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Die Risikokapitalfazilität für die Länder der südlichen Nachbarschaft bietet kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in der südlichen Nachbarschaft Zugang zu Eigen- und Fremdkapital. Sie soll die Entwicklung des Privatsektors sowie ein gerechtes Wachstum und Arbeitsplätze in der Privatwirtschaft fördern.

Die Risikokapitalfazilität wurde von der Europäischen Kommission und der Europäischen Investitionsbank eingerichtet und baut auf dem Erfolg des ENPI-FEMIP-Risikokapitalmandats 2007–2013 auf.

Die Mittel der Fazilität sind in erster Linie für folgende Bereiche vorgesehen:

  • Beteiligung an Private-Equity-Fonds
  • Eigen- und Fremdkapital für Mikrofinanzinstitute und Mikrofinanzfonds
  • technische Hilfe für Finanzintermediäre und Endkreditnehmer

Im Einzelnen

Private equity

Beteiligungen übernimmt die EIB in der Regel über Private-Equity-Fonds, die dann Eigenkapital für KMU bereitstellen.

Die EIB kann auch direkt in einheimische Unternehmen investieren. Dabei handelt es sich vor allem um kleinere Finanzinstitute (wie Leasing- und Versicherungsgesellschaften und andere Finanzdienstleister), die Kapital für ihr Wachstum benötigen, aber aufgrund ihrer geringeren Größe nur begrenzt Mittel auf den Kapitalmärkten oder bei institutionellen Investoren aufnehmen können.

Microfinanz

Mikrofinanzierungen schaffen Arbeitsplätze. Deshalb hilft die EIB in den südlichen Nachbarländern vor allem Mikrofinanzinstituten, ihre Kunden mit Krediten zu versorgen.

Intermediäre

Die ausgewählten Finanzinstitute vergeben Kredite an Kleinst- und Kleinunternehmen sowie Personen mit geringem Einkommen. Zu den Intermediären gehören neue und etablierte Mikrofinanzinstitute, Kreditgenossenschaften und Genossenschaftsbanken sowie Banken, die verstärkt kleinere Firmen unterstützen wollen, aber auch andere Finanzinstitute wie Mikrofinanzfonds und Mikrofinanzgesellschaften.

Besonderes Augenmerk legt die EIB auf Nichtregierungsorganisationen (NGO), die zu kommerziellen Unternehmen werden, sowie auf neue und etablierte Institute, die ihr Mikrokreditportfolio ausweiten wollen. Zudem kann die EIB den Mikrofinanzdienstleistern Mittel über Mikrofinanzfonds zur Verfügung stellen.

Angebotene Instrumente:

Die EIB bietet:

  • langfristiges Fremdkapital
  • Eigenkapital und Quasi-Eigenkapital
  • Nachrangdarlehen und Garantien

Die Instrumente werden auf die Bedürfnisse des jeweiligen Intermediärs und auf den einheimischen Markt zugeschnitten.

Technische Hilfe

Die technische Hilfe sorgt dafür, dass die Risikokapitalfinanzierungen eine möglichst große Wirkung entfalten, hauptsächlich durch Programme zum Kompetenzaufbau der Intermediäre. Sie richtet sich vor allem an Mikrofinanzinstitute sowie an aktuelle oder potenzielle Endkreditnehmer.

Die Programme werden in der Regel von einem Dienstleister durchgeführt und von der Bank ausgewählt und überwacht.

Die technische Hilfe wird in zwei Phasen erbracht:

  • In der Anlaufphase analysiert der Dienstleister den Bedarf des betreffenden Finanzinstituts. Daran schließt sich
  • die Umsetzungsphase an.

Unterstützt werden Finanzintermediäre wie:

  • Private-Equity-Fonds (einschließlich Risikokapitalfonds)
  • Mikrofinanzinstitute
  • Mikrofinanzfonds
  • Banken und andere Finanzinstitute

Andere innovative Instrumente kommen ebenfalls in Betracht.

Informationen zur Unterstützung im Rahmen unserer Finanzierungsinstrumente

Die Risikokapitalfazilität für die Länder der südlichen Nachbarschaft deckt die folgenden Länder ab:

Algerien, Marokko, Tunesien, Ägypten, Jordanien, Libanon, Syrien* und Palästina**.


* Nachdem die EU im November 2011 Sanktionen gegen Syrien verhängte, hat die EIB alle Auszahlungen und Verträge über technische Beratung für Projekte in dem Land ausgesetzt. Das gilt auch für die Risikokapitalfazilität.

** Diese Bezeichnung ist nicht als Anerkennung eines Staates Palästina auszulegen und lässt die Standpunkte der einzelnen Mitgliedstaaten zu dieser Frage unberührt.

Bewerbung

Die EIB prüft die eingehenden Vorschläge interessierter Finanzintermediäre fortlaufend und fachgerecht.

Die EIB Global

Seit über 50 Jahren ist die EIB die internationale Entwicklungsbank der Europäischen Union. Mit unseren Investitionen fördern wir weltweit Stabilität, nachhaltiges Wachstum und Klimaschutz.

Was verbirgt sich hinter einer Mittelkombination?

Bei einer Mittelkombination, dem sogenannten „Blending“, werden Zuschüsse gezielt eingesetzt, um zusätzliche Finanzierungsmittel für Entwicklungsprojekte zu mobilisieren. Kombiniert werden Zuschüsse häufig mit Darlehen, Eigenkapital, eigenen Mitteln der Empfänger oder anderen Finanzierungsformen. Damit sinken die Risiken von Projekten, und sie kommen für eine Bankfinanzierung infrage. Beim Blending können die Partner ihre Zuschüsse optimal einsetzen und den Entwicklungseffekt ihrer Arbeit steigern.

Unsere Kombinationsinstrumente

Außerhalb der Europäischen Union nutzt die Europäische Investitionsbank sieben regionale Investitionsfazilitäten und andere themenbezogene Kombinationsinstrumente.

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