- Erste Kredittranche von 150 Mio. Euro für den Wiederaufbau öffentlicher und privater Gebäude auf Ischia unterzeichnet
- Kredit an italienischen Staat (Ministerium für Wirtschaft und Finanzen) finanziert die Maßnahmen des Büros des italienischen Sonderkommissars
- Finanzierung ergänzt kostenlose technische Hilfe der EIB zur Festlegung von Interventionsbereichen und technischen Spezifikationen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat einen Kredit über eine Milliarde Euro für den Wiederaufbau öffentlicher und privater Gebäude auf der italienischen Insel Ischia genehmigt. Die Gebäude wurden durch das Erdbeben von 2017 und den Erdrutsch von 2022 schwer beschädigt. Die erste Kredittranche über 150 Millionen Euro für bereits laufende Maßnahmen wurde heute im italienischen Ministerium für Wirtschaft und Finanzen unterzeichnet.
Empfänger des Kredits ist der italienische Staat (Ministerium für Wirtschaft und Finanzen), der damit die Arbeiten des Büros des Sonderbeauftragten für den Wiederaufbau finanziert. Die Finanzierung ist ein weiterer Schritt in der langjährigen Partnerschaft zwischen der EIB und Italien, in deren Rahmen die Bank strategische Initiativen von nationaler Bedeutung unterstützt. Zu den jüngsten gemeinsamen Projekten gehören der landesweite Ausbau des Hochgeschwindigkeitsnetzes der Rete Ferroviaria Italiana S.p.A (RFI) und der Wiederaufbau der 2016 und 2017 von Erdbeben erschütterten mittelitalienischen Regionen, für den die EIB 4,75 Milliarden Euro bereitstellte.
Die Wiederaufbaumaßnahmen nach dem Erdbeben und dem Erdrutsch auf Ischia sollen diese wunderschöne und zugleich fragile italienische Insel sicherer, energieeffizienter und widerstandsfähiger machen. Der Kredit fließt in die Sanierung von privaten Wohn- und Nichtwohngebäuden, Schulen und öffentlichen Gebäuden, Wasserinfrastruktur und Straßen. Dabei werden alle sanierten Gebäude die höchsten Energieeffizienz-Standards erfüllen. Um die Klimaanpassung zu fördern und die hydrogeologische Sicherheit zu erhöhen, werden zudem Hänge stabilisiert, die hydraulische Leitfähigkeit von Flussbetten wiederhergestellt und neue Strukturen zur Minderung der verbleibenden Risiken gebaut.
Da die EIB ihre Mittel zu den besten, auf den internationalen Märkten erhältlichen Zinssätzen anbietet, spart der italienische Staat über die 25-jährige Laufzeit des Kredits viel Geld. Die Finanzierung ergänzt eine 2022 unterzeichnete Vereinbarung über kostenlose technische Hilfe zwischen der EIB und dem Büro des Sonderkommissars für den Wiederaufbau. Bisher wurden dadurch die wichtigsten Maßnahmen zur Klimaanpassung ermittelt, ebenso Investitionsmöglichkeiten und technische Spezifikationen für den Wiederaufbau nach dem Erdbeben in Ischia sowie Maßnahmen gegen die hydrogeologische Instabilität. Das Büro des Sonderkommissars erhält weiterhin technische Unterstützung bei der Umsetzung von Initiativen.
EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti: „Diese Vereinbarung bestätigt, dass die EIB Italien als wichtiger finanzieller und technischer Partner zur Seite steht, wenn es darum geht, die durch Klimawandel und Naturkatastrophen bedingten Herausforderungen zu bewältigen. Ermöglicht wurde der Kredit durch die kostenlose technische Hilfe der EIB. Dank ihr konnte das Büro des Sonderkommissars die wichtigsten Interventionsbereiche identifizieren, um Ischia gegen künftige Extremwetter zu wappnen und die Sicherheit und Nachhaltigkeit auf der Insel zu erhöhen.“
Sonderkommissar Giovanni Legnini: „Ich danke EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti und dem Minister für Wirtschaft und Finanzen, Giancarlo Giorgetti, für die Unterzeichnung dieses Finanzierungsvertrags. Ich freue mich sehr, dass diese Vereinbarung zustande kommt. Der Beitrag der EIB zum Wiederaufbau nach dem Erdbeben und dem Erdrutsch auf Ischia ist aus finanzieller Sicht und mit Blick auf die bisher geleistete Beratung besonders wichtig. Durch gemeinsame Projekte mit der EIB können wir ökologisch nachhaltiger werden und Klimaanpassungen in die Projektplanung einbeziehen. Das haben wir beim Wiederaufbau jetzt zum ersten Mal getan, und wir sind sehr zufrieden damit. Es bleibt zu hoffen, dass der heute unterzeichnete Vertrag schrittweise aus dem Staatshaushalt finanziert wird.“
EIB
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen. EIB-Projekte stärken die Wettbewerbsfähigkeit, eine nachhaltige Entwicklung und den sozialen und territorialen Zusammenhalt. Sie fördern Innovationen und beschleunigen einen gerechten Übergang zur Klimaneutralität. In den vergangenen fünf Jahren hat die EIB-Gruppe über 58 Milliarden Euro für Projekte in Italien bereitgestellt.