Klimaumfrage: Klimawandel macht in Afrika Wasser und Jobs knapper, Menschen setzen auf grüne Energie
Afrika und der Nahe Osten sind stark durch den Klimawandel gefährdet. Extreme Wetterereignisse, eine schlechte Wasserversorgung und steigende Temperaturen bedrohen Millionen Menschen. Wir müssen dringend handeln, um die Treibhausgase zu reduzieren, die Klimaresilienz zu erhöhen und den Bevölkerungsgruppen zu helfen, die am stärksten unter dem Klimawandel leiden.
Laut Weltklimarat könnten die Temperaturen in Afrika bis Ende des Jahrhunderts um drei bis vier Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau steigen und Nahrungsmittelangebot, Wasserversorgung und Gesundheit massiv beeinträchtigen. Wasserknappheit ist bereits ein großes Problem, und der Klimawandel verschärft die Situation weiter. Durch die voraussichtlich sinkenden Ernteerträge würden noch mehr Menschen Hunger leiden.
Die Klimaumfrage 2022 der EIB zeigt, dass viele Menschen in diesen Regionen die Veränderungen schon heute konkret spüren. Laut Umfrage erschwert der Klimawandel Millionen Menschen viele Aspekte des täglichen Lebens, etwa den Zugang zu Wasser oder das Sammeln von Brennholz. Eine große Mehrheit der Befragten sagt, dass sie wegen des Klimawandels weniger verdienen und schwerer einen Job finden.
Die Menschen in Afrika sind besorgt über die Inflation, die schlechte Gesundheitsversorgung, aber auch über die Umweltzerstörung. Mehr als 75 Prozent wollen, dass erneuerbare Energien bei der Klimawende Vorrang vor anderen Energiequellen – vor allem fossilen – haben.
An unserer Umfrage nahmen im August 2022 mehr als 28 000 Menschen aus 30 Ländern teil. Dieses Feedback von Menschen aus aller Welt ist wichtig, um zu verstehen, wie das Klima ihr Leben verändert. Wie die Umfrage zeigt, ergreifen viele Menschen in Afrika und dem Nahen Osten selbst Maßnahmen, um sich an den Klimawandel anzupassen.
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Etwas mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Befragten in Afrika betrachten Umweltprobleme als die größte Herausforderung für ihre Länder, gefolgt von Inflation (41 Prozent) und der Gesundheitsversorgung (39 Prozent). Auf die Frage, in welche Energiequelle ihre Länder investieren sollten, um den Klimawandel zu bekämpfen, sprachen sich 76 Prozent für erneuerbare Energien aus, nur wenige für fossile Brennstoffe (13 Prozent) und Kernenergie.
Was können wir in Afrika besser machen?
Die EIB arbeitet enger mit afrikanischen Partnern zusammen, um Klimainvestitionen zu beschleunigen. Die EIB Global, der Geschäftsbereich der Bank für Projekte außerhalb der EU, intensiviert ihre Aktivitäten, indem sie in Afrika mehr Fachleute rekrutiert, neue Partnerschaften im öffentlichen und privaten Sektor aufbaut und verstärkt vor Ort in den Ländern arbeitet, die am meisten Hilfe benötigen. Durch unsere Klimaumfragen verstehen wir besser, wie sich diese Investitionen auf das tägliche Leben auswirken. Und sie geben uns eine Orientierung für künftige Initiativen.
Die EIB arbeitet seit fast sechs Jahrzehnten mit afrikanischen Ländern zusammen. Ihre Finanzierungen haben Hunderten Millionen Menschen in Afrika den Zugang zu sauberer Energie gesichert. Wir haben die Wasserversorgung in vielen Teilen des Kontinents verbessert. Wir verstärkten den Hochwasserschutz in Burkina Faso, finanzierten Solarenergie in Sambia, Windkraft und Geothermie in Kenia, Wasserkraft in Liberia, Ghana und Madagaskar sowie Solarstrom in Benin für Haushalte und Kleinstbetriebe.
Die Bank hat bislang rund 60 Milliarden Euro in 52 afrikanischen Ländern investiert. Gefördert wurden Infrastrukturprojekte, innovative Unternehmen, erneuerbare Energien, der öffentliche Sektor und die Privatwirtschaft – von Kleinstbetrieben bis hin zu großen multinationalen Konzernen. Wir tun dies, weil wir eine der größten Klimabanken der Welt sind und weil wir unseren Nachbarn helfen und die größte Herausforderung auf diesem Planeten meistern wollen.
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