Zypern: EIB unterstützt Handelsfinanzierungen mit 150 Mio EUR

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat ein neues Garantieinstrument genehmigt, mit dem sie Handelsfinanzierungen in Zypern mit bis zu 150 Mio EUR unterstützen kann.

Das innovative Instrument der EIB wurde heute auf einer Pressekonferenz in Nikosia von Zyperns Finanzminister Harris Georgiadis, EIB-Präsident Werner Hoyer und dem für Finanzierungen in Zypern zuständigen EIB-Vizepräsidenten Mihai Tanasescu vorgestellt. Letztere befanden sich zu einem offiziellen Besuch auf der Mittelmeerinsel.

EIB-Präsident Hoyer erklärte hierzu: „Mit diesem neuen Programm unterstützen wir gezielt Handelsfinanzierungen in Zypern. Nachdem wir das Instrument bereits vor fünf Monaten erfolgreich in Griechenland eingesetzt haben, wollen wir es nun auch zügig in Zypern einsetzen, um einheimischen Unternehmen den internationalen Handel zu ermöglichen, nachdem sich internationale Banken aus diesem Segment weitgehend zurückgezogen haben. Dass wir heute hier sind, unterstreicht das Engagement der EIB für die wirtschaftliche Entwicklung in Zypern, und nach unseren Gesprächen mit Präsident Anastasiades dürften wir noch enger zusammenarbeiten, um die aktuellen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu bewältigen. Wir werden Zypern weiter dabei unterstützen, seine Wirtschaftsprobleme zu überwinden, und die Regierung darin bestärken, nicht nur eine Erholung anzustreben, sondern in Zypern ein langfristiges Wirtschaftswachstum zu gewährleisten. Wir sind zuversichtlich, dass Zypern das schafft.“

Die EIB gewährt in der Regel langfristige Darlehen zu günstigen Bedingungen. Ergänzend dazu setzt sie ein kurzfristiges Garantieinstrument ein, das die Unterstützung von exportorientierten Unternehmen durch die Bank erleichtern soll. Dieses Instrument kam erstmals im Juni 2013 in Griechenland zum Einsatz.  Die Garantie mindert die Transaktions- und systemischen Risiken für ausländische Banken, die an Handelsfinanzierungen interessiert sind. Das neue Programm für Zypern soll das exportgestützte Wachstum fördern, das vor allem von KMU und Midcap-Unternehmen getragen wird. Die EIB stellt dabei Garantien für Handelsfinanzierungen von Geschäftsbanken, durch die pro Jahr Export- und Importgeschäfte im Gesamtumfang von 300-450 Mio EUR unterstützt werden können.

2012 hat die EIB in Zypern mehrere Finanzierungsverträge unterzeichnet. Sie betrafen ein Darlehen von 130 Mio EUR für den Ausbau des Kraftwerks Vasilikos, durch den sich die Stromversorgung in Zypern verbessern wird, ein Darlehen von 68 Mio EUR für die Abwasserentsorgung in Limassol und ein Darlehen von 200 Mio EUR für wichtige Infrastruktur. Im Mai 2013 unterzeichnete die EIB ein weiteres Infrastrukturdarlehen von 100 Mio EUR. In den vergangenen fünf Jahren hat die EIB Projekte in Zypern mit insgesamt 1,3 Mrd EUR unterstützt. Rund 80 % dieser Mittel wurden in den strategisch wichtigen Bereichen Energie, Umweltschutz, Verkehr und KMU bereitgestellt. In der Vergangenheit hat sich die EIB auch an der Finanzierung der meisten wichtigen Infrastruktur- und Energieprojekte in Zypern beteiligt. Dazu gehören Straßenbauvorhaben sowie Wasserversorgungs-, Abwasserbehandlungs- und Stromerzeugungsanlagen.