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    Wie bekämpfen wir den Klimawandel am besten?

    EIB-Klimaumfrage 2020–2021 (3/3)

    Die dritte Ergebnisreihe der EIB-Klimaumfrage 2020–2021 beleuchtet, was die Menschen von den verschiedenen Optionen zum Klimaschutz halten und was den Übergang zu einer grünen Wirtschaft ihrer Ansicht nach voranbringt.

    In den Augen der Europäerinnen und Europäer sind Verhaltensänderungen das wirksamste Mittel gegen den Klimawandel. US-Amerikaner und Chinesen setzen hingegen eher auf technologische Innovation.

    Unterschiedliche Ansichten zur besten Lösung gegen den Klimawandel

    Gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen BVA stellte die EIB im dritten Teil ihrer Umfrage fest, dass es weltweit unterschiedliche Ansichten zur besten Lösung gegen die Klimakrise gibt. In Europa setzen 39 Prozent auf radikale Verhaltensänderungen (Konsum, Verkehr usw.). Die Befragten in China (32 Prozent) und den Vereinigten Staaten (31 Prozent) sehen darin die zweitwirksamste Lösung.

    Für die Menschen in China (35 Prozent) und den Vereinigten Staaten (34 Prozent) ist technologische Innovation (Innovation, Digitalisierung, Entwicklung erneuerbarer Energiequellen usw.) das wirksamste Mittel. Hingegen finden das nur 29 Prozent der Europäerinnen und Europäer.

    EIB

    „Die Menschen in ganz Europa stimmen uns zuversichtlich. Sie glauben fest daran, dass sie mit ihrem persönlichen Verhalten zur Bewältigung der Klimakrise beitragen können. Unterdessen vertritt eine große Mehrheit in Europa die Ansicht, dass der Klimaschutz nur erfolgreich sein wird, wenn soziale Ungleichheiten berücksichtigt werden und bei der grünen Wende niemand zurückbleibt.

    Das ist ganz wichtig. Auf unserem Weg zur Klimabank der EU müssen wir den Menschen mit Finanzierungen für nachhaltige Mobilitätsdienste und Lösungen für die Kreislaufwirtschaft unter die Arme greifen. Außerdem zeigt unsere Klimaumfrage, dass die Menschen bei der Bekämpfung des Klimawandels auf technologische Innovation setzen. Die EIB fördert schon seit vielen Jahren die grüne Wende. Aber es bleibt noch viel zu tun.

    Beim Übergang in eine nachhaltigere Zukunft müssen wir deutlich mehr tun, noch schneller handeln und verschiedene innovative und disruptive Lösungen erproben. Genau das wollen wir mit unserem neuen Klimabank-Fahrplan leisten – ganz im Sinne des europäischen Grünen Deals.“

    EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle

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    Auch in Europa gehen die Meinungen darüber auseinander: Die Menschen in Portugal (51 Prozent), der Slowakei (44 Prozent), Luxemburg (43 Prozent) und Deutschland (42 Prozent) glauben, dass radikale Verhaltensänderungen am besten gegen den Klimawandel helfen. Im Gegensatz dazu vertrauen die nordischen und baltischen Länder eher auf technologische Innovation (40 Prozent in Schweden, 38 Prozent in Finnland, 36 Prozent in Dänemark, 36 Prozent in Estland, 37 Prozent in Lettland, 37 Prozent in Litauen).

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    Öffentlichkeit uneins über Hauptgrund für Abkehr von fossilen Brennstoffen

    Für fast die Hälfte der Menschen in Europa (48 Prozent) und den Vereinigten Staaten (45 Prozent) sollen vor allem deshalb weniger fossile Brennstoffe genutzt werden, weil die weltweiten Reserven bald erschöpft sind oder um von den Ressourcen anderer Länder unabhängiger zu werden. Jeweils 24 Prozent der Europäer und der US-Amerikaner glauben, dass sich dadurch vor allem die lokale Umweltverschmutzung verringern lässt.

    Während die Befragten in der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten ähnliche Ansichten vertreten, denken die Menschen in China ganz anders: Dort sehen 33 Prozent die Abkehr von fossilen Brennstoffen vor allem als Chance gegen die lokale Umweltverschmutzung.

    Weltweite Forderung nach erneuerbaren Energien und sauberem Verkehr

    Unabhängig von der Region setzen die Befragten im Kampf gegen den Klimawandel vorrangig auf den Energiesektor. Weltweit fordern die Menschen einen stärkeren Einsatz erneuerbarer Energien für den Klimaschutz. Diese Ansicht vertreten 49 Prozent der Befragten in Europa und China und 47 Prozent in den Vereinigten Staaten. In Polen (67 Prozent), Spanien (60 Prozent), Griechenland (59 Prozent), Italien (59 Prozent), Portugal (58 Prozent) und Ungarn (58 Prozent) findet die Mehrheit, dass der Energiesektor und erneuerbare Energien Vorrang haben sollten.

