Dubliner Unternehmen erforscht intelligente Lösungen, um mit dem Internet der Dinge die Heizemissionen in Wohnhäusern zu senken
Am einfachsten lassen sich Treibhausgasemissionen senken, wenn wir erst gar keine Energie verbrauchen. Laut der Klimaumfrage der Europäischen Investitionsbank glauben die Menschen in der EU, dass der Klimawandel sich am besten durch Energieeffizienz eindämmen lässt. Glen Dimplex sieht das genauso.
Deshalb konzentriert sich das Dubliner Unternehmen auf innovative Heiz- und Lüftungssysteme für Gebäude. Sein Ziel: intelligentere und energieeffizientere Systeme entwickeln, die mit sauberem Strom und nicht mit Öl oder Gas betrieben werden.
„Wir sehen die Emissionsneutralität als Chance und Verpflichtung gleichermaßen, um zu einem dauerhaften Wandel beizutragen“, sagt Fergal Leamy, CEO von Glen Dimplex.
Zu Glen Dimplex gehören die europäischen Heiz- und Lüftungshersteller Nobo, Noirot, Xpelair und Dimplex. Das Unternehmen sucht nach Wegen, um Heiz- und Lüftungssysteme durch intelligente, mit dem Internet der Dinge verbundene Geräte effizienter zu machen.
Energieeffizienter durch Digitalisierung
Die Umstellung auf Strombetrieb verringert automatisch die CO2-Emissionen. Eine bessere Vernetzung und intelligente elektronische Steuerungen reduzieren den Stromverbrauch zusätzlich. Das bringt mindestens 15 Prozent mehr Energieeffizienz, sagt Aris Pofantis, Lead Engineer für nachhaltige und digitale Wirtschaft bei der Europäischen Investitionsbank.
Die Bank der EU vergab 2021 ein Darlehen an Glen Dimplex, um die Forschung und Entwicklung des Unternehmens zu unterstützen. In der Europäischen Union werden die Heizungen in Privathaushalten zum Großteil mit fossilen Brennstoffen betrieben. Glen Dimplex legt den Fokus auf elektrische Lösungen wie Wärmepumpen, Flächen- und Speicherheizungen, die den Stromverbrauch von Wohnhäusern deutlich senken können. „Nicht alles, was Digitalisierung genannt wird, ist auch digital. Glen Dimplex hingegen integriert in seine Produkte und Systeme wirklich vernetzte und intelligente Lösungen. Das hat enorme Vorteile“, so Pofantis.
Kostengünstig und emissionsarm
Glen Dimplex ist es sehr wichtig zu betonen, dass seine Produkte für die Verbraucher energieeffizienter sind. Das spart Betriebskosten und senkt die CO2-Emissionen. Rowena McCappin, Group External Affairs Director von Glen Dimplex, bringt es auf den Punkt: Der Klimawandel betrifft uns alle. Deshalb müssen Unternehmen Lösungen anbieten, die kostengünstig und zugleich ökologisch nachhaltig sind.
„Kaufentscheidungen hängen heute nicht nur vom Preis ab, sondern zunehmend auch davon, welche Folgen die gekauften Produkte für unseren Planeten und unsere Umwelt haben. Dennoch sind die Kosten einer Heizungsanlage für die meisten Menschen ein sehr wichtiges Kriterium“, sagt sie.
Die von Glen Dimplex angebotene innovative Internet-Kopplung bringt neue Vorteile: Kundinnen und Kunden können ihre Heizungen nun über eine App aus der Ferne einschalten, kurz bevor sie nach Hause kommen. Unnötiges Heizen wird so vermieden. Die Geräte sind intelligent und arbeiten dank bestimmter Funktionen – wie Raumtemperatur-, Wetter- und Offene-Fenster-Sensoren – effizienter.
Das Unternehmen beteiligt sich auch an Tests und Partnerschaften mit Versorgern und Betreibern von Energiemanagementplattformen, die verschiedene Heizgeräte in mehreren Häusern über das Internet der Dinge steuern. Ziel ist eine höhere Flexibilität und Energieeffizienz, ohne den Komfort zu beeinträchtigen. Beispielsweise können Heizungen sich auf Signale hin aufladen und Wärme für später speichern, oder sie schalten sich je nach Auslastung des Stromnetzes ein und aus. Dadurch lassen sich Nachfragespitzen bewältigen und mehr erneuerbare Energien nutzen. In großem Maßstab angewendet können so potenziell viele Emissionen vermieden werden.
„Die Technologie existiert schon und ist solide. Jetzt heißt es, skalierbare Produkte zu entwickeln, die den Menschen in ihren vier Wänden konkrete Vorteile bieten“, so McCappin.
Beim Kampf gegen den Klimawandel wird die Elektrifizierung wahrscheinlich eine große Rolle spielen. Für die Zukunft ist zu erwarten, dass elektrische Heizanlagen wie die von Glen Dimplex fester Bestandteil eines voll vernetzten Hauses sind – mit intelligenten Ladestationen für Elektroautos, Solarmodulen für die Erzeugung erneuerbarer Energie vor Ort, Batterien und vielen weiteren intelligenten Technologien zur Steuerung von Beleuchtung und Haushaltsgeräten.
Internet der Dinge für höhere Energieeffizienz in Europa
Die Europäische Investitionsbank hat Glen Dimplex unterstützt, weil das Unternehmen für Digitalisierung, Klimaschutz und Nachhaltigkeit und damit für die Ziele der EU steht. Das Darlehen der Bank fließt in Forschungsprojekte in Frankreich, Irland, Deutschland und den Niederlanden. „Glen Dimplex ist ein durch und durch europäisches Unternehmen mit wichtigen Aktivitäten in mehreren EU-Ländern“, sagt Jason Leoussis, der den Kredit bei der EIB betreut.
Das Unternehmen will den Klimawandel bekämpfen, die größte Herausforderung der Menschheit im nächsten Jahrzehnt, muss sich aber auch der jüngsten globalen Bedrohung stellen. Die Coronakrise blieb für Glen Dimplex nicht ohne Folgen: der Stillstand auf vielen Baustellen bremste auch die Heizungssanierungen aus. Dieses Geschäft hat seit dem Ende der Lockdowns aber wieder angezogen, schließlich ist der Nachholbedarf groß.
Glen Dimplex ließ seine Labors und Forschungsteams während der gesamten Pandemie weiterarbeiten. Damit ist das Unternehmen nach Ansicht von CEO Fergal Leamy bestens positioniert, um zur Lösung der Klimakrise beizutragen. „In der gesamten Europäischen Union sind die Wiederaufbauprogramme untrennbar an grünes Wachstum und einen gerechten Übergang zu einer nachhaltigeren Welt gekoppelt“, sagt Leamy.