- Die Europäische Investitionsbank-Gruppe stellte 2020 767 Millionen Euro in Ungarn bereit – so viel wie noch nie in den vergangenen fünf Jahren
- 757,5 Millionen Euro entfielen auf die EIB, die damit insgesamt 22,8 Milliarden Euro in dem Land bereitgestellt hat
- Der EIF, der auf KMU-Förderung spezialisiert ist, stellte Garantien für ungarische Finanzinstitute in Höhe von 9,5 Millionen Euro
- Der EFSI dürfte Investitionen von rund 406 Millionen Euro in die ungarische Wirtschaft mobilisieren
Die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe), die aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF) besteht, hat ihren Kunden in Ungarn 2020 Darlehen und Garantien von insgesamt 767 Millionen Euro bereitgestellt. Dies entspricht 0,57 Prozent des ungarischen BIP. Die Bank der EU vergab die meisten Mittel, damit sich ungarische KMU und Midcap-Unternehmen und das öffentliche Gesundheitswesen schneller von der Coronapandemie erholen.
Die EIB unterstützte außerdem die ungarische Regierung mit Darlehen, mit denen die Teilnahme Ungarns an EU-geförderten Projekten und die Modernisierung der Stromverteilung in Südostungarn finanziert werden.
Insgesamt stellte die EIB 757,5 Millionen Euro, der EIF 9,5 Millionen Euro zur Verfügung. 2020 war damit in den vergangenen fünf Jahren ein Rekordjahr für die EIB in Ungarn.
Teresa Czerwińska, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über Finanzierungen der Bank in Ungarn: „Die Bank der EU hat sich letztes Jahr den Herausforderungen der Covid-19-Pandemie gestellt und ihre Finanzierungen für die ungarische Wirtschaft aufgestockt. Wir haben wichtige neue Finanzierungen für KMU und Midcaps bereitgestellt, damit diese Unternehmen Arbeitsplätze und Einkommen für die Menschen in Ungarn schaffen und die Wirtschaft vorantreiben können. Auch grundlegende Gesundheitsinfrastruktur haben wir gefördert – Ungarn kann damit die Pandemie besser bewältigen. Die Erholung von der Krise stellt uns vor Herausforderungen, und Initiativen unter Federführung der EU wie der Europäische Grüne Deal eröffnen neue Chancen. Wir freuen uns deshalb darauf, die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Ungarns weiter fördern zu können.“
Mihály Varga, stellvertretender Regierungschef und Finanzminister Ungarns: „Die außergewöhnlich guten Beziehungen zwischen der Europäischen Investitionsbank und Ungarn haben sich in dieser schwierigen Zeit weiter verbessert. Die Bank hat Haushaltsausgaben refinanziert und durch erweiterte Kreditlinien und flexible Konditionen die Investitionen im öffentlichen und privaten Sektor angekurbelt. Ihre Hilfe für das Gesundheitswesen war wirklich bemerkenswert.“
Corona-Erholung, Energieverteilung und Unterstützung für EU-finanzierte Projekte Schwerpunkte der EIB-Finanzierungen
Die Finanzierungen der EIB in Ungarn beliefen sich auf insgesamt 757,5 Millionen Euro für sechs Projekte, die 2020 unterzeichnet wurden. Die Bank vergab neue Darlehen von 275 Millionen Euro an die Eximbank Hungary, die Ungarische Entwicklungsbank MFB, die SG Eszközfinanszírozás Magyarország und die SG Eszközlizing Magyarország für Kredite an KMU des Landes. Weitere 120 Millionen Euro flossen in die Modernisierung des Stromverteilungsnetzes des staatlichen Energieversorgers MVM in Südostungarn, unter anderem für die Installation intelligenter Stromzähler und moderne Vogelschutzmaßnahmen. Der ungarische Staat erhielt 200 Millionen Euro für die Teilnahme an von der EU finanzierten Projekten. Mit diesen Mitteln werden Dienstleistungen, Telekommunikation, Bildung und die Stadtentwicklung verbessert sowie ungarische KMU und Midcap-Unternehmen weiter unterstützt.
Die Bank der EU vergab außerdem ein Darlehen von 162,5 Millionen Euro an die ungarische Krankenhausverwaltungszentrale AEEK, um die Antwort des Gesundheitssektors auf die Covid-19-Pandemie zu verstärken. Die Mittel waren für die Beschaffung von medizinischem Material, persönlicher Schutzausrüstung und mobilen Einheiten bestimmt.
Die Finanzierungen der EIB in Ungarn stiegen damit auf insgesamt 22,8 Milliarden Euro (seit Beginn ihrer Tätigkeit in dem Land). Allein in den zurückliegenden zehn Jahren stellte sie 11,22 Milliarden Euro bereit.
EIF-Garantien für vier ungarische Banken stärken Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit ungarischer KMU
Der EIF förderte die ungarische Wirtschaft mit Garantien in Höhe von 9,5 Millionen Euro für einheimische Finanzinstitute. Die Banken waren damit besser in der Lage, die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Landes anzukurbeln, ohne dass die Stabilität des Finanzsektors gefährdet wurde.
Der EIF hat in den vergangenen fünf Jahren rund 396 Millionen Euro in Beteiligungen, Garantien und innovative Finanzierungen in Ungarn investiert.
EIB-Beratungsdienste bringen neue Mittel nach Ungarn
Die EIB leistete über ihre Beratungsdienste wertvolle technische Hilfe für eine schnellere wirtschaftliche und soziale Entwicklung Ungarns. Als Beispiele seien genannt die Unterstützung der Europäischen Plattform für Investitionsberatung für die Ungarische Entwicklungsbank MFB beim Aufbau lokaler Beratungsdienste, die Erstellung eines Aktionsplans für Busflottenerneuerung und die Vorbereitung von Großprojekten in den Bereichen Schienen- und städtischer Verkehr, Wasser und Abwasser, Straßen, Energie und Abfälle. Die EIB-Beratungsdienste vergaben auch Zuschüsse für Projektentwicklung an den ungarischen öffentlichen Sektor.
Das Europäische Finanzierungsinstrument für nachhaltige Energieprojekte von Städten und Regionen (ELENA), einer der Beratungsdienste der EIB, trug mit Zuschüssen von 5 Millionen Euro zur Projektentwicklung bei und half, Investitionen von rund 233 Millionen Euro zur Verbesserung der Energieeffizienz in Ungarn zu mobilisieren. Zu den über ELENA geförderten Projekten zählt KaposGrid in Westungarn. Durch dieses Projekt wird das Stromnetz mit einer intelligenten Netzzentrale und Energieeffizienzmaßnahmen für öffentliche Gebäude und Straßenbeleuchtung, gebäudeintegrierten Fotovoltaikanlagen und Batterien zur Speicherung modernisiert.
Die EIB in Ungarn
Seit Beginn ihrer Tätigkeit in Ungarn hat die EIB dort Finanzierungen von insgesamt 22,8 Milliarden Euro zugesagt. Die Mittel kamen allen wichtigen Sektoren der ungarischen Wirtschaft zugute: Verkehr, Bildung, Telekommunikation, Umweltschutz, KMU, Energieinfrastruktur, verarbeitendes Gewerbe und Dienstleistungen. Zu den Schlüsselkomponenten der EIB-Aktivitäten in Ungarn zählt die Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU). Dazu vergibt die EIB langfristige Darlehen an einheimische Finanzierungsinstitute, die das Geld für langfristige Kredite an KMU einsetzen.