Der Klimawandel wird uns noch lange vor große Herausforderungen stellen. Deshalb stehen die Beratungsdienste der EIB Banken und Unternehmen weltweit zur Seite.
Die Europäische Investitionsbank leistet einen enormen Beitrag zum Klimaschutz und zur Bewältigung der Coronakrise. Sie hilft nicht nur mit Krediten für Erneuerbare-Energien- und Gesundheitsprojekte, sondern auch mit Beratung. Wir stellen einige Initiativen vor, mit denen die Bank der EU Unternehmen und staatlichen Einrichtungen auf dem Weg in eine sauberere, sicherere Zukunft zur Seite steht.
Hilfe über die „Green Gateways“
Klimaschutz funktioniert nur, wenn wir unser Verhalten ändern – und die Art und Weise, wie wir Geschäfte betreiben. An sich klar. Doch wie geht das konkret?
Weil das die entscheidende Frage ist, hat die EIB dieses Jahr zwei Initiativen auf den Weg gebracht – die Climate Action Support Facility und ihre Klimastrategie. Bei beiden geht es darum, Banken und Finanzinstituten außerhalb der Europäischen Union bei der Entwicklung von Klimafinanzierungen zu helfen.
„Beim Klimaschutz gibt es ständig etwas Neues“, erklärt Michael Steidl, Senior Advisor bei der Europäischen Investitionsbank. „Banken in Ländern wie Georgien, in der südlichen Nachbarschaft, im Westbalkan und in Subsahara-Afrika brauchen Wissenstransfer und bewährte Verfahren. Nur so können sie besser verstehen, welche finanziellen Risiken und Chancen Klimaprojekte haben.“
Mit unseren Initiativen schaffen wir „Green Gateways“, die grünes Wachstum fördern und die Präsenz der EU in diesen Ländern stärken. Außerdem brauchen Banken und Finanzinstitute Strategien, wie sie bei ihrer Geschäfts- und Finanzplanung auf die Auswirkungen von Klimarisiken eingehen und damit verbundene Chancen nutzen können. Das betrifft vor allem Kredite an kleine und mittlere Unternehmen.
„Zunächst müssen Banken das Risiko ihrer Portfolios neu bewerten und mit klimaverträglichen Strategien gegensteuern“, so Steidl. „Mit der Bank of Georgia haben wir schon angefangen – dank eines Programms für technische Hilfe, das aus dem Treuhandfonds für technische Hilfe in der Östlichen Partnerschaft der EIB finanziert wird. Solche Programme sind enorm wichtig. Sie helfen den Banken, Chancen beim Klimaschutz zu erkennen und mit Systemen zur Risikomessung und Berichterstattung die Risiken zu mindern.“
Nun können wir diese Hilfe auch Banken in anderen Ländern anbieten – dank der 20 Millionen Euro, mit denen sich das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit seit Kurzem an unserem Fonds der Internationalen Klimaschutzinitiative beteiligt.
Anschließend müssen wir Partnerbanken, mittelständische und größere Betriebe in den Resilienzinitiative-Ländern der südlichen Nachbarschaft und des Westbalkans bei der Vorbereitung von Projekten helfen. Diese müssen unseren Klimaförderkriterien für erneuerbare Energien, Verkehr, Landwirtschaft, Wasser, Abwasser und Abfall entsprechen. Die Climate Action Support Facility unterstützt Partnerbanken dabei, in Klimaschutz und Klimaanpassung in diesen Regionen zu investieren. Die Fazilität wurde aus dem Budget für technische Hilfe der Resilienzinitiative eingerichtet, für das die EIB 90 Millionen Euro aus eigenen Mitteln bereitstellt.
Finanzielle Teilhabe in den afrikanischen, karibischen und pazifischen Staaten und den Ländern der südlichen Nachbarschaft
Wegen der pandemiebedingten Lockdowns setzten viele Mikrofinanzinstitute die Auszahlung von Krediten aus. Außerdem mussten sie Rückzahlungen stunden, wenn Kunden nicht zahlen konnten.
Die Europäische Investitionsbank und die luxemburgische Regierung erkannten, dass die Mikrofinanzbranche in diesen schwierigen Zeiten Hilfe braucht – auch außerhalb Europas. Deshalb drehte sich bei unserem Fonds für finanzielle Inklusion 2020 alles um Coronahilfen.
Der Fonds vergibt Zuschüsse für technische Hilfe. Mikrofinanzdienstleister und andere Akteure, die sich in den afrikanischen, karibischen und pazifischen Staaten und den Ländern der südlichen Nachbarschaft für finanzielle Inklusion engagieren, können Zuschüsse für den Kompetenzaufbau in Schlüsselbereichen beantragen. Die erfolgreichen Antragsteller haben ihre Projekte im Laufe des Jahres 2021 durchgeführt.
Projektentwicklung für Rumäniens Corona-Krisenmanagement
Die Coronakrise belastet die Gesundheitssysteme und die Liquidität von Unternehmen. Deshalb schnürte die Europäische Kommission zwei Pakete, um die Pandemiefolgen mit Mitteln der europäischen Struktur- und Investitionsfonds abzufedern. Mit der „Investitionsinitiative zur Bewältigung der Coronavirus-Krise“ und der „Investitionsinitiative Plus zur Bewältigung der Coronavirus-Krise“ geht sie auf die Bedürfnisse in den am stärksten betroffenen Bereichen ein: Gesundheitswesen, kleine und mittlere Unternehmen und Arbeitsmarkt.
Rumänien erhielt im ersten Pandemiejahr Kohäsionsmittel von rund 900 Millionen Euro für Investitionen im Gesundheitswesen und in der Wirtschaft.
Das Verteidigungsministerium wandte sich an JASPERS, unsere gemeinsame Initiative zur Beratung bei der Vorbereitung von Projekten, für die EU-Mittel beantragt werden sollen. Zunächst ging es um Schutzausrüstung und medizinische Geräte. Später half JASPERS bei der Beantragung von EU-Mitteln und bei Projekten, die aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert werden.
„Das war eine harte Nuss“, bestätigt Ana Maria Lupascu von JASPERS. „In der Coronakrise überschlugen sich die Ereignisse, und keiner wusste so recht, wie man die Krankheit in den Griff bekommen soll. JASPERS hat Rumänien geholfen, besser mit der Pandemie umzugehen und krisenfester zu werden.“