- 60 Prozent der EIB-Finanzierungen im Privatsektor – für neue Jobs und mehr Wachstum in der afrikanischen Wirtschaft
- Direkte Unterstützung in 22 afrikanischen Ländern – neue Projekte für nachhaltigen Verkehr, erneuerbare Energien, Zugang zu sauberem Wasser und Landwirtschaft
- Gezielte Förderung – Investitionen in Geschlechtergleichstellung, Digitalisierung, Kredite in Landeswährung und saubere Ozeane
- Entwicklungswirksame Finanzierung – für fragile Staaten und Regionen, die besonders anfällig für den Klimawandel sind
- Erstmals Zusammenarbeit mit philanthropischen, UN- und Entwicklungsfinanzierungspartnern in Afrika
- Neue EIB-Finanzierungen von vier Milliarden Euro für Investitionen in Afrika 2020 erwartet
Im vergangenen Jahr hat die Europäische Investitionsbank (EIB) afrikaweit neue Finanzierungen von insgesamt drei Milliarden Euro bereitgestellt, die transformative Investitionen von 10,7 Milliarden Euro anstoßen.
Die Bank der EU kurbelt mit ihrem Engagement in Afrika die Wirtschaft an, beschleunigt eine nachhaltige Entwicklung und sichert Millionen Menschen den Zugang zu Finanzierungen, Kommunikation, sauberem Wasser und sauberer Energie. Dabei wird sie dabei von der Europäischen Union unterstützt.
EIB-Präsident Werner Hoyer: „Die Europäische Investitionsbank will gemeinsam mit afrikanischen Partnern neue Investitionen schneller mobilisieren, um eine nachhaltige Entwicklung zu fördern, die Klimakrise zu bewältigen, Arbeitsplätze zu schaffen und das Leben der Menschen überall in Afrika zu verbessern. Die Bank der EU unterstützte 2019 drei Milliarden Euro an neuen Investitionen in Afrika und konnte dabei auf 54 Jahren Erfahrung in 52 afrikanischen Ländern aufbauen. In den vergangenen Monaten hat die EIB wegweisende neue Initiativen gestartet, mit denen sie neue Projekte schneller umsetzen will. So ermöglicht sie es Frauen im Rahmen des Programms SheInvest, voll am Wirtschaftsleben teilzunehmen. Außerdem fördert sie den Wachstumskurs innovativer afrikanischer Unternehmen und setzt ihr finanzielles Know-how gemeinsam mit philanthropischen Partnern im Kampf gegen Malaria ein. Die einzigartige technische, sektorielle und finanzielle Erfahrung weltweit, der Sachverstand der EIB-Teams in unseren neun Außenbüros in Afrika und die enge Zusammenarbeit mit lokalen Projektpartnern – all dies verstärkt die Wirkung, die unser Engagement in Afrika hat.“
Förderung von Investitionen in ganz Afrika
Die Europäische Investitionsbank, die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, hat 58 neue Investitionsvorhaben in 22 afrikanischen Ländern direkt gefördert. Indirekt hat sie mit afrikanischen und internationalen Finanzierungspartnern Projekte in vielen anderen Ländern des Kontinents über regionale Finanzierungsprogramme unterstützt.
2020 sollen EIB-Finanzierungen in Afrika voraussichtlich auf vier Milliarden Euro ansteigen
Die EIB plant, ihr Engagement in den Ländern südlich der Sahara und in Nordafrika spürbar zu verstärken und 2020 afrikaweit vier Milliarden Euro für öffentliche und private Investitionen bereitzustellen.
Erhöht werden sollen etwa die Mittel für Infrastrukturprojekte, die das Wachstum des privaten Sektors ankurbeln, damit Unternehmer, Start-ups und andere Unternehmen Arbeitsplätze schaffen. Neue Finanzierungen werden für Investitionen in Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung vergeben.
Technische, finanzielle und politische Unterstützung für besonders wirksame nachhaltige Investitionen in Afrika
Ambroise Fayolle, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über Entwicklung: „Die Bank der EU verbessert kontinuierlich die Wirkung von Investitionen in eine nachhaltige Entwicklung und in den Kampf gegen den Klimawandel in Afrika. Dank neuer Finanzierungen bekommen Tausende von Schulen und Gesundheitszentren zum ersten Mal eine zuverlässige Stromversorgung, von Dürre bedrohte afrikanische Bauern Kredite, Millionen von Menschen in der Sahelzone und im südlichen Afrika sauberes Wasser und die größte Stadt und der kleinste Inselstaat des Kontinents nachhaltige Verkehrsmittel. Die EIB hat auch eine neue Zusammenarbeit mit erfahrenen afrikanischen Finanzinstituten vereinbart, um Hunderte kleiner Projekte in Bereichen wie saubere Energie, Digitalisierung, Bildung, Gesundheit oder Mikrofinanz in Afrika zu fördern. Über Schulungsprogramme geben wir technisches, betriebswirtschaftliches und bankfachliches Wissen weiter und stärken die Kompetenzen Tausender afrikanischer Unternehmerinnen und Unternehmer und Finanzfachleute.“
Die EIB hat in den vergangenen Jahren aber nicht nur mit der Europäischen Kommission technisch und finanziell eng zusammengearbeitet. In Zusammenarbeit mit internationalen und europäischen Entwicklungspartnern hat sie über zwölf Milliarden Euro an neuen Finanzierungen in Afrika bereitgestellt. Darunter sind die Afrikanische Entwicklungsbank, die Weltbank und die EBWE sowie niederländische, französische und deutsche Entwicklungsfinanzierungseinrichtungen.
