftstoffverbrauch von Hybridfahrzeugen sinkt und die Batterielebensdauer in Elektrofahrzeugen verlängert wird. 

    GHG-PU

    Land: Niederlande
    Sektor: Energieintensive Industrien
    Projektträger: InSus B.V. (NL)

    Ziel des Projekts ist der Bau einer großen Recyclinganlage, um die Treibmittel (H)-FCKW und Pentan aus Polyurethan-Hartschaum zurückzugewinnen. Diese Treibmittel wurden früher bei der Dämmung mit PU-Hartschaum genutzt; (H)-FCKW sind extrem starke Treibhausgase. Die schädliche Wirkung der (H)-FCKW wird bei dem Recyclingprozess neutralisiert, und das Pentan wird für eine erneute Nutzung wiedergewonnen, ebenso wie der Schaum.

    Die Unterstützung bei der Projektentwicklung erfolgt in Form einer Marktstudie, um das geschäftliche Potenzial dieser Technologie in den 27 EU-Mitgliedstaaten zu ermitteln. Ziel ist es, durch die Bestimmung des aktuellen und zukünftigen Marktpotenzials die Projektreife zu verbessern.

    TRISKELION

    Land: Spanien
    Sektor: Chemicals
    Projektträger: Forestal del Atlántico, S.A. (ES)

    TRISKELION im Nordwesten Spaniens (Mugardos, Galicien) ist ein innovatives Projekt zur Herstellung von erneuerbarem Methanol, das verschiedene Technologien in industriellem Maßstab kombiniert: CO2-Abscheidung durch eine aminbasierte Absorption/Desorption in einem bestehenden Heizkraftwerk; alkalische Elektrolyse auf Basis von elektrischer Energie aus einem Windpark, der in einem virtuellen System vernetzt ist; Methanolsynthese in einem einzelnen Reaktor mithilfe von Kupfer-Zinkoxid-Katalysatoren sowie Destillation von Methanol.

    Ziel ist es, ein Endprodukt mit einer ähnlichen Qualität wie fossiles Methanol zu erreichen, damit bestehende Logistikketten und industrielle Einrichtungen genutzt werden können, die für fossiles Methanol ausgelegt sind.

    Nach erneuter Vorlage kam das Projekt in der dritten Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für Großprojekte in die Vorauswahl für einen Zuschuss aus dem Innovationsfonds.

    NEF

    Land: Norwegen
    Sektor: Refineries
    Projektträger:
    Norsk e-Fuel AS (NO)
    Paul Wurth S.A. (LU)
    Valinor AS (NO)
    Sunfire GmbH (DE)
    Climeworks AG (CH)

    Beim NEF-Projekt in Norwegen unter der Federführung von Norsk e-Fuel AS geht es um den industriellen Einsatz des weltweit ersten großtechnischen Power-to-Liquid (PtL)-Verfahrens. Dabei werden mithilfe effizienter Umwandlungstechnologien erneuerbare Treibstoffe gewonnen, und zwar aus Wasser, CO2 und Strom aus rein erneuerbaren Quellen. Das mehrstufige Verfahren umfasst:

    • CO2-Abscheidung mittels Direct Air Capture (DAC)
    • Synthesegasproduktion
    • Fischer-Tropsch-Synthese zur Herstellung erneuerbarer Kraftstoffe
    • Produktaufwertung, um den Treibstoffanteil am Produktstrom zu maximieren

    Die Anlage basiert auf alkalischer Elektrolyse und umgekehrter Wassergas-Shift-Reaktion und nutzt Hochtemperatur-Co-Elektrolyse auf Basis der Festoxidzellen-Technologie (Co-SOEC). Durch das Projekt wird eine relative Einsparung von Treibhausgasemissionen von 99 Prozent erreicht.