    In China plädieren die Menschen vor allem dafür, umweltschädliche Autos massiv zu besteuern (52 Prozent) und den öffentlichen Verkehr weiter auszubauen (47 Prozent). In Europa (40 Prozent) und den USA (37 Prozent) befürworten die Befragten eher eine Subventionierung von Elektroautos und eine Ausweitung der Telearbeit, um den Berufsverkehr zu verringern (jeweils 36 Prozent).

    In puncto Klimaschutz und städtische Mobilität hat ein effizienterer öffentlicher Verkehr für die Befragten oberste Priorität – diese Ansicht teilen 55 Prozent der Befragten in Europa, 54 Prozent in China und 47 Prozent in den Vereinigten Staaten. In China befürworten besonders viele ein Innenstadtverbot für Fahrzeuge mit hohem Schadstoffausstoß (50 Prozent gegenüber 34 Prozent in Europa und 33 Prozent in den Vereinigten Staaten).

    Hier die Ergebnisse für die folgenden Länder:

    40 Prozent der Französinnen und Franzosen meinen, der Klimawandel sei am besten mit radikalen Verhaltensänderungen zu bekämpfen

    ©Edelman/ EIB

    Für 40 Prozent der Französinnen und Franzosen helfen radikale Verhaltensänderungen am besten gegen den Klimawandel. 24 Prozent finden, dass neue Technologien am wirksamsten sind, 19 Prozent geben öffentlichen und privaten Investitionen in klimafreundliche Projekte den Vorrang, und 16 Prozent plädieren für staatliche Vorschriften.

    50 Prozent der Befragten in Frankreich sind für ein Verbot von Produkten, die kurzlebig sind oder nicht repariert werden können. Für 48 Prozent braucht Frankreich bessere Recyclingsysteme, und 38 Prozent sind der Ansicht, dass vor allem die Telearbeit ausgeweitet werden muss, um den Berufsverkehr zu verringern.

    Außerdem sind 73 Prozent der Überzeugung, dass Klimaschutz nur gelingt, wenn Einkommensunterschiede und soziale Ungleichheiten berücksichtigt werden (77 Prozent im EU-Durchschnitt).

    42 Prozent der Deutschen meinen, der Klimawandel sei am besten mit radikalen Verhaltensänderungen zu bekämpfen

    ©Edelman/ EIB

    Für 42 Prozent der Deutschen helfen radikale Verhaltensänderungen am besten gegen den Klimawandel. 28 Prozent finden, dass neue Technologien am wirksamsten sind, 16 Prozent plädieren für staatliche Vorschriften, und 14 Prozent geben öffentlichen und privaten Investitionen in klimafreundliche Projekte den Vorrang.

    Fast die Hälfte aller Deutschen (48 Prozent) ist für ein Verbot von Produkten, die kurzlebig sind oder nicht repariert werden können. Nach Ansicht von 43 Prozent braucht Deutschland bessere Recyclingsysteme, um den Klimawandel zu bekämpfen. Außerdem finden 36 Prozent, dass das Verbot von Produkten und Dienstleistungen mit den höchsten Treibhausgasemissionen Vorrang haben sollte.

    In puncto Verkehr sind 35 Prozent für ein Verbot von Kurzstreckenflügen (gegenüber 26 Prozent im EU-Durchschnitt), und 53 Prozent wünschen sich effizientere öffentliche Verkehrsdienste. Die Subventionierung von Elektroautos findet in Deutschland (20 Prozent) allerdings weniger Anklang als im europäischen Durchschnitt (40 Prozent).

    41 Prozent der Italienerinnen und Italiener meinen, der Klimawandel sei am besten mit radikalen Verhaltensänderungen zu bekämpfen

    ©Edelman/ EIB

    Für 41 Prozent der Italienerinnen und Italiener helfen radikale Verhaltensänderungen am besten gegen den Klimawandel. 25 Prozent finden, dass neue Technologien am wirksamsten sind, 22 Prozent geben öffentlichen und privaten Investitionen in klimafreundliche Projekte den Vorrang, und 12 Prozent plädieren für staatliche Vorschriften.

    Fast die Hälfte (47 Prozent) ist für den weiteren Ausbau des öffentlichen Verkehrs und 49 Prozent befürworten die Subventionierung von Elektroautos. Sie sind auch für eine Verringerung des Berufsverkehrs: 38 Prozent sind der Ansicht, dass dafür vor allem die Telearbeit ausgeweitet werden muss.

    Hingegen plädieren in Italien weniger Menschen als in anderen EU-Ländern dafür, die Herstellung von Produkten einzustellen, die kurzlebig sind oder nicht repariert werden können (35 Prozent gegenüber 48 Prozent im EU-Durchschnitt). 83 Prozent vertreten die Ansicht, dass Klimaschutz nur gelingt, wenn Einkommensunterschiede und soziale Ungleichheiten berücksichtigt werden.

