Marta Liberkowska war früher Fernsehmoderatorin. Heute leitet sie die Informationskampagne für ein Stadterneuerungsprogramm im polnischen Gorzów.


  Mam pracę: Twarz rewitalizacji miasta w Polsce przy wsparciu UE


Gorzów setzt auf Stadterneuerung, und Marta Liberkowska gibt dem Programm ein Gesicht

Marta leitet das siebenköpfige Team für Öffentlichkeitsarbeit der Stadt. Und im Moment gibt es viel zu tun. Gorzów hat nämlich ein umfangreiches Stadterneuerungsprogramm in Angriff genommen, um für Neubürger attraktiv zu werden. Mit einem 46 Millionen-Euro-Kredit der Europäischen Investitionsbank, der Bank der EU, will die Stadt neue Straßen bauen, das Straßenbahnnetz erweitern und Fahrradwege anlegen. Auch Erholungsgebiete und Bildungseinrichtungen sind geplant.

Marta hat schon vorher in der Kommunikationsabteilung gearbeitet. Aber durch das Programm hat sich ihr Aufgabenbereich erweitert; ihre Abteilung konnte sogar eine neue Kraft einstellen. „Unser Bürgermeister hat mich mit einer Informationskampagne beauftragt. Die Öffentlichkeit soll erfahren, was wir mit dem Geld der Europäischen Investitionsbank machen.“

Martas Gesicht und ihre Stimme sind vielen Einheimischen bekannt. Sie begann als Radiomoderatorin in Gorzów und wechselte dann zum Lokalsender von Telewizja Polska. 2017 kam sie zur Kommunikationsabteilung der Stadt.

Martas Job ist einer von Millionen, die mithilfe der Europäischen Investitionsbank entstanden sind. Allein die 2017 von der EIB-Gruppe finanzierten Investitionen werden bis 2021 in der EU viel bewirken: ein um 1,1 Prozent höheres BIP und 1,2 Millionen neue Arbeitsplätze. Selbst bis 2036 werden sie das BIP noch um 0,7 Prozent erhöhen und 650 000 weitere Jobs ermöglichen. 

„Wir stecken in einer demografischen Krise“

Aus dem EIB-Kredit finanziert die Stadt auch ein neues Berufsbildungszentrum – mit 1 000 Auszubildenden und mehr als 200 Beschäftigten das bisher größte der Stadt. Es wird in einem ehemaligen Krankenhaus untergebracht. „Die Gebäude sind stark sanierungsbedürftig“, sagt Marta. „Durch den Kredit können wir sie nun wieder instand setzen.“

Das neue Bildungszentrum soll den Arbeitskräftemangel in Gorzów beheben. Mit 2,8 Prozent ist die Arbeitslosigkeit in der Stadt heute niedriger denn je, erklärt Marta. Denn Gorzów hat sich in der Region zur Hochburg der Chemie-, Energie-, Pharma- und Autoindustrie entwickelt. Daher setzt die Stadt alles daran, die dringend benötigten Arbeitskräfte zu gewinnen. „Wir hoffen, dass nach der Stadterneuerung mehr Menschen nach Gorzów ziehen. Im Moment stecken wir in einer demografischen Krise“, räumt sie ein.