Pascal Schmidt kam nach Österreich, um für die innovative Firma Marinomed zu arbeiten. Das Unternehmen kann dank einer EU-Finanzierung neue Therapien entwickeln.
Pascal Schmidt hat sein ganzes Berufsleben in München verbracht. Dann erhielt er von der österreichischen Biopharmafirma Marinomed ein Stellenangebot als Finanzchef und zog nach Wien. „Manchmal muss man etwas riskieren“, erklärt Pascal. „Ich war damals 46 und wollte mal etwas Anderes machen. Meine Familie ist nach wie vor in Deutschland.“
Pascal war von Anfang an bei strategischen Projekten dabei, auch beim Gang von Marinomed an die Wiener Börse. „Für jeden bei Marinomed ist nur der Unternehmenserfolg wichtig“, stellt Pascal klar. „Nicht taktische Spielchen oder persönliche Vorlieben.“
Zwei patentgeschützte österreichische Plattformen für Medizininnovation
Die Marinomed Biotech AG erhielt im Februar 2019 ein 15 Millionen-Euro-Darlehen von der Europäischen Investitionsbank. Dar Unternehmen ist auf die Behandlung von Allergien, Atemwegs- und Augenerkrankungen spezialisiert und hat in nur wenigen Jahren zwei patentierte Plattformen entwickelt (die Marinomed Biotechnologie GmbH wurde 2006 als Spin-off der Veterinärmedizinischen Universität Wien gegründet).
Marinomed entwickelte Carragelose, eine natürliche Substanz aus Rotalgen zur Behandlung von Erkältungen und Infektionen der Atemwege. Die Substanz wird in mindestens sechs verschiedenen Produkten verwendet, die weltweit Absatz finden. Carragelose ist für Erwachsene, Kinder und auch Schwangere geeignet.
Eine weitere Erfindung ist Marinosolv, eine neue Plattform zur Medikamentenverabreichung, die Süßholzwurzeln und Rosskastanien enthält. Durch Marinosolv werden schwer lösliche Substanzen wie Kortikosteroide oder Immunsuppressiva besser löslich. Dadurch können auch empfindliche Stellen wie Augen und Lungen oder andere Schleimhäute behandelt werden.
Pascals Job ist einer von Millionen, die in Europa mithilfe der Europäischen Investitionsbank, der Bank der EU, entstanden sind. Allein die 2017 von der EIB-Gruppe finanzierten Investitionen werden bis 2021 in der EU viel bewirken: ein um 1,1 Prozent höheres BIP und 1,2 Millionen neue Arbeitsplätze. Selbst 2036 werden sie das BIP noch um 0,7 Prozent erhöhen und 650 000 weitere Jobs ermöglichen – so wie den von Pascal.