Madrid baut Schulen in neuen Vororten. Das verringert soziale Ungleichheiten in der Bildung und macht die Stadt grüner

Städte sind wie Familien – je größer sie werden, desto mehr Platz brauchen sie. Und sie brauchen Schulen für ihre Kinder.

Madrid gehört zu Europas am schnellsten wachsenden Städten. Die Einwohnerzahl der spanischen Hauptstadt wächst doppelt so schnell wie im Rest Spaniens. Damit ist Madrid die am dichtesten besiedelte Stadt des Landes. An ihren Rändern entstehen völlig neue Viertel.

Die Kinder dort brauchen Schulen. Deshalb will die Comunidad de Madrid neue Schulen bauen und alte sanieren. Damit sollen etwa 58 000 Schülerinnen und Schüler Zugang zu hochwertiger öffentlicher Bildung bekommen.

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© Madrid’s directorate of financial policy and treasury

Rodrigo Robledo Tobar

„Bildung ist ein Pfeiler unserer Gesellschaft“, meint Rodrigo Robledo Tobar, Generaldirektor für Finanzpolitik und Schatzwesen der Region Madrid. „Das ist eine Investition in die nächste Generation, in unsere Zukunft.“



Mehr Schulen, mehr Bildung in Madrids Vororten

Öffentliche Schulen sind in Spanien kostenlos. Vorschule, Primär- und untere Sekundarstufe werden von den meisten Kindern besucht. In der oberen Sekundarstufe haben allerdings demografische Faktoren einen großen Einfluss darauf, welche Schülerinnen und Schüler ihren Bildungsweg fortsetzen. Kinder aus sozioökonomisch schwächer gestellten Familien, die in ärmeren, weiter von den Schulen entfernten Vierteln wohnen, brechen die Schule eher ab.

Investitionen in die Bildungsinfrastruktur schaffen dringend nachgefragte Schulplätze – und decken den zukünftigen Bedarf der Region Madrid an Fachkräften, die das Rückgrat jeder Wirtschaft bilden.

„Die Menschen brauchen Schulen da, wo sie wohnen“, sagt Robledo Tobar. „Sie sollten nicht 30 Minuten oder eine Stunde brauchen, um ihre Kinder in die Innenstadt zu bringen.“

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©Jorge Fernandez/ Unsplash

Madrid wächst: 2023 lebten in der Region schon 6 750 000 Menschen

Die Vororte wachsen aufgrund der zunehmenden Bevölkerung. Aber auch, weil Wohnungen dort erschwinglicher sind.

„In den Vororten, die am stärksten wachsen, werden die meisten neuen Schulen gebaut“, so Silvia Guallar Artal, Ökonomin in der Abteilung Bildung und öffentliche Forschung bei der Europäischen Investitionsbank. „Das sind junge Viertel, die weniger wohlhabend sind.“



Vorortschulen unterstützen Madrids Wachstum

Schulen zu bauen ist teuer. Madrid muss dazu

  • Bauland haben
  • die Planungs- und Bauarbeiten bezahlen
  • Vorschriften einhalten – die Einholung von Genehmigungen kann zeit- und kostenintensiv sein
  • die Schulen mit der nötigen Technologie für ein modernes Lernumfeld ausstatten

Die EIB unterzeichnete deshalb 2023 ein Darlehen von 250 Millionen Euro mit der Region Madrid. „Dank des Darlehens können wir Schulen in den Vororten bauen“, erzählt Robledo Tobar. „So müssen die Familien nicht mehr ins teure Stadtzentrum ziehen. Das verringert die Ungleichheiten zwischen den Menschen.“

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© Madrid’s directorate of financial policy and treasury

Schulen für rund 58 000 Schülerinnen und Schüler

Die Projekte, die die Bank der EU finanziert, sind stets wirtschaftlich solide, haben auch auch eine soziale Komponente. Deswegen ist die EIB ein so wichtiger Geldgeber für die Bildung in Europa.

„Wir bieten langfristige, günstige Finanzierungen“, meint Gladys Sevilla, Kreditreferentin für den öffentlichen Sektor in iberischen Ländern bei der EIB. „Das macht den entscheidenden Unterschied.“

Daneben leistet die Bank in der Anfangsphase des Projekts auch technische Hilfe für die Comunidad de Madrid.



Bildung macht Madrid grüner

Der Ausbau der Schulen in Madrid ist auch für das Klima gut, denn er verbessert Energieeffizienz, Barrierefreiheit, Sicherheit und den Hitzeschutz.

„Wenn wir ein lebenswertes Umfeld für künftige Generationen haben wollen, müssen unsere Finanzierungen Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit fördern“, so Guallar Artal. „Und genau das ist bei diesem Projekt der Fall.“