    ETHOS

    Land: Italien
    Sektor: Biofuels and bio-refineries
    Projektträger: VERSALIS S.P.A. (IT)

    Das ETHOS-Projekt betrifft die Konzipierung sowie den Bau und Betrieb innovativer Anlagen zur Herstellung zelluloseabbauender Enzyme und hochwertiger Lignine in einer integrierten Demonstrationsanlage zur Produktion von Bioethanol der zweiten Generation aus Cellulose in Crescentino (Vercelli, Italien). Dabei kommt die firmeneigene Technologie von Versalis zum Einsatz. Sie wandelt lignozellulosehaltige Biomasse aus forstwirtschaftlichen Rückständen in Bioethanol für den Biokraftstoffsektor sowie in hochwertiges Lignin als Nebenprodukt für biobasierte Verbundkunststoffe um.

    ETHOS schafft mit der gleichzeitigen Herstellung eines Biokraftstoffs der zweiten Generation (Bioethanol) und eines fortschrittlichen Biopolymers (Lignin) ein neues biobasiertes zirkuläres Geschäftsmodell. Dadurch können fossile Derivate in relevanten Kraftstoff- und Kunststoffmärkten ersetzt werden, was erheblich zur Verringerung der Treibhausgasemissionen beiträgt.

    EQUIGY CBP

    Land: Niederlande, Deutschland, Italien
    Sektor: Energiespeicherung
    Projektträger: Equigy B.V. (NL)

    Equigy möchte als maßgeblicher Player die Energiewende und die Integration des Energiesystems vorantreiben. Mit seiner europäischen Crowd-Balancing-Plattform will Equigy einen vertrauenswürdigen Datenaustausch ermöglichen, damit Aggregatoren mit kleinen und flexiblen Ressourcen wie Batteriespeichern und Elektroautos an den Regelenergiemärkten teilnehmen können. So werden Konsumenten zu Prosumenten.

    Equity reichte im Oktober 2020 einen Vorschlag beim Innovationsfonds ein und beantragte einen Zuschuss zur Entwicklung von Schlüsselfunktionalitäten für mehr Wachstum und weniger Hürden für Übertragungsnetzbetreiber und Marktteilnehmer beim Aufbau der Crowd-Balancing-Plattform (CBP) in Europa.

    Hinter Equigy stehen fünf führende Übertragungsnetzbetreiber aus Europa. Die Plattform will europaweit branchenübergreifende Standards schaffen – für ein zukunftssicheres, zuverlässiges und kostengünstiges Stromsystem, das ohne Flexibilitätsquellen auf Basis fossiler Brennstoffe auskommt.

    Download the market analysis on the relevance of Equigy’s Crowd Balancing Platform

    OXY-COMBUSTION (GREENBPP)

    Land: Deutschland
    Sektor: Energieintensive Industrien
    Projektträger:
    AtlasInvest Holding (BE)
    Tree Energy Solutions (BE)

    TES (Tree Energy Solutions) ist ein Anbieter von grünem, sauberem Wasserstoff und liefert langfristige, kontinuierliche, CO2-neutrale Energie in industriellem Maßstab. Vorrangige Ziele von TES sind es, fossiles Gas durch den Import von grünem Gas (CH4) zu ersetzen, das mit grünem Wasserstoff aus Fotovoltaikanlagen in sonnenreichen Gebieten produziert wurde, und einen CO2-Kreislauf aufzubauen. In Wilhelmshaven errichtet TES die erste Drehscheibe für grüne Energie (Green Energy Hub) in Deutschland. Damit kann im Jahr 2045 Grüngas mit einem Energiegehalt von 250 Terawattstunden (TWh) importiert werden. Zum Green Energy Hub gehört auch das erste Oxyfuel-Kraftwerk seiner Art (GreenBPP-Projekt) mit integrierter CCS-Technologie (Kohlenstoffabscheidung und -speicherung). Es wird im industriellen Maßstab arbeiten (550 MWth/284 MWe) und soll über zehn Jahre bei voller Leistung 8,6 Millionen Tonnen CO2 einsparen. TES ist ein privates Unternehmen aus Belgien, hinter dem die Investmentgesellschaft AtlasInvest steht.

