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EIB
  • Zusammenarbeit von EIB und WWF zur frühen Mobilisierung von Finanzierungen für naturbasierte Lösungen
  • Partnerschaft zur Stärkung der Klimaanpassung durch die Arbeit mit der Natur
  • Unterzeichnung der Vereinbarung auf der UN-Weltnaturkonferenz COP16 in Kolumbien

Angesichts immer heftigerer Überschwemmungen und Dürren in Europa bündeln die Europäische Investitionsbank (EIB) und der WWF ihre Kräfte, um die Klimaanpassung in Europa voranzutreiben. Dazu entwickeln sie naturbasierte Lösungen, um die europäische Gesellschaft und Wirtschaft gegen die immer schwereren Folgen der Klima- und der Biodiversitätskrise abzuschirmen.

In einer Absichtserklärung verpflichten sich die EIB und der WWF, in ganz Europa naturbasierte Lösungen zu fördern und damit die beiden Krisenszenarien Klimawandel und Verlust an biologischer Vielfalt anzugehen. Die vierjährige Partnerschaft wurde auf der UN-Weltnaturkonferenz COP16 in Kolumbien unterzeichnet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Projekten zur Wiederherstellung von Ökosystemen in Bereichen wie Landwirtschaft, Energie und Resilienz von Städten. Ziel ist es, die Kraft der Natur zu nutzen, um die Klimaanpassung in Europa – dem sich am schnellsten erwärmenden Kontinent der Erde – zu stärken.

Durch Investitionen in die Gesundheit von Ökosystemen steuern die Projekte auch dem Naturverlust in Europa entgegen. Laut dem aktuellen Living Planet Report des WWF sind die Artenpopulationen in Europa und Zentralasien seit 1970 um durchschnittlich 35 Prozent geschrumpft.

Gemäß der Vereinbarung wird der WWF eine Fazilität zur Entwicklung naturbasierter Lösungen – vom Start bis zur Investitionsreife – aufbauen. Die EIB berät dabei über die Mobilisierung privater und öffentlicher Mittel für die Projekte.

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Europa bleibt bei seiner Anpassung an den Klimawandel weiter hinter dem Notwendigen zurück. Wir möchten mehr Projekte für naturbasierte Lösungen fördern, um die biologische Vielfalt wiederherzustellen und zu schützen und die Klimafestigkeit unserer Gesellschaft zu stärken. Über Partnerschaften mit Organisationen wie dem WWF, die vor Ort präsent sind, können wir im großen Maßstab spürbar etwas bewirken.“

Naturbasierte Lösungen stehen vor erheblichen Hürden. So fehlt etwa das Bewusstsein bei den Investoren, außerdem muss unter den vielen lokalen Akteuren ein Konsens herbeigeführt werden.

WWF-Generaldirektorin Kirsten Schuijt: „Niemand ist vor der Klimakrise sicher. Europa wurde in den letzten Jahren von historischen Überschwemmungen und Dürren heimgesucht, die Leben gekostet und Lebensgrundlagen zerstört haben. Und wenn wir nicht schnell und massiv die Investitionen in naturbasierte Lösungen hochfahren, wird die Situation nur noch schlimmer. Genau das ist der Grund für diese Partnerschaft. Sie wird eine Pipeline von Projekten schaffen, die mit der Natur statt gegen sie arbeiten. Diese Projekte stärken die Natur und schützen die Menschen in Europa vor den sich verschärfenden Folgen des Klimawandels. Dies gilt vor allem für Dürren und extreme Überschwemmungen entlang der Flüsse und Küsten.“

Die Bekanntgabe der Partnerschaft kommt zum richtigen Zeitpunkt. So hat die neue Europäische Kommission die Arbeit an einem Europäischen Plan zur Anpassung an den Klimawandel angekündigt. Dabei geht es um eine Stärkung von Vorsorge und Planung durch regelmäßige wissenschaftlich fundierte Risikobewertungen. Auch eine Europäische Strategie für eine resiliente Wasserversorgung ist geplant.

Zudem trat im August 2024 die EU-Verordnung über die Wiederherstellung der Natur in Kraft. Die Verordnung kombiniert ein übergeordnetes Wiederherstellungsziel für die langfristige Erholung der Natur in der EU mit verbindlichen Wiederherstellungszielen für bestimmte Lebensräume und Arten.

Die EIB hat im Laufe der Jahre gemeinsam mit dem WWF an einer Reihe von Themen gearbeitet, darunter naturbasierte Lösungen, biologische Vielfalt, Klimaresilienz und Wiederherstellung von Ökosystemen. Dabei standen die Finanzierungsgrundsätze für eine nachhaltige blaue Wirtschaft im Mittelpunkt, zu deren Gründungspartnern die EIB neben dem WWF gehört. Ein weiteres Beispiel ist die Zusammenarbeit mit dem WWF Griechenland. Dabei ging es um den Stakeholder-Dialog, um naturbasierte Lösungen für die Widerstandsfähigkeit gegen Überschwemmungen in der griechischen Region Thessalien zu erarbeiten und entwickeln.

Die EIB auf der COP16

Vizepräsident Ambroise Fayolle leitet die EIB-Delegation. Anfragen für Interviews mit Mitgliedern der EIB-Delegation richten Sie bitte an die Pressestelle. Auf unserer Webseite zur COP16 finden Sie weitere Informationen zur Teilnahme der EIB.

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Die EIB ist in über 160 Ländern tätig und vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen.

Als Klimabank weiß die EIB, dass die Umweltkrisen Klimawandel und Naturverlust eng miteinander zusammenhängen und sich gegenseitig verstärken. Der Klimaanpassungsplan der EIB baut auf der EU-Anpassungsstrategie auf, in der die EU ausführt, wie sie sich an die unvermeidbaren Auswirkungen des Klimawandels anpassen kann. Die EIB legt in ihrem Umweltrahmen dar, wie sie in großem Maßstab zur ökologischen Nachhaltigkeit beitragen kann. Schlüsselelemente des Rahmens sind die Verfestigung naturpositiver Investitionen, die Verstärkung positiver Nebeneffekte für die Natur, der Schutz der biologischen Vielfalt und das Management der Risiken im Zusammenhang mit Biodiversität und Naturverlust. 

Der WWF ist eine der größten und angesehensten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt. Er hat über fünf Millionen Fördererinnen und Förderer und ist in mehr als 100 Ländern aktiv. Aufgabe des WWF ist es, die weltweite Zerstörung der Natur und Umwelt zu stoppen und eine Zukunft zu gestalten, in der Mensch und Natur in Einklang miteinander leben. Dazu setzt er sich für den Erhalt der biologischen Vielfalt der Welt, die nachhaltige Nutzung erneuerbarer natürlicher Ressourcen und die Eindämmung der Umweltverschmutzung und eines verschwenderischen Konsums ein

Kontakt

Bruno Hoyer

Referenz

2024-402-DE