Drei Fakten über unsere Ozeane
25%
der weltweiten Treibhausgasemissionen wurden seit den 1980er-Jahren von den Ozeanen aufgenommen
9,5 Millionen Tonnen
Plastik und Mikroplastik landen jedes Jahr im Meer
90%
der von uns erzeugten überschüssigen Wärme werden vom Ozean gespeichert
Unser Beitrag
Die EIB investiert in eine nachhaltige blaue Wirtschaft durch Förderung von:
Wir sind Vorreiter bei der Förderung der Dekarbonisierung mariner Aktivitäten und des Klimaschutzes. Unser Investitionen fließen in:
- erneuerbare Meeresenergie: Seit 2003 haben wir rund 40 Prozent der installierten Leistung in Europa mitfinanziert
- nachhaltige Schifffahrt und Häfen: Wir fördern den Bau neuer grüner Schiffe und Umrüstungsinvestitionen sowie eine nachhaltige Hafeninfrastruktur
Weltweit leiden viele Küstenländer unter den katastrophalen Folgen der steigenden Meeresspiegel. Wir erhöhen ihre Klimaresilienz, indem wir Projekte finanzieren, die:
- intakte Küstenlinien bewahren
- fragile Küstenökosysteme schützen
- die Infrastruktur besser gegen Extremwetter wappnen
Die Meere bedecken etwa 71 Prozent unseres Planeten, nur 5 Prozent davon sind kartiert! Und weil sie so wichtig fürs Klima sind, müssen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verstehen, wie stark marine Ökosysteme unter dem Klimawandel leiden.
Die EIB erstellt ein Portfolio innovativer Projekte, darunter Technologien zur Meeresüberwachung (fortschrittliche Meeresroboter, Forschungsschiffe) oder rezirkulierende Aquakultursysteme.
In enger Zusammenarbeit mit der Generaldirektion Mare der Europäischen Kommission, der EU-Agentur EUSPA für das Weltraumprogramm und dem Copernicus-Dienst zur Überwachung der Meeresumwelt prüfen wir zudem, wo wir Marktversagen ausgleichen und blaue Digitaltechnologien fördern können. Solche Technologien helfen, Rettungsdienste zu verbessern, Sturmschäden zu verhindern und saubere Energie aus den Meeren zu erzeugen.
Die Verschmutzung durch den Menschen, vor allem die Millionen Tonnen Plastik, die jedes Jahr in den Meeren landen, belasten in noch nie da gewesenem Maße die fragilen marinen Ökosysteme. Schlechtes Abfall-, Abwasser- und Niederschlagsmanagement beeinträchtigen maßgeblich den Zustand der Meere.
Mit gezielten Maßnahmen tragen wir zur Wahrung und Wiederherstellung des marinen Naturkapitals bei. Wir unterstützen innovative Projekte, die die Ansammlung von Plastik und Mikroplastik in den Meeren sowie die Einleitung von Abfällen und unbehandeltem Abwasser reduzieren. Und wir investieren in nachhaltige Aquakultur und Fischerei.
Im Zeitraum 2019–2023 stellten wir für die genannten Bereiche 7,8 Milliarden Euro bereit. Unsere Finanzierungen mobilisierten neue Investitionen von 30,8 Milliarden Euro in die blaue Wirtschaft.
Globale Herausforderungen erfordern gemeinsames Handeln. Als einer der weltweit größten multilateralen Geldgeber für grüne Investitionen kooperiert die EIB mit internationalen Partnern, um die Wirkung ihrer Arbeit zu maximieren. Unsere wichtigsten Partnerschaften für eine nachhaltige blaue Wirtschaft im Überblick:
Die EIB, die KfW Bankengruppe, die Agence française de développement (AFD), die Cassa Depositi e Prestiti (CDP), die spanische Förderbank ICO und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) haben vier Milliarden Euro für Investitionen bis Ende 2025 zugesagt.
Mit ihrer Clean-Oceans-Initiative unterstützen sie den öffentlichen und privaten Sektor bei nachhaltigen Projekten, die Plastik und anderen Müll reduzieren und verhindern, dass Abfall und ungereinigtes Abwasser ins Meer gelangen. Im Dezember 2023 hatte die Initiative mit Finanzierungen von 3,2 Milliarden Euro bereits mehr als 80 Prozent ihres Ziels erreicht.
