Highlights eines erfolgreichen Jahres

Dann an einem Nebeltag kam der Weihnachtsmann, „Rudolph, zeige mir den Weg, führ’ den Schlitten sicher an!“

Knapp unterhalb des Polarkreises ist Rudolph bald nicht mehr der einzige mit einer roten Lampe, denn in Nordschweden entsteht einer der größten Windparks Europas.

Der „North Pole“, so sein offizieller Name, umfasst 1 101 Windkraftanlagen. Seine Finanzierung unterstützt die Europäische Investitionsbank mit einem Darlehen von 180 Millionen Euro.

„Wir gehen davon aus, dass der Weihnachtsmann diese Windturbinen mit seinem Rentier erkennen und umfahren kann. Das gelingt ihm ja auch bei vielen anderen Hindernissen“, meint Jonas Wolff, Senior Engineer in der Abteilung Erneuerbare Energien der EIB, der an der Finanzierung des Projekts mitgearbeitet hat.

Der neue Windpark in der Nähe von Piteå – 850 Kilometer nördlich von Stockholm – wird durch den Investitionsplan für Europa ermöglicht. Durch diesen Plan kann die EIB auch innovative Projekte finanzieren, die nicht ihren üblichen Förderkriterien entsprechen.

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Schornsteine auf dem Radar

Wenn der Weihnachtsmann wirklich sicher gehen will, dass sein Schlitten nicht mit den Turbinen kollidiert, kann er moderne Radarsysteme installieren, die Turbinen – und vermutlich auch Schornsteine – erkennen. Solche Systeme stellt Terma her. Das Unternehmen hat dafür ein EIB-Darlehen von 28 Millionen Euro erhalten – ebenfalls über den Investitionsplan für Europa.

Weihnachtsessen vom Holzofen

2011 musste Juha Sulkanen von der EIB die Reste seines Weihnachtsessens in Finnland auf einem Holzofen aufwärmen: Durch den milden Winter war der Boden nicht gefroren. Und als ein starker Sturm über Finnland hinwegfegte, rissen entwurzelte Bäume viele Freileitungen entzwei. Große Teile des Landes waren daraufhin von der Stromversorgung abgeschnitten.

Zurück in Luxemburg arbeitete Sulkanen an einem EIB-Darlehen von 200 Millionen Euro an Caruna mit, einen der größten Verteilernetzbetreiber Finnlands. Das Unternehmen will die Stromkabel zügig unterirdisch verlegen, damit beim nächsten Weihnachtsfest nicht wieder die Lichter ausgehen. 

Wo Ihr Weihnachtsbaum wächst

Irland hat derzeit europaweit den kleinsten Waldbestand (elf Prozent gegenüber einem EU-Durchschnitt von 42 Prozent). Dabei lieben die Iren immergrüne Bäume, vor allem Sitka-Fichten, die zu den größten dieser Gattung gehören. Die EIB hat sich mit 30 Millionen Euro am Dasos Capital Oy beteiligt. Der Fonds investiert in Wälder und will in Irland ein Portfolio von rund 12 000 Hektar Nutzwald aufbauen, die nachhaltig bewirtschaftet werden sollen. Ihr nächster Weihnachtsbaum dürfte also einfach zu beschaffen sein.

Noch keine Geschenkidee?

Weihnachten ohne Geschenke? Undenkbar. Deshalb hat die EIB ein Darlehen von zehn Millionen Euro an Science4You vergeben, damit das Unternehmen wachsen kann. Ermöglicht wird auch dieses Darlehen durch den Investitionsplan für Europa. Das Unternehmen in der Nähe von Lissabon entwickelt wissenschaftliche Lernspiele, bei denen es durchaus mal knallt und stinkt und Kinder Lust bekommen, zu experimentieren. Und sie lernen dabei sogar etwas dazu.

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Geburtstagsfeier in Lissabon mit Lernspielen von Science4You (Foto: Chris Welsch, Copyright: EIB)

Süßigkeiten

Wenn für Sie Süßigkeiten zu Weihnachten ganz einfach dazugehören, probieren Sie doch mal Schokolade, die Ihnen wirklich guttut. Also zumindest Ihrem Herzen. Die EIB hat dieses Jahr die Universität Lettlands finanziell unterstützt‚ die den Schwerpunkt auf Forschung und Entwicklung legt. Mitunter fallen die Früchte dieser Forschungsprojekte relativ klein aus – so auch die dort entwickelten Schokopillen. Laut Beipackzettel sollen Sie täglich vier davon einnehmen. Fragen Sie aber vorher einen Arzt oder Apotheker, falls Sie über die Feiertage noch andere Schokolade zu sich nehmen.

Alternativ können Sie sich auch für die veganen Trüffel und Schokoriegel von Arzu – The Foodbar Supplier in den Niederlanden entscheiden. Arzu will expandieren und erhält dabei Unterstützung vom innovativen Fintech-Unternehmen iZettle, das kürzlich von der EIB ein Darlehen erhalten hat.

Und natürlich Wein

Warum dieses Jahr nicht mal was anderes ausprobieren? Wie wär‘s mit Wein aus der Republik Moldau? Die Moldauer stellen schon seit 5 000 Jahren Wein her. Angeblich hat das osteuropäische Land sogar die weltweit höchste Weinbergdichte. In den letzten Jahren vergab die EIB 75 Millionen Euro für die moldauische Weinindustrie. Damit will die Branche nicht nur die Qualität ihrer Produkte verbessern, sondern auch mehr exportieren – und das nicht nur nach Russland.

Aus dem EIB-Darlehen vergaben moldauische Banken Kredite an Winzer, Weinerzeuger, Abfüller, Etikettendruckunternehmen und sogar an die Fakultät für Önologie der Technischen Universität Moldau. Dort können die Mitarbeiter nun mit moderner Laborausrüstung den Wein prüfen und seine Qualität verbessern.

Die EIB stellte der Branche auch technische Hilfe bereit. So nahm sie beispielsweise moldauische Landwirte und Winzer mit nach Italien, Luxemburg und Frankreich, wo sie andere Methoden kennenlernten.

Die Qualität moldauischer Weine hat sich bereits deutlich verbessert. Kräftig angezogen haben auch die Exporte in neue Märkte wie die Tschechische Republik, die Slowakei, Lettland, Rumänien, Bosnien und Herzegowina, Serbien sowie China und Nigeria. Die Ausfuhren in EU-Länder sind von 2010 bis 2015 um etwa 50 Prozent gestiegen.

Wenn Rudolph den Schlitten dieses Jahr vom fernen Norden zu uns bringt, wird er feststellen, dass die europäische Wirtschaft, die vor wenigen Jahren noch ziemlich bockig war, sich inzwischen ganz ordentlich entwickelt hat. Dazu haben all diese EIB-Projekte beigetragen. Mal sehen, was wir im nächsten Jahr so alles finanzieren können ...