    HYDROGEN EU-ROPAX

    Länder: Dänemark, Schweden, Norwegen, Deutschland, Niederlande, Belgien, Vereinigtes Königreich
    Sektor: Hydrogen, shipping
    Projektträger:
    DFDS AS (DK)
    Hexagon Composites ASA (NO)
    ABB Ltd. (SE)
    Ballard Power Systems Inc. (DK)
    Lloyd's Register Group Services Limited (UK)
    Knud E. Hansen (DK)
    Ørsted (DK)
    Danish Ship Finance (DK)

    Ziel des Projekts HYDROGEN EU-ROPAX ist der Entwurf und Bau eines RoPAX-Schiffes mit Wasserstoffantrieb, das die wichtigsten EU-Häfen verbinden soll.

    Derzeitige Schiffe dieser Größe fahren noch mit herkömmlichen fossilen Kraftstoffen. Im Sinne des europäischen Grünen Deals und des Innovationsfonds wird das emissionsfreie Schiff von einem großen Brennstoffzellensystem (23 MW) angetrieben, das ausschließlich grünen Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen nutzt. Somit können gegenüber dem aktuellen Stand 100 Prozent der Treibhausgasemissionen eingespart werden.

    Neben dem technischen Entwurf und dem Bau des Schiffes umfasst das Projekt auch die Analyse und Entwicklung von Finanzierungsmodellen und Strategien zur Wasserstoffbeschaffung, um große RoPax-Schiffe mit Wasserstoffantrieb zu ermöglichen.

    Über den zehnjährigen Beobachtungszeitraum wird das Projekt/Schiff den Ausstoß von mehr als 600 000 Tonnen CO2e vermeiden.

     

    SUN2HY

    Land: Spanien
    Sektor: Hydrogen
    Projektträger:
    SUNRGYZE S.L. (ES)
    REPSOL SA (ES)
    ENAGÁS S.A. (ES)

    Beim Projekt SUN2HY handelt es sich um die erste große Anlage ihrer Art zur Wasserstofferzeugung auf Basis von fotokatalytischer Wasserspaltung (PEC-Technologie). Die Anlage soll vor allem den Nachweis erbringen, dass diese Technologie kosteneffizient und stabil ist.

    Das Innovative an der PEC-Technologie ist ihre Fähigkeit, Sonnenenergie direkt in chemische Energie umzuwandeln. Wasser wird dabei durch direkte Nutzung von Sonnenenergie und ohne externe Energiezufuhr in seine Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten. Damit bietet sich eine nachhaltige Alternative zur Erzeugung von Wasserstoff.

    Der Einsatz dieser Technologie im industriellen Maßstab würde die Kosten von grünem Wasserstoff pro Kilogramm deutlich senken. Damit wäre die Technologie gegenüber dem herkömmlichen SMR-Verfahren (Dampfreformierung) wettbewerbsfähig und würde den CO2-Fußabdruck der Wasserstofferzeugung verkleinern. Ziel des Projekts ist die Demonstration der ersten vorkommerziellen PEC-Anlage der Welt mit einer Erzeugungsleistung von 3 650 Tonnen H2 pro Jahr. Während ihres 20-jährigen Betriebs wird die Anlage 664 067,2 Tonnen CO2 vermeiden. Standort ist Puertollano in Spanien, nahe der Raffinerie von Repsol.

    2021

    SynBioS

    Land: Italien
    Sektor: Energiespeicherung und Technologie für die CO2-Abscheidung, -Speicherung und -Nutzung
    Projektträger: Gruppo HERA (IT)

    Syngas Biological Storage (SynBioS) ist eine Methanisierungsanlage zur Nutzung von Überschussstrom aus Erneuerbaren, der in Biomethan umgewandelt und in das städtische Methan-Verteilungsnetz eingespeist wird. Das Projekt wird in kommunale/industrielle Kläranlagen eingebunden und kann potenziell für andere Produktionsverfahren skaliert werden.

