the intro text for Mikrofinanzierungen in Afrika – per Kleinstkredit in die Eigenständigkeit in DE
In der engen Straße im Zentrum von Nairobi wimmelt es von Passanten, die sich zwischen Lieferwagen und Imbissständen hindurchzwängen. Auch in der Markthalle reiht sich ein Verkaufsstand an den anderen, in denen bis zur Decke die unterschiedlichsten Waren aufgetürmt sind – von Bekleidung bis hin zu Dosen, Flaschen und Tuben in den verschiedensten Farben. An ihrem kleinen Kosmetikstand angelt Phyllis Muthoni Haargels und Hautcremes von den hohen Regalen und berät eine Kundin in Stilfragen. In dem Marktgetümmel scheint es von allem reichlich zu geben.
Aber das ist ein Irrtum: Kredite sind in Kenia Mangelware. Doch Phyllis hatte Glück. Bei der Faulu Microfinance Bank bekam sie gut 10 000 Euro und konnte damit ihren Laden Jophy Cosmetics einrichten. „Seit wir den Kredit haben, ist es enorm aufwärts gegangen“, sagt sie. „Unser Umsatz ist deutlich gestiegen, und wir machen jetzt ganz passable Gewinne.“
Die Wirkung von Mikrofinanzierungen in Afrika
Faulu gehört zu den einheimischen Mikrofinanzinstituten, die mit der Europäischen Investitionsbank zusammenarbeiten. Mit ihren Mikrofinanzinvestitionen in Afrika trägt die Bank der EU dazu bei, die Lebensbedingungen für Menschen wie Phyllis spürbar zu verbessern. Allein in Ostafrika arbeitet die EIB mit elf Mikrofinanzinstituten in Kenia, Tansania, Uganda und Ruanda zusammen, die 278 270 Kleinstkreditnehmer mit insgesamt 125 Millionen Euro unterstützen. 42 Prozent davon sind Frauen und 29 Prozent junge Menschen. Mit diesen Krediten – im Durchschnitt 5 276 Euro – konnten mehr als 874 000 Arbeitsplätze erhalten oder geschaffen werden.
„Ich bin sehr, sehr froh, dass unser kleines Geschäft gut läuft“, so Phyllis (30), die zwei Mitarbeiter beschäftigt. „Ich weiß nicht, was ohne den Kredit von Faulu aus mir geworden wäre. Dann wäre ich jetzt nicht hier.“
EIB weitet Mikrofinanzierungen in Afrika aus
In Afrika hat die EIB insgesamt 270 Millionen Euro für Mikrofinanzierungen bereitgestellt und damit fast 1,5 Millionen Kleinstkreditnehmer wie Phyllis erreicht. Der Erfolg war so überwältigend, dass die EIB nun ein weiteres Darlehen von 60 Millionen Euro für Mikrokredite an Kleinbauern bereitstellt. Solche Darlehen werden durch technische Hilfe ergänzt, damit die Mikrofinanzinstitute vor Ort ihre Kreditvergabeverfahren verbessern, einen größeren Kundenkreis erreichen und noch enger mit den Kreditnehmern zusammenarbeiten können.
„Das bringt Afrika wirklich voran und hilft vor allem jungen Leuten, die einen Kredit brauchen“, so Phyllis. „Vorher war es sehr schwierig. Vor allem die Kreditgenehmigung konnte manchmal sehr lange dauern. Bei Faulu ging dagegen alles ganz zügig.“
Ein Gemischtwarenladen macht Hoffnung
Nicht weit von Phyllis’ Kosmetikstand betreibt Gladys Muthoni Njagona „New Hope“, einen Gemischtwarenladen, in dem sie unzählige chinesische und indische Produkte anbietet. Ein aus EIB-Mitteln bereitgestellter Kredit von Faulu hat das Leben der 39-Jährigen komplett verändert.
Angefangen hat sie mit einem 500-Euro-Kredit. Inzwischen hat sie sich bei Faulu schon 4 500 Euro geborgt, um Waren für ihren Laden einkaufen zu können. Damit erzielt sie monatlich einen Gewinn von knapp 2 000 Euro, mit dem sie ein Stück Land gekauft hat.
„Der Kredit hat mir wirklich geholfen“, sagt sie. „Damit habe ich den Laden eröffnet. Jetzt kann ich meine Kinder zur Schule schicken. Außerdem konnte ich mir ein Grundstück kaufen, das ich jetzt verpachte. Ich habe es tatsächlich zu ein bisschen Wohlstand gebracht.“
Njagona will bei Faulu noch ein paar Kredite aufnehmen und weiter expandieren. „Mit Faulu läuft alles prima.“
Phyllis geht es genauso. In der Enge rund um ihren Kosmetikstand ist nicht mehr viel Platz. Aber Phyllis hat große Pläne. „Ich hoffe, die Leute von Faulu werden mich unterstützen, denn ich weiß, dass ich es schaffe“, sagt sie. „Zusammen mit Faulu schaffe ich es.“