    39 Prozent der Niederländerinnen und Niederländer meinen, der Klimawandel sei am besten mit radikalen Verhaltensänderungen zu bekämpfen

    ©Edelman/ EIB

    Für 39 Prozent der Niederländerinnen und Niederländer helfen radikale Verhaltensänderungen am besten gegen den Klimawandel. 29 Prozent finden, dass neue Technologien am wirksamsten sind, 18 Prozent plädieren für staatliche Vorschriften, und 14 Prozent geben öffentlichen und privaten Investitionen in klimafreundliche Projekte den Vorrang.

    29 Prozent wären dafür, den Autoverkehr in Innenstädten einzuschränken. Das sind deutlich mehr als anderswo in Europa (16 Prozent). 44 Prozent sind für eine Ausweitung der Telearbeit, um den Berufsverkehr zu verringern (8 Prozentpunkte über dem EU-Durchschnitt von 36 Prozent).

    Fast die Hälfte aller Niederländerinnen und Niederländer (48 Prozent) ist für ein Verbot von Produkten, die kurzlebig sind oder nicht repariert werden können. Außerdem vertreten 74 Prozent die Ansicht, dass Klimaschutz nur gelingt, wenn Einkommensunterschiede und soziale Ungleichheiten berücksichtigt werden.

    35 Prozent der Polinnen und Polen meinen, der Klimawandel sei am besten mit radikalen Verhaltensänderungen zu bekämpfen

    ©Edelman/ EIB

    Für 35 Prozent der Polinnen und Polen helfen radikale Verhaltensänderungen am besten gegen den Klimawandel. 31 Prozent finden, dass neue Technologien am wirksamsten sind, 22 Prozent geben öffentlichen und privaten Investitionen in klimafreundliche Projekte den Vorrang, und 12 Prozent plädieren für staatliche Vorschriften.

    Die Mehrheit (67 Prozent) ist der Ansicht, dass im Kampf gegen den Klimawandel der Ausbau der erneuerbaren Energien Vorrang haben sollte. Damit liegt Polen deutlich über dem EU-Durchschnitt von 49 Prozent und EU-weit auf Platz 1. Diese Meinung vertreten vor allem Polinnen und Polen ab 65 Jahren (85 Prozent) und Menschen mit hohem Einkommen (72 Prozent).

    Außerdem finden 54 Prozent, dass die Subventionierung von Elektroautos Vorrang haben sollte (deutlich über dem EU-Durchschnitt von 40 Prozent). Fast zwei Drittel (65 Prozent) geben an, dass Polen bessere Recyclingsysteme braucht, um den Klimawandel zu bekämpfen. Das sind 9 Prozentpunkte mehr als im EU-Durchschnitt.

    39 Prozent der Spanierinnen und Spanier meinen, der Klimawandel sei am besten mit radikalen Verhaltensänderungen zu bekämpfen

    ©Edelman/ EIB

    Für 39 Prozent der Spanierinnen und Spanier helfen radikale Verhaltensänderungen am besten gegen den Klimawandel. Andererseits finden 29 Prozent, dass neue Technologien am wirksamsten sind, und 17 Prozent geben öffentlichen und privaten Investitionen in klimafreundliche Projekte den Vorrang.

    Für 60 Prozent sollten Änderungen im Energiesektor (etwa der Ausbau der erneuerbaren Energien) absoluten Vorrang haben. Das sind mehr als anderswo in Europa (49 Prozent). Auf Platz 2 kommt für 41 Prozent der Verkehr, wobei 55 Prozent Subventionen für Elektroautos befürworten (gegenüber 40 Prozent im EU-Durchschnitt).

    Außerdem ist mehr als die Hälfte der Spanierinnen und Spanier (52 Prozent) für ein Verbot von Produkten und Dienstleistungen mit den höchsten Treibhausgasemissionen.

    Die dritte Umfrage der EIB zum Klimawandel zeigt, wie die Menschen in der Europäischen Union, in den USA und in China zum Klimawandel stehen.

    ©Mika Baumeister/Unsplash

    Podcast: Was Fachleute dazu sagen

    Worauf würden Sie verzichten, um den Klimawandel zu stoppen? Flüge in ferne Länder? Rotes Fleisch? Ihr Auto? Bei der EIB-Klimaumfrage wurden 30 000 Menschen in allen EU-Ländern, China, den USA und dem Vereinigten Königreich befragt. Wir wollten wissen, wozu sie im Kampf gegen die Klimakrise bereit wären. Und ob sie sich angesichts der Bedrohung durch Covid-19 überhaupt noch Sorgen über den Klimawandel machen. Anschließend sprachen wir mit Sachverständigen des Pariser Instituts Sciences Po, von BVA und mit Klimafachleuten der EIB: Was bedeutet das alles für die Zukunft unseres Planeten?

    Kontakt

    Thomas Froimovici

      European Investment Bank
    98-100, boulevard Konrad Adenauer
    L-2950 Luxembourg
    Luxembourg

     

      t.froimovici@eib.org
       +352 4379 - 83249
    +352 691284262