    Um grünen Wasserstoff durch Wasserelektrolyse herzustellen, soll ein 1-MWel-Anionen-Austauscher-Membran-Elektrolyseur installiert werden. Der Wasserstoff wird anschließend in CH4 umgewandelt, indem dem in Kläranlagen entstandenen Biogas in einer speziellen Methanisierungsanlage CO2 zugeführt wird. Das Projekt umfasst auch eine Biogasaufbereitungsanlage, die das meiste CO2 aus dem Biogas entfernt, um den Methangehalt zu erhöhen.

    CUSTARD

    Land: Italien
    Sektor: Eisen und Stahl
    Projektträger:
    ACCIAIERIE BERTOLI SAFAU SpA
    DANIELI OFFICINE MECCANICHE SpA

    Im Projekt CUSTARD wird CO2 aus Rauchgasen eines Stahlwerks (Acciaierie Bertoli Safau SpA) abgeschieden und genutzt, um Natriumbicarbonat herzustellen.

    Ein Gesamtsystem, bestehend aus einem Schritt zur Rauchgaskonditionierung gefolgt von einem Reaktionsschritt, wird CO2 aus dem Rauchgas eines Nachwärmeofens abscheiden. In einem weiteren Reaktionsschritt mit Natronlauge wird Natriumbicarbonat hergestellt.

    Der Prozess scheidet CO2 ab und nutzt die Abwärme des Stahlwerks, um Natriumbicarbonat herzustellen. Gegenüber herkömmlichen Verfahren verbessert sich dadurch die CO2-Bilanz.

    Die Technologie ist skalierbar und kann auch für die Dekarbonisierung weiterer Sektoren eingesetzt werden, bei denen die CO2-Minderung besonderes schwierig ist.

    The project has been pre-selected for receiving a grant under the Innovation Fund third small-scale call after its re-application.

    CoSHIP

    Land: Dänemark
    Sektor: Solarenergie
    Projektträger: Heliac A/S

    Heliac hat eine neue Methode entwickelt, um konzentrierte Sonnenwärme im mittleren Temperaturbereich von potenziell bis zu 425 Grad Celsius zu erzeugen. Aufgrund der großen Nachfrage interessiert sich Heliac insbesondere für den Temperaturbereich zwischen 100 und 200 Grad Celsius. Heliac kann diese Wärme zu Kosten erzeugen, die unter denen fossiler Brennstoffe liegen. Außerdem ist es sehr schwierig, Wärme in diesem Temperaturbereich mit anderen erneuerbaren Energiequellen zu akzeptablen Kosten zu erzeugen. Wärme solcher Temperaturen wird typischerweise in Fernwärmenetzen und industriellen Prozessen genutzt. Das Wärmeträgermedium ist dabei entweder unter Druck stehendes Wasser oder Dampf. Etwa zehn Prozent des weltweiten Energieverbrauchs entfallen auf diesen Temperaturbereich. Derzeit werden dafür hauptsächlich fossile Brennstoffe eingesetzt.

    Die Innovation beruht auf der patentierten Fähigkeit von Heliac, große, langlebige und sehr leistungsfähige Fresnel-Linsen mit einer Glas-Silikon-Verbundtechnologie kostengünstig herzustellen.

    Ziel des Projekts ist die Installation und der Betrieb von zwei neuartigen Solarkollektoren im kommerziellen Maßstab, um das Potenzial der innovativen Technologie von Heliac für die Erzeugung von industrieller Prozess- und Fernwärme mit Temperaturen zwischen 100 und 200 Grad Celsius für Pilotkunden in verschiedenen Sektoren in Südeuropa zu demonstrieren.

