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Wiener Initiative

Die Koordinationsinitiative europäischer Banken (Wiener Initiative) soll die Stabilität des Finanzsektors in Mittel-, Ost- und Südosteuropa sichern.

Sie wurde Anfang 2009 ins Leben gerufen, um zu verhindern, dass internationale Bankengruppen in den europäischen Schwellenländern unkoordiniert Aktiva abbauen. Seither befasst sich die Initiative kontinuierlich mit Risiken und Herausforderungen für den Finanzsektor in der Region.

Die Wiener Initiative wurde von der EIB, der Europäischen Kommission, der EBWE, dem IWF und der Weltbank auf den Weg gebracht. An ihr beteiligen sich auch die führenden Geschäftsbanken der Region, Zentralbanken und nationale Bankenaufsichts- und Regulierungsbehörden.

Sicherung des Kreditflusses in der Krise

Die Wiener Initiative bietet ein Forum, um Entscheidungsprozesse abzustimmen. Sie konnte eine systemische Bankenkrise in der Region abwenden, und der Kreditfluss in die Realwirtschaft blieb auch während der Krise in Gang. In der globalen Finanzkrise ging es vor allem darum, Schäden durch unkoordinierte Maßnahmen zu begrenzen und zu verhindern, dass grenzüberschreitend tätige Bankengruppen plötzlich im großen Stil Risikoaktiva in europäischen Schwellenländern abbauen.

Gleichzeitig halfen die EIB, die Weltbank und die EBWE, den Kreditfluss in diese Volkswirtschaften in Gang zu halten. In den Folgejahren stellten die an der Initiative beteiligten Internationalen Finanzierungsinstitutionen zwei gemeinsame Aktionspläne mit einem Gesamtvolumen von 67 Milliarden Euro für die Region auf. Mit den Geldern wurden Investitionen angeschoben, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.

Publikationen zu diesem Thema

Abgestimmte langfristige Maßnahmen

Nachdem die akute Krise abgewendet war, rückte die Abstimmung über langfristige Maßnahmen in den Vordergrund – um zu verhindern, dass der Finanzsektor erneut unter Druck gerät. Als bereits Ende 2011 wieder eine systemische Krise befürchtet wurde, beschloss man, die Initiative formell zu verankern. Das Ergebnis war die „Wiener Initiative 2.0“, die im Januar 2012 auf den Weg gebracht wurde.

Ihre Ziele:

  • den ungeordneten Abbau von Risikoaktiva verhindern
  • Gefahren für die grenzüberschreitende Finanzstabilität frühzeitig abwenden
  • dafür sorgen, dass (insbesondere aufsichtliche) Maßnahmen im gemeinsamen Interesse ergriffen werden

Jüngste Aktivitäten der Wiener Initiative:

  • Beurteilung der Effektivität der von internationalen Finanzierungsinstitutionen angebotenen Instrumente
  • Analyse der Innovationsfinanzierung in der Region, einschließlich der von der EIB mitverfassten Studie „State of innovation finance in CESEE“
  • Überwachung von Kreditmarktentwicklungen in der Region mit besonderem Schwerpunkt auf notleidenden Krediten
  • Beurteilung der Folgen von Regulierungs- und Aufsichtsmaßnahmen im Bankensektor der EU für das grenzüberschreitende Bankgeschäft in Mittel-, Ost- und Südosteuropa

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Wiener Initiative: https://vienna-initiative.com