Die EU-Bank fördert Investitionen, die die Erderwärmung abfedern. Dabei folgt sie den Empfehlungen aus der unabhängigen Evaluierung ihrer Finanzierungen zur Klimaanpassung
Die Europäische Investitionsbank verstärkt ihr Engagement für die Anpassung an den Klimawandel, so das Management der Bank der EU.
Das Direktorium der Bank hat die Empfehlungen einer unabhängigen Evaluierung angenommen und im neuen Klimaanpassungsplan berücksichtigt, den die EIB im Oktober 2021 kurz vor der COP 26 veröffentlicht hat.
„Wir haben erkannt, dass wir verstärkt Anpassungsinvestitionen finanzieren müssen“, so das Direktorium.
Die Evaluierung der EIB-Förderung für die Klimaanpassung deckt den Zeitraum 2015–2020 ab. Der Bericht untersucht die Herausforderungen und Chancen der Bank, und er formuliert eine Reihe von Empfehlungen für eine stärkere Förderung der Klimaanpassung.
Wie die unabhängige Evaluierung zeigt, wird die EIB mit ihrem relativ niedrigen Förderniveau für Klimaanpassung ihrer Vision als Klimabank der EU nicht gerecht. Die Bank muss ihr Geschäftsmodell ändern, um Klimaanpassung stärker zu unterstützen. Sie muss in Personal investieren, Kunden bei der Entwicklung von Anpassungsprojekten unterstützen und den Zugang zu vergünstigten Darlehen oder Zuschüssen verbessern.
Mit dem Großteil ihrer Klimafinanzierungen hat die EIB zum Klimaschutz beigetragen. Dabei werden die Ursachen des Klimawandels durch die Verringerung von Treibhausgasemissionen bekämpft. Emissionsmindernd wirken sich etwa Windparks, Solaranlagen und kohlenstoffarme Verkehrsträger aus.
Bei der Anpassung geht es um die Folgen des Klimawandels: Sie reduziert die Anfälligkeit und die Exposition gegenüber Klimarisiken und extremen Klimaereignissen wie Überschwemmungen, Stürmen, Dürren und Hitzewellen. Beispiele für Anpassungsinvestitionen sind die Infrastruktur für den Hochwasserschutz und die Klimaforschung.
Zwischen 2015 und 2020 beinhalteten rund zehn Prozent der EIB-Finanzierungen auch Klimaanpassungskomponenten, die sich auf 6,9 Milliarden Euro bezifferten. Auf die Anpassungskomponenten entfielen im Schnitt 20 Prozent der jeweiligen Darlehensbeträge.
In der Evaluierung wird der EIB empfohlen:
- zu entscheiden, wie stark sie die Anpassung an den Klimawandel unterstützen will
- Kunden bei Anpassungsprojekten stärker zu beraten und technisch zu unterstützen
- mehr qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Klimaanpassungen einzusetzen
- festzulegen, wie sie ihren Beitrag zur Klimaanpassung messen will
Herausforderungen und Chancen der Anpassungsförderung
Der erste Klimaanpassungsplan der EIB sieht mehr Investitionen und technische Unterstützung vor, um Projekte für Wetterextreme zu wappnen und bestehende und neue Infrastruktur klimaresistenter zu machen.
Er legt ehrgeizige Ziele und neue Schwerpunktbereiche fest, damit die Europäische Investitionsbank ihre Zusagen im Klimabank-Fahrplan 2021–2025erfüllen kann und die Finanzierungen eine große Wirkung entfalten können.
Der Anpassungsplan berücksichtigt alle Empfehlungen der Evaluierung:
- Er legt ein ehrgeiziges Ziel für die Anpassungsförderung fest, die bis 2025 auf rund 15 Prozent der Klimaschutzfinanzierungen erhöht werden soll
- Er beschreibt, wie die EIB Anpassungskompetenz aufbauen will, und sieht auch verstärkte Beratung vor
- Er wird die Ergebnisse der Anpassungsfinanzierungen mit einer Reihe neuer Indikatoren messen
Die Europäische Investitionsbank ist einer der weltweit größten Geldgeber für den Klimaschutz. Im Zeitraum 2012–2020 vergab die EIB insgesamt 197 Milliarden Euro für Investitionen von mehr als 670 Milliarden Euro, die die Umwelt schützen, Emissionen senken und Ländern helfen, sich an die Klimafolgen anzupassen.