    2020

    GREENHYSEO

    Land: Italien
    Sektor: Hydrogen
    Projektträger: FNM S.P.A (IT)

    Das Projekt GreenHyseO ist Teil des Projekts. „H2iseO: ein Wasserstofftal für nachhaltige Mobilität” der FNM S.p.A. Entstehen soll das erste „Hydrogen Valley“ in Italien; außerdem soll der Schienen- und Busverkehr in Valcamonica dekarbonisiert werden.

    Die FNM S.p.A. führt eine mit grünem Wasserstoff betriebene Flotte von 14 Zügen und 40 Bussen ein, was auch den Bau der Anlagen zur Wasserstofferzeugung sowie der Verteilungsstationen und Tankstellen umfasst:

    • eine Anlage zum Erzeugen, Speichern und Verteilen von Wasserstoff mittels Biomethan-Dampfreformierung in Iseo, erweitert um CCS-Technologie (CO2-Abscheidung und -Speicherung)
    • ein oder zwei Anlagen zum Erzeugen, Speichern und Verteilen von Wasserstoff durch Elektrolyse in Brescia und Edolo

    Der Schwerpunkt des GreenHyseO-Projekts liegt auf der CCS-Technologie für die Wasserstoffanlage in Iseo.

    HYPUSH

    Land: Frankreich
    Sektor: Hydrogen, use of renewable energy outside Annex I of the EU ETS Directive
    Projektträger: NEoT Green Mobility (FR)

    Bei dem Projekt geht es um den Bau eines Wasserstoff-Schubboots, das in Paris verkehren soll. Es hat eine vergleichbare Kapazität wie das bestehende Schiff und soll dieses ersetzen. CEMEX kann somit Bargen mit einer Kapazität von bis zu 2 600 Tonnen schieben.

    Das Schubboot ist speziell für den Verkehr auf der Seine ausgelegt und fährt mit Strom aus zwei Wasserstoff-Brennstoffzellen und einer Lithium-Batterie. Beim Entwurf des Schiffes wurde besonders auf den Rumpf geachtet, um den Nachstrom möglichst gering zu halten. 

    NEoT Green Mobility und CEMEX arbeiten gemeinsam an einer innovativen Finanzierungslösung einschließlich Leistungsgarantien für das emissionsfreie Energiesystem.

    Das Projekt gelangte im Rahmen der zweiten Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für kleine Projekte nach erneuter Vorlage in die Vorauswahl für einen Zuschuss aus dem Innovationsfonds.

    Zero Carbon Gypsum

    Land: Lettland
    Sektor: Glass, ceramics & construction material
    Projektträger: AS ETGAS (LV)

    Mit dem Projekt „Zero Carbon Gypsum“ soll ein energieintensives Werk für Gipskartonplatten von Erdgas auf erneuerbares Synthesegas umgestellt werden, das mittels proprietärer Biomassevergasung vor Ort aus lokalen Biomasseabfällen erzeugt wird.

    Dieses völlig neue Projekt entsteht in Lettland, auf dem Gelände des Knauf-Werks für Gipskartonplatten. Möglich wird es durch eine Technologie, die in der Lage ist, nicht recyclingfähige Abfallfraktionen zu den niedrigsten Kosten in der Branche in hochreines, erneuerbares Synthesegas umzuwandeln.

    Durch die Kohlenstoffabscheidung in späteren Projektphasen wird letztlich ein CO2-negatives Gas erzeugt. Damit wird der Weg zur Dekarbonisierung einer so energieintensiven Branche wie der Gipsplattenherstellung aufgezeigt – ohne Nachrüstung der bestehenden Produktionsanlagen.

