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    Unternehmen in Europa stehen unter Druck. Die schärfere globale Konkurrenz stellt eine Gefahr für sichere und krisenfeste Wertschöpfungsketten und die europäische Wettbewerbsfähigkeit dar. Für den Netto-Null-Übergang, die Digitalisierung und KI müssen europäische Firmen ihre Arbeitsabläufe neu organisieren. Das gelingt nur mit Investitionen, Innovation und einem Fokus auf Kompetenzen.

    Kleine und mittelgroße Unternehmen leisten einen wichtigen Beitrag zu Europas Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit: durch Innovation, höhere Produktivität und strategische Technologien. Sie brauchen ein Umfeld, in dem sie wachsen und die Transformation bewältigen können. 

    EU-Firmen – vor allem kleine und besonders innovative – kommen oft nur schwer an das nötige Kapital für ihr Geschäft und ihr Wachstum. Laut der jüngsten Umfrage der EIB-Gruppe zur Investitionstätigkeit und -finanzierung fallen in der EU im Schnitt mehr als 6 Prozent der Firmen in diese Kategorie. Ihr Anteil ist mit 3 Prozent bis 18 Prozent sehr unterschiedlich in den einzelnen EU-Ländern.

    Der öffentliche Sektor kann helfen, diese Lücke zu schließen: mit passgenauen Finanzierungsprogrammen und Produkten, die das Risiko auf mehrere Schultern verteilen. Gezielte Maßnahmen erleichtern EU-Firmen den Zugang zu öffentlichem und privatem Kapital und fördern so Wettbewerbsfähigkeit und eine krisenfeste Wirtschaft. Mit den richtigen Instrumenten lassen sich auch strategische Ziele verfolgen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Wettbewerbsfähigkeit. 

    Der Bericht

    Der Bericht beleuchtet, warum die EIB-Gruppe kleine und mittlere Unternehmen fördert und welche Wirkung sie damit erzielt. Er gibt einen Überblick über relevantes Marktversagen und Finanzierungslücken und zeigt, mit welchen Instrumenten die EIB-Gruppe gegensteuert. Damit erzielt sie nachweislich eine reale Wirkung und trägt gleichzeitig zu den strategischen Zielen der EU dabei.

    Wachstum und Investitionen fördern über Finanzpartner

    Mit ihren über Partnerbanken geleiteten Finanzierungen fördert die EIB den Kreditzugang kleiner und mittelgroßer Unternehmen. Wirkungsstudien haben den Effekt dieser Durchleitungsprodukte der EIB belegt. Die Studien basieren auf einem Vergleich mit Peer-Firmen, die Kredite mit ähnlichen Merkmalen, aber ohne EIB-Förderung aufgenommen haben. 

    • Die Empfänger EIB-geförderter Kredite verzeichneten in den drei Folgejahren einen Beschäftigungszuwachs von 5,4 Prozent, um 4,7 Prozent höhere Erträge und eine um 5,3 Prozent höhere Wertschöpfung. 
    • Ihre Investitionen stiegen um 15,3 Prozent, sie schafften mit dem Geld also Investitionsgüter an. 
    • Die Kreditempfänger waren auch innovativer: Patentierungen nahmen geringfügig, aber signifikant um 1,1 Prozent und das immaterielle Vermögen kräftig um 13,3 Prozent zu. 

    Bei kleineren und jüngeren Unternehmen sowie Firmen in wirtschaftlich weniger entwickelten (Kohäsions-)Regionen war die Wirkung am größten. 

    Wirkung der EIB-Durchleitungsdarlehen (Veränderung in % gegenüber Vergleichsfirmen)

    Sinnott et al., 2023

    Garantien erleichtern Kreditzugang

    Angesichts hoher Besicherungsanforderungen und mangelndem Kapital erleichtern Garantien den kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zu Finanzierungen. Risikoteilungsprodukte wie Asset-Backed Securities ermöglichen es den Banken, neue Kredite zu vergeben. Wirkungsstudien haben gezeigt, dass Kredite mit EIF-Garantie mehrere positive Effekte haben. 

    • Empfänger EIF-garantierter Kredite verzeichneten einen Vermögenszuwachs zwischen 7 Prozent bis 35 Prozent 
    • Firmen, die garantierte Kredite erhalten hatten, stellten zwischen 8 Prozent und 30 Prozent mehr Beschäftigte ein. 
    • Die Insolvenzquoten waren um ein Drittel niedriger – in manchen Ländern sogar um die Hälfte.

    Wirkung EIF-garantierter Kredite für kleine und mittlere Unternehmen (geschätzte Differenz in % gegenüber Vergleichsfirmen)

    Die horizontalen Balken zeigen das geschätzte Maximum und Minimum der Wirkung
    Brault und Signore, 2019

    Risikokapital verhilft Start-ups zu Wachstum und Erfolg

    Risikokapital ist für Start-ups eine unverzichtbare Finanzierungsquelle. Mit seinen Investitionen in Risikokapital- und Private-Equity-Fonds fördert der EIF ein europäisches Ökosystem für Risikokapital und Private Equity. Studien zeigen: Start-ups, die indirekt Risikokapital über den EIF erhalten, wachsen schneller als andere neue Tech-Firmen ohne eine solche Finanzierung.

    • Start-ups, die Mittel aus EIF-geförderten Risikokapitalfonds bekamen, bauten mehr Kapital auf (bis zu zweimal mehr als Vergleichsfirmen), erzielten (um 19 Prozent bis 97 Prozent) höhere Erträge und schufen schneller neue Arbeitsplätze (um 100 Prozent). 
    • Die geförderten Firmen hatten eine um 10,3 Prozentpunkte höhere Chance auf einen erfolgreichen Exit durch Übernahme.
    • Die geförderten Start-ups hatten eine um 1,7 Prozentpunkte höhere Chance auf einen erfolgreichen Exit durch Börsengang.

    Wirkung der EIF-geförderten Risikokapital-Investitionen in Start-ups (Veränderung der Wahrscheinlichkeit gegenüber Vergleichsfirmen)

    Pavlova und Signore, 2021

    Venture Debt holt weitere Geldgeber ins Boot

    Die EIB hilft wachstumsstarken, innovativen Unternehmen, die ihre Produktion ausweiten wollen, ihren Finanzierungsbedarf zu decken. Dazu stellt sie Quasi-Eigenkapital bereit – langfristiges Fremdkapital mit Eigenkapitalcharakter. Ihre direkten Venture-Debt-Kredite richten sich an Unternehmen mit hohem Risiko und bahnbrechenden Technologien, die Geld für die Früh- und die Spätphase benötigen. Als Lead-Investor signalisiert die EIB dem Markt, dass die Investitionen solide sind. 

    • Venture-Debt-Empfänger verzeichnen in den Folgejahren der Finanzierung ein signifikant höheres Wachstum. 
    • Später haben sie es leichter, weiteres Fremdkapital zu günstigen Konditionen aufzunehmen.

    Wirkung von Venture-Debt-Krediten der EIB (Veränderung in % gegenüber Vergleichsfirmen)

    Gatti et al., 2022