Jason Taylor leitet in Liverpool ein Klinikprojekt, das neue Behandlungsmethoden für Kinder schneller in die Praxis bringen soll. Seine Tochter wurde als Baby in der Einrichtung behandelt.
Jason Taylors Tochter Maggie musste schon kurz nach der Geburt in der Liverpooler Kinderklinik Alder Hey behandelt werden. Sie litt an der Hirschsprung-Krankheit: „Sechs Monate haben wir praktisch im Krankenhaus gelebt.“
Vor drei Jahren – da war Maggie sieben – nahm Jason einen Job im Alder Hey an. Er leitet dort ein innovatives Projekt, bei dem High-Tech-Unternehmen gemeinsam mit Ärzten neue Medizinprodukte entwickeln. „Wir wollen, dass technologische Innovationen für die Behandlung von Kindern schneller einsatzbereit sind.“
Für das Projekt wurde in der Kinderklinik ein 1 000 Quadratmeter großes Innovationszentrum eingerichtet. Dort haben die Technologiefirmen ständigen Kontakt zu Ärzten, Chirurgen und anderen Spezialisten. Alder Hey besteht seit hundert Jahren, zog jedoch 2015 in einen Neubau um. Die Europäische Investitionsbank beteiligte sich mit einem Kredit von 55 Millionen Pfund (64 Millionen Euro). (Gleichzeitig finanzierte sie fast ein Drittel der Kosten für das neue Royal Liverpool University Hospital.)
„Alder Hey ist hochmodern“, begeistert sich der 45-jährige Jason Taylor, der eine Ausbildung in Psychologie hat. „Das ist der Ferrari des britischen Gesundheitswesens.“
Zentrum fördert medizinische Innovationen
Im Innovationszentrum bringt Jason Ärzte und Experten aus über hundert Unternehmen zusammen – darunter Marktriesen wie Sony, Philips und Microsoft ebenso wie kleine Firmen und Start-ups. Durch die Praxisnähe der Mediziner sind die neuen Produkte der Technologieunternehmen schneller einsatzbereit.
Das Zentrum hat unter anderem an der Entwicklung von „transdermalen Sensoren“ mitgearbeitet. Damit lassen sich bei Babys die Laktatwerte messen – ohne Blutabnahme, wohlgemerkt („Kinder mögen das Piksen überhaupt nicht“, erklärt Jason trocken). Ein weiteres Novum ist der 3D-Druck von medizinischen Bildern statt zweidimensionaler Röntgen- oder MRT-Aufnahmen.
Die Klinik bekam aber nicht nur EU-Gelder für den Neubau. Auch für das Innovationszentrum erhielt sie wertvolle Unterstützung – aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, mit dem die Europäische Kommission unter anderem Innovation und Forschung finanziert. „Diese Mittel bewirken unglaublich viel“, bestätigt Jason. „Ohne diese Investitionen wären wir nicht da, wo wir heute sind.“
Wichtig an seiner Arbeit ist Jason auch, dass seine Tochter bei ihren häufigen Besuchen von Neuheiten in der Medizin erfährt und in ihrer Klasse davon erzählt. „Sie ist schon ein echter Medizincrack.“
Jasons Job ist einer von Millionen, die in Europa mithilfe der Europäischen Investitionsbank, der Bank der EU, entstanden sind. Allein die 2017 von der EIB-Gruppe finanzierten Investitionen werden bis 2021 in der EU viel bewirken: Sie dürften das BIP um 1,1 Prozent steigern und 1,2 Millionen Arbeitsplätze schaffen. Selbst 2036 werden sie das BIP noch um 0,7 Prozent erhöhen und 650 000 weitere Jobs ermöglichen – so wie den von Jason.