Auf der COP27 haben wir gemeinsam mit der EBWE und der Union für den Mittelmeerraum die Blue Mediterranean Partnership ins Leben gerufen, um eine nachhaltige blaue Wirtschaft in der südlichen Nachbarschaft der EU zu fördern. Diese Partnerschaft erhielt breite politische Unterstützung von wichtigen Partnern wie der Europäischen Kommission. Konkret wollen die Partner Reformen unterstützen, Spenden einwerben und öffentliche und private Gelder mobilisieren, zunächst für Projekte in Ägypten, Jordanien und Marokko.
Auf der COP28 bekräftigten Partner und Geber der Blue Mediterranean Partnership ihre Unterstützung für eine nachhaltige blaue Wirtschaft im südlichen Mittelmeerraum. Mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung machten sie ihre Beteiligung an der Partnerschaft, die Anfang 2024 ihre Geschäftstätigkeit aufnehmen soll, offiziell.
Im Mai 2021 legte die Europäische Kommission ein neues Konzept für eine nachhaltige blaue Wirtschaft in der EU vor – eine Grundvoraussetzung, um die Ziele des Grünen Deals zu erreichen. Damit verpflichten sich die Europäische Kommission und die EIB-Gruppe zu einer intensiveren Zusammenarbeit für eine nachhaltige blaue Wirtschaft. Außerdem wollen sie gemeinsam mit den Mitgliedstaaten die nötigen Mittel bereitstellen, um die europäischen Meere zu entlasten, und Investitionen in blaue Innovationen und eine blaue Bioökonomie fördern.
Über InvestEU Blaue Wirtschaft bündeln der Europäische Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds und die EIB-Gruppe ihre Mittel mit InvestEU, um weitere 500 Millionen Euro für Finanzintermediäre in der blauen Wirtschaft zu mobilisieren. So sollen 1,5 Milliarden Euro Risikokapital zusammenkommen, das innovativen und nachhaltigen kleinen und mittleren Unternehmen sowie Start-ups der blauen Wirtschaft über Finanzintermediäre bereitgestellt wird, auch im Rahmen von Koinvestitionen.
Zudem wird die Plattform BlueInvest gemeinsam mit der EIB-Gruppe Finanzintermediäre und Impact-Investoren, die sich in der blauen Wirtschaft engagieren, beraten und sie beim Aufbau von Kapazitäten unterstützen. Die EIB wird in den kommenden Jahren 20 Blue Champions beratend zur Seite stehen und so die EU-Mission „Wiederbelebung unserer Ozeane und Gewässer“ unterstützen, um den Einsatz fortschrittlicher Meerestechnologien zu beschleunigen.
Die nachhaltige Nutzung der Meeresressourcen bietet Investoren große Chancen. Das Fehlen eines entsprechenden Rahmens verhinderte bislang wertvolle Investitionen in die blaue Wirtschaft. Um dies zu ändern, haben wir gemeinsam mit der Europäischen Kommission, dem WWF und dem World Resources Institute die Finanzierungsgrundsätze für eine nachhaltige blaue Wirtschaft erarbeitet.
Diese Grundsätze geben Anlegern erstmals einen globalen Rahmen für Investitionen in die nachhaltige Nutzung von Meeresressourcen.
Seit 2019 sind die Grundsätze in der Sustainable Blue Economy Finance Initiative des UN-Umweltprogramms verankert. Bislang haben sich über 70 öffentliche und private Unternehmen mit einem verwalteten Vermögen von insgesamt 11 Billionen US-Dollar der Initiative angeschlossen.
In den Jahren 2021 und 2022 wurden praktische Leitfäden für Finanzinstitute erstellt („Turning the Tide: How to Finance a Sustainable Ocean Recovery“ und „Diving Deep: Finance, Ocean Pollution and Coastal Resilience“). Die beiden Publikationen decken sieben wichtige Bereiche ab, die eine starke Verbindung zum privaten Finanzsektor haben: Fisch und Meeresfrüchte, Schifffahrt, Häfen, erneuerbare Offshore-Energie, Küstentourismus, Abfallwirtschaft und Küstenschutz. Im Jahr 2021 einigten sich die Mitglieder der Initiative außerdem darauf, öffentlich über ihre Fortschritte bei der Umsetzung der Grundsätze Bericht zu erstatten.
Portugal Blue ist eine Partnerschaft, die im Oktober 2020 von der EIB-Gruppe, der Banco Português de Fomento und dem portugiesischen Staat (über den Fundo Azul) eingerichtet wurde. Sie fördert Investitionen in die blaue Wirtschaft, die das Klima schützen und zu den UN-Nachhaltigkeitszielen beitragen. Insgesamt wollen die Partner über 80 Millionen Euro bei öffentlichen und institutionellen Investoren mobilisieren – über Venture-Capital- und Private-Equity-Fonds, die von Teams in Portugal gemanagt werden.