- Rund 170 Forschungsgruppen in galicischen öffentlichen Einrichtungen kommen für Förderung in Betracht
- Teil der EIB-finanzierten Forschungsprojekte mit Schwerpunkt Klimawandel
- Beschäftigungseffekt: Projekt zieht Forschungstalente an und sichert bis 2023 rund 900 Arbeitsplätze
Die Europäische Investitionsbank (EIB) will in der nordwestspanischen Region Galicien die Forschung im öffentlichen Sektor mit 100 Millionen Euro fördern. Die Mittel sind für FEI-Projekte bestimmt, die an galicischen staatlichen Universitäten durchgeführt werden. Die Vizepräsidentin der EIB Emma Navarro und der Finanzminister der galicischen Regionalregierung Valeriano Martínez haben heute den Finanzierungsvertrag unterzeichnet. Der Vertrag trägt zur Strategie für intelligente Spezialisierung bei, mit der die Regionalregierung ein innovationsbasiertes Wirtschaftswachstum vorantreiben will. Außerdem sollen Patente entwickelt und talentierte Forscherinnen und Forscher für die Region gewonnen und gebunden werden. Damit werden rund 900 Arbeitsplätze für hoch qualifizierte Fachkräfte in Forschung, Entwicklung und Innovation gesichert.
Die EIB-Mittel fallen unter das Programm InnovFin – Wissenschaft, mit dem die EIB-Gruppe und die Europäische Kommission mit Unterstützung des EU-Programms Horizont 2020 Forschung, Entwicklung und Innovation in Europa gezielt fördern. In diesem Fall stammt die Finanzierung aus der Fazilität InnovFin – RIURO, die für Forschungszentren und Universitäten gedacht ist.
Nach Schätzungen kommen dafür über einen Zeitraum von vier Jahren, also bis Ende 2023, rund 170 Forschungsgruppen im Umfeld galicischer staatlicher Universitäten infrage. Ihre Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Biotechnologie, Informationstechnologien und Gesundheitswissenschaften. Die Forschungsgruppen untersuchen unter anderem die Anfälligkeit der Region gegenüber den Ursachen und Folgen des Klimawandels sowie Strategien dagegen und tragen somit zu ihrer Bekämpfung bei. Die FEI-Aktivitäten kommen auch der sogenannten blauen Wirtschaft zugute, die das Potenzial der Ozeane und Meere nachhaltig nutzen will.
Anlässlich der Vertragsunterzeichnung in Santiago de Compostela erklärte Emma Navarro, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über Finanzierungen in Spanien: „Innovation trägt entscheidend dazu bei, Wohlstand und Arbeitsplätze zu schaffen. Deshalb ist Innovationsförderung eines der vorrangigen Ziele der Bank der EU. Wir freuen uns daher, gemeinsam mit der Regionalregierung die öffentliche Forschung in Galicien zu unterstützen. Mit dieser Finanzierung tragen wir nicht nur dazu bei, dass in so wichtigen Bereichen wie Biotechnologie, Gesundheitswissenschaften, Kampf gegen den Klimawandel oder Schutz der Ozeane Patente und Forschungslinien entwickelt werden. Wir helfen auch in der Region Talente zu binden und Arbeitsplätze für hoch qualifizierte Fachkräfte zu sichern.“
Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend: „Die EU finanziert die Forschung des öffentlichen Sektors in Galicien, weil wir Arbeitsplätze für junge Forscherinnen und Forscher schaffen wollen. Außerdem wollen wir der Region helfen, ihre Strategie für intelligente Spezialisierung umzusetzen. Galicien kann sich dadurch Wettbewerbsvorteile in der Meeresforschung und den Gesundheitswissenschaften erarbeiten.“
Valeriano Martínez, Finanzminister der galicischen Regionalregierung: „Die galicische Regierung will mit diesem Vertrag die Innovationskraft unserer Region und unsere Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels stärken. Dafür kofinanzieren wir im Zeitraum 2020–2023 Forschung, Entwicklung und Innovation an den Universitäten Santiago de Compostela und Vigo. Dieses Projekt zeigt, dass die Regierung entschlossen auf Innovation und Forschung setzt – beide sind Schlüsselfaktoren für wirtschaftliches Wachstum und die Schaffung von Fachkräftestellen.“
Es handelt sich um das zweite Projekt der EIB mit der galicischen Regionalregierung, mit dem Forschung, Entwicklung und Innovation an staatlichen Universitäten in Galicien finanziert werden. Das erste wurde 2013 über 70 Millionen Euro unterzeichnet. Mit diesem Projekt konnten Patente entwickelt und Stellen in der Universität Santiago de Compostela geschaffen werden.
Das Programm InnovFin und die EIB-Gruppe
Die EIB ist einer der weltweit größten multilateralen Geldgeber im Kampf gegen den Klimawandel. Sie will bei der Mobilisierung des Kapitals vorangehen, das notwendig ist, um den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. So soll das Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens erreicht werden. Am 14. November 2019 beschloss der Verwaltungsrat der EIB die neuen Klimaziele und die neue Finanzierungspolitik der Bank für den Energiesektor. Demnach wird die Bank den Anteil ihrer Klima- und Umweltfinanzierungen bis 2025 schrittweise auf 50 Prozent erhöhen. In den zehn Jahren bis 2030 will die EIB-Gruppe mindestens eine Billion Euro für Investitionen mobilisieren, die zum Erreichen ihrer Klima- und Umweltziele beitragen. Zudem wird die Gruppe alle ihre Aktivitäten auf das Pariser Abkommen abstimmen. Entsprechend wird die EIB ab Ende 2021 keine Projekte mehr finanzieren, die auf fossilen Energieträgern basieren.
Die InnovFin-Finanzierungsprodukte: Die Europäische Kommission und die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB und EIF) haben 2014 im Rahmen von Horizont 2020, dem Rahmenprogramm der EU für Forschung und Innovation für den Zeitraum 2014–2020, eine neue Generation von Finanzierungsinstrumenten und Beratungsdiensten entwickelt. Sie sollen innovativen Unternehmen den Zugang zu Finanzierungsmitteln erleichtern. Im Rahmen des Instruments „InnovFin – EU-Mittel für Innovationen“ steht eine Produktpalette zur Verfügung, mit der Finanzierungsmittel mobilisiert werden sollen. Die Mittel sind für Forschungs- und Innovationsvorhaben kleiner, mittlerer und großer Unternehmen sowie für Projektträger vorgesehen, die Forschungsinfrastruktur schaffen.
Für InnovFin werden im Rahmen von Horizont 2020 sowie von der EIB-Gruppe Mittel verfügbar gemacht. Sie sind dazu bestimmt, FuI-Aktivitäten zu finanzieren, die von Natur aus risikoreicher und schwerer zu prüfen sind als herkömmliche Investitionsvorhaben und für die es daher oft schwierig ist, eine Finanzierung zu erhalten. Alle InnovFin-Produkte sind nachfrageorientiert, und es wurde nicht von vornherein festgelegt, wie viele Mittel in den einzelnen Sektoren, Ländern oder Regionen bereitgestellt werden sollen. Als Endkreditnehmer kommen Unternehmen und andere Einrichtungen mit Sitz in den EU-Mitgliedstaaten und in den mit Horizont 2020 assoziierten Ländern in Betracht.
InnovFin – Wissenschaft ist eine Komponente des InnovFin-Programms, mit der die FEI-Investitionen von Forschungsinstituten, Universitäten und öffentlichen oder privaten Forschungseinrichtungen gefördert werden. Finanziert werden auch Gebäude und sonstige Infrastruktur, die für Forschung, Entwicklung und Innovation bestimmt sind. Die EIB bietet dieses Produkt direkt als Fremd- oder Eigenkapital in Höhe von mindestens 25 Millionen Euro an.