    TRUCK2WIND

    Land: Spanien
    Sektor: Kurzzeit-Stromspeicherung
    Projektträger: Green Capital Power SL (ES)

    Ziel des Projekts TRUCK2WIND ist die Integration eines hybriden Energiespeichersystems, das sowohl neue als auch gebrauchte Batterien umfasst, in eine Erneuerbare-Energien-Anlage in Spanien. Dieses erste Projekt seiner Art zeigt, welche Vorteile die Integration neuer und gebrauchter Batterien bringt. Dazu werden die Durchführbarkeit und Leistung der hybriden Lösung sowie ihr Einsatzpotenzial in verschiedenen Netzdiensten bewertet. Das Projekt validiert die Kreislauffähigkeit von EV-Batterien und macht das Energiesystem gleichzeitig flexibler, wodurch eine stärkere Dekarbonisierung erreicht wird.

    Capital Energy hat sich einer grünen und fairen Energiewende verschrieben und unterhält derzeit ein Portfolio von Wind- und Solarkraftprojekten auf der iberischen Halbinsel mit einer Leistung von rund 30 Gigawatt (GW). Für mehr als 8 GW wurden bereits Netzzugänge gewährt. Capital Energy deckt die gesamte Wertschöpfungskette für erneuerbare Energien ab, von Entwicklung und Bau bis hin zu Erzeugung, Speicherung, Betrieb und Versorgung.

    CO2MADE

    Land: Deutschland
    Sektor: Chemicals
    Projektträger: Twelve Benefit Corporation (DE)

    Twelve hat eine Technologie entwickelt, die eine energieeffiziente Umwandlung von Kohlendioxid (CO2) aus beliebiger Quelle in Kohlenmonoxid (CO) ermöglicht, das zur Herstellung hochwertiger Produkte verwendet werden kann.

    Zweck des Projekts CO2Made ist die industrielle Validierung des Potenzials der Technologie, CO2 in Polycarbonat für Fahrzeugteile umzuwandeln, die die Innenverkleidung von Mercedes-Benz-Autos bilden – mit deutlich niedrigeren Treibhausgasemissionen als bei der konventionellen Fertigung.

    Die Innovation kann die CO2-Bilanz der emissionsstarken Branchen weltweit verringern und gleichzeitig einen neuen Ertragsstrom aus einem Stoff generieren, der heute ein Abfallprodukt ist.

    Die EIB arbeitet mit der Twelve Benefit Corporation zusammen, um die Entwicklung eines Finanzierungsmodells und eine Marktanalyse für die Technologie und das Projekt zu finanzieren.

    CO2NCREAT

    Land: Belgien
    Sektor: Cement & Lime
    Projektträger:
    Prefer Construct SA (Prefer) (BE)
    Carrières et Fours à Chaux Dumont-Wautier SA (Lhoist) (BE)
    Orbix Solutions SRL (Orbix) (BE)

    Hauptziel des Projekts CO2ncrEAT ist es, dem Bausektor eine neue Linie CO2-negativer Formteile anzubieten, wie etwa Mauerblöcke mit den gleichen Abmessungen, optischen und mechanischen Eigenschaften wie heutige Betonprodukte.

    Das Projekt schafft eine nachhaltige und umweltverträgliche Alternative zur herkömmlichen Fertigung von Betonelementen, die mit hohen Treibhausgasemissionen verbunden ist. Die Produkte, die durch CO2ncrEAT erzeugt werden, ersetzen Zement und Gesteine in ihrer Zusammensetzung durch nicht valorisierte Abfälle aus Schlacke-Recyclingzentren und CO2 aus den Abgasen der Kalkherstellung.

    CO2ncrEAT bietet eine nachhaltige Lösung für die CO2-Nutzung und ‑Bindung (CCU/CCS), weil das abgeschiedene CO2 nach der Bindung in Baustoffen nicht wieder in die Atmosphäre freigesetzt werden kann.

    Das Projekt gelangte im Rahmen der zweiten Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für kleine Projekte nach erneuter Vorlage in die Vorauswahl für einen  Zuschuss aus dem Innovationsfonds.

      Mehr über das Projekt erfahren Sie in diesem blog Artikel.

    FOUNDRY SAND RECYCLER (FRFS)

    Land: Deutschland, Finnland, Schweden, Italien, Spanien
    Sektor: Iron & steel
    Projektträger: Finn Recycling Oy (FI)

    Finn Recycling bietet Gießereien in Finnland seit 2018 das kommerzielle Recycling von Gießerei-Restsand an.

    Nach mehrjähriger Forschung hat das Unternehmen ein Verfahren entwickelt und patentieren lassen, das thermische und mechanische Verfahren in einer einzigen modularen Einheit kombiniert. Diese bahnbrechende Innovation ermöglicht die Rückgewinnung selbst der schwierigsten Sandarten durch thermisch-mechanische Aufbereitung. Heutige Anlagen, die mit thermischen Wirbelschicht-Regeneratoren arbeiten, können Grünsand nicht ohne eine zweistufige mechanische Behandlung vor und nach dem thermischen Verfahren aufbereiten. Diese ist notwendig, um den Lehm zu entfernen, der an den Sandkörnern haftet.

    Finn Recycling verwendet ein „Sand-as-a-Service“(SaaS)-Modell. Es hat den Vorteil, dass keine hohen Investitionen in große Anlagen erforderlich sind und Kunden schnell in die Lösung einsteigen können. Sie können das Angebot zuvor testen und dann schnell installieren, ohne dass die Produktion lange unterbrochen werden muss. Das neue Verfahren reduziert den Bedarf an neuem Sand um bis zu 90 Prozent. Entsprechend verringern sich auch die Kosten für die Sandbeschaffung, das Problem der Sandabfälle und die CO2-Bilanz der Gießerei.

    Das Angebot wird derzeit in einer ersten Phase auf Deutschland, Österreich und die Schweiz ausgeweitet.

    HIISI I BIOCHAR

    Land: Finnland
    Sektor: CO2 transport & storage
    Projektträger: Carbo Culture Oy (FI)

    Carbo Culture will in Finnland eine hochmoderne Biokohle-Anlage bauen und betreiben. Biokohle ist das Produkt der Pyrolyse von Biomasse und bindet den Kohlenstoff in einem stabilen, funktionellen Stoff.

    In der geplanten Anlage „Alpha” will das Unternehmen seine proprietäre Pyrolysetechnologie im kommerziellen Maßstab einsetzen. Das erprobte Verfahren wandelt Biomasse-Ausgangsstoffe vielfältiger Art in hochwertige Biokohle mit erwünschten Materialeigenschaften um, beispielsweise einem hohen Gehalt an gebundenem Kohlenstoff. Die Biokohle ist über mehr als 1 000 Jahre stabil und speichert damit den Kohlenstoff sicher. Das innovative Verfahren bietet im Vergleich zu herkömmlichen Biokohle-Wertschöpfungsketten eine hohe Wertschöpfung.

    Die hochwertige Biokohle kann düngersparend als Bodenverbesserer verwendet werden, außerdem als Werkstoff für blaue/grüne Infrastruktur, für Baustoffe und andere Einsatzzwecke. Zusätzlich sollen CO2-Gutschriften und das Synthesegas verkauft werden, das bei dem Verfahren anfällt.

    Im fokus

    CO2 in Stein gegossen

    Aus Abfallprodukten der Stahlindustrie produzieren vier belgische Unternehmen in einem lokalen Kreislaufprojekt CO2-reduzierende Mauerblöcke.

    Die Entwicklung innovativer Industrieprojekte ist teuer – die vier veranschlagen 7,5 Millionen Euro. Deshalb wandten sie sich an den EU-Innovationsfonds.

    Seit ihrem Antrag stehen CO2ncrEAT Fachleute aus dem Innovationsfonds-Team der EIB zur Seite.

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    CO2ncrEAT