- Mit dem Darlehen sollen beschädigte Infrastruktur instand gesetzt und die Klimaresilienz der Region verbessert werden
- Während der Projektdurchführung werden voraussichtlich 1 500 Arbeitsplätze entstehen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt 100 Millionen Euro an die Autonome Gemeinschaft Valencia für den Wiederaufbau von Infrastruktur, die durch die starken Unwetter Ende 2019 und das Sturmtief Gloria Anfang 2020 beschädigt wurde. In den betroffenen Orten soll die Produktions-, Tourismus- und Dienstleistungsinfrastruktur wiederhergestellt werden. Da starke Unwetter in der Region regelmäßig auftreten, werden die Mittel auch dazu verwendet, bis 2021 entstehende Schäden zu beseitigen. Das Darlehen wird in zwei Tranchen von je 50 Millionen Euro vergeben. Es soll außerdem Investitionen in den Überschwemmungsschutz mobilisieren, die Maßnahmen gegen extreme Wetterereignisse verbessern und damit die Klimaresilienz der Region stärken.
Im September und Oktober 2019 führten zwei Extremwetterlagen zu den schlimmsten Unwettern, die die spanische Mittelmeerküste in den vergangenen 140 Jahren verwüstet haben. Im Januar 2020 fegte der Sturm Gloria mit Windböen bis zu 115 Stundenkilometern und den heftigsten jemals gemessenen Niederschlägen über die Region hinweg. Wetterereignisse dieser Art sind in der Region nichts Ungewöhnliches. Die in kürzester Zeit niedergehenden Rekordregenmassen verursachten starke Überschwemmungen und erhebliche