Durch die Garantie können kleine Unternehmen, die Einrichtungen des öffentlichen Sektors mit Waren und Dienstleistungen beliefern, ihre Handelsrechnungen zu günstigen Abschlägen verkaufen, ihre Finanzierungsquellen diversifizieren und die Forderungslaufzeiten verkürzen.
Die Europäische Investitionsbank (EIB) arbeitet mit der Factoring-Gesellschaft Farmafactoring España (FFE) zusammen, um spanischen KMU und Midcap-Unternehmen, die öffentliche Unternehmen beliefern, den Zugang zu Liquidität zu erleichtern. Dabei kommt eine innovative Lösung zur Lieferkettenfinanzierung zum Einsatz. Die EIB räumt der FFE eine Garantie von 300 Millionen Euro ein, die durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) ermöglicht wurde. Der EFSI bildet das Kernstück der Investitionsoffensive für Europa, auch als „Juncker-Plan“ bezeichnet. Der Finanzierungsvertrag wurde heute in Luxemburg von EIB-Vizepräsident Román Escolano und Massimiliano Belingheri, CEO der FFE und der BFF Banking Group, unterzeichnet.
Farmafactoring España kauft Unternehmen Forderungen an öffentliche Einrichtungen mit Abschlägen ab. Durch die Garantie der EIB kann die Factoring-Gesellschaft noch mehr KMU bedienen, die Waren und Dienstleistungen für öffentliche Unternehmen mit beschränkter Haftung anbieten. Die FFE wird gegen Risiken aus einem neuen Portfolio von Handelsrechnungen abgesichert, die KMU in einem Zeitraum von drei Jahren an ausgewählte öffentliche Einrichtungen ausstellen. Die neue Factoring-Plattform kommt KMU zugute, die ihre Handelsrechnungen zu günstigen Abschlägen verkaufen können und dadurch rasch Zahlungseingänge verzeichnen. Durch dieses Instrument können KMU ihre Finanzierungsquellen diversifizieren und ihre Bonitätskennzahlen verbessern. Zudem verfügen sie über zusätzliche Ressourcen, um weitere Investitionen durchzuführen.
Die Investitionsoffensive für Europa hat wesentlich dazu beigetragen, dass die EIB nun neben ihren klassischen Darlehen für öffentliche Unternehmen auch eine innovative Lösung für kurzfristige Handelsverbindlichkeiten anbieten kann. Erstmals wird die EIB damit im Bereich Lieferkettenfinanzierung über eine spezialisierte Factoring-Gesellschaft tätig.
EIB-Vizepräsident Román Escolano erklärte bei der Vertragsunterzeichnung: „KMU sichern mehr als 70 Prozent aller Arbeitsplätze in Spanien. Durch den innovativen Vertrag, den wir heute unterzeichnen, wird sich für KMU, die öffentliche Einrichtungen mit Waren und Dienstleistungen beliefern, der Zugang zu Krediten und Betriebskapital verbessern. Damit steht KMU ein neuer alternativer Finanzierungskanal zu günstigen Konditionen zur Verfügung. Die Finanzierung solcher Unternehmen ist ein Hauptanliegen der EIB, da sie der Motor für Wirtschaftswachstum und Beschäftigung sind.“
Der Vizepräsident der Europäischen Kommission für Beschäftigung, Wachstum, Investitionen und Wettbewerbsfähigkeit, Jyrki Katainen, stellte fest: „Diese innovative Finanzierungslösung wird spanischen KMU den Spielraum geben, den sie brauchen, um in Innovation, Expansion und Arbeitsplätze zu investieren. Ich freue mich, dass der Europäische Fonds für strategische Investitionen entscheidend dazu beitragen konnte, dieses Finanzierungsinstrument auf den Weg zu bringen. Ich wünsche allen Unternehmen, denen dieses Instrument zugutekommt, viel Erfolg.“
Der Juncker-Plan dürfte in Spanien Investitionen von mehr als 28 Milliarden Euro mobilisieren. In Europa wird ein Betrag von 209 Milliarden Euro veranschlagt.
Massimiliano Belingheri, CEO der BFF Banking Group, erklärte: „Wir sind sehr stolz auf die Vereinbarung, die wir heute mit der EIB unterzeichnet haben. Sie kommt kleinen und mittleren Unternehmen in Spanien zugute. Wir hoffen, dass diese innovative Lösung den Auftakt für weitere Vereinbarungen zwischen der EIB und der BFF Banking Group in ganz Europa bildet. Wir sind gut positioniert, um die enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, der Finanzbranche und dem öffentlichen Sektor zu fördern.“