Darüber hinaus arbeitet die EIB eng zusammen mit UN-Habitat, um die Wasserinfrastruktur in Gemeinden rund um den Victoriasee zu verbessern, mit dem UNHCR, um Flüchtlingen in Uganda den Zugang zu Krediten zu ermöglichen, und der UNIDO, um die Entwicklung des Privatsektors zu fördern.
Mehr Wachstum, Innovation und Arbeitsplätze in Privatunternehmen
Im vergangenen Jahr unterstützte die EIB Investitionen des privaten Sektors in Afrika mit über 1,8 Milliarden Euro. Dies waren 60 Prozent aller Finanzierungen auf dem Kontinent.
Davon flossen insgesamt 500 Millionen Euro an afrikanische Start-ups in den Bereichen Digitalwirtschaft, Lebensmittel, finanzielle Teilhabe und Gesundheitsdienste.
Durch ihre neue Zusammenarbeit mit afrikanischen Unternehmens-, Bank- und Mikrofinanzpartnern kann die EIB Spezialfinanzierungen an Kleinbauern vergeben und ihnen damit Landeswährungskosten ersparen, die Investitionen hemmen. Außerdem hilft sie privaten Unternehmen, in die Anpassung an den Klimawandel zu investieren.
Mit führenden einheimischen Banken und Mikrofinanzpartnern hat sie Finanzierungsprogramme für den Privatsektor aufgelegt, etwa um geschlechtsspezifische Ungleichheiten abzubauen, langfristige Finanzierungen in Landeswährung zu vergeben oder Finanzprodukte für den Lebensmittelsektor maßzuschneidern.
Stärkerer Schutz der Schwächsten in fragilen Regionen und am wenigsten entwickelten Ländern
Die EIB hat in den vergangenen Jahren über zwei Milliarden Euro an neuen Finanzierungen vergeben, um entwicklungswirksame Investitionen in fragilen Staaten und den am wenigsten entwickelten Ländern in Afrika anzuschieben.
Im vergangenen Jahr stellte die EIB neue Mittel bereit, um abgelegene ländliche Gebiete in Westafrika erstmals mit Telekommunikationsdiensten zu versorgen, ländlichen Gebieten in der Sahelzone den Zugang zu Mikrofinanzierungen zu ermöglichen, netzunabhängige Solaranlagen in Madagaskar zu installieren, Küstenstraßen in dem Inselstaat São Tomé besser zu schützen und nach den jüngsten Wirbelstürmen die Versorgung von 2,2 Millionen Menschen mit sauberem Wasser in der madagassischen Hauptstadt zu sichern.
Die EIB sagte auch zu, die Mano River Union Road zu befestigen. Dadurch werden jahreszeitliche Schließungen aufgrund schwerer Regenfälle verringert, Hunderttausende auf dem Land lebende Menschen nicht mehr von ihren Märkten oder ärztlicher Versorgung abgeschnitten und die Handelsbeziehungen zwischen dem Norden Liberias, Guinea und Côte d'Ivoire gestärkt.
Globales finanzielles und technisches Know-how für Afrika
Die EIB gibt ihr technisches, soziales, finanzielles, Umwelt- und Sektor-Know-how an Projektträger, Finanzierungspartner und Privatunternehmen weiter.
2019 schloss sie Schulungsprogramme für über 4 000 afrikanische Finanzfachleute in Best Banking, Klimarisiken und nachhaltiger Finanzierung ab und sorgte so dafür, dass die Finanzmärkte der einzelnen Länder besser funktionieren und afrikanische Banken zur langfristigen Entwicklung beitragen.
Die EIB schulte außerdem Tausende von Unternehmerinnen und Unternehmern, Mitglieder von Wirtschaftsverbänden und Mikrofinanzgenossenschaften gezielt in betriebswirtschaftlichen Kompetenzen.
In Uganda, dem Land mit den meisten Flüchtlingen in Afrika, boten die EIB und das UNHCR landesweit ein zweiwöchiges Schulungsprogramm für Flüchtlinge und Aufnahmegemeinschaften an, um die Teilhabe am Finanzsystem und die finanzielle Allgemeinbildung zu verbessern. Das Programm hilft Unternehmerinnen und Unternehmern in Uganda, ihre Geschäftstätigkeit auszubauen. Es bekämpft die Arbeitslosigkeit in ländlichen Gemeinden und erleichtert Flüchtlingen und Aufnahmegemeinden den Zugang zu Finanzierungen.
Bisher größte Afrika-Konferenz der EIB nächste Woche in Dakar
Am 26. und 27. Februar richten die Europäische Investitionsbank und UN-Habitat in der senegalesischen Hauptstadt Dakar den Africa Day 2020 aus. Die diesjährige Veranstaltung ist die größte, die die EIB bisher mit dem Schwerpunkt Investitionen in Afrika organisiert hat.
Über 400 Minister, führende Vertreter der Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft sowie Bürgermeister aus ganz Afrika werden sich über Best Practices in nachhaltiger Stadtentwicklung austauschen, neue Investitionen vereinbaren und von der EIB finanzierte besonders entwicklungswirksame Projekte besichtigen.
Die EIB ist die weltweit größte supranationale Bank. Sie unterstützt Investitionen in über 160 Ländern weltweit.
Sie unterhält Außenbüros mit Technik- und Finanzfachleuten in neun afrikanischen Städten und hat in über 57 Jahren mehr als 45 Milliarden Euro für Investitionen in ganz Afrika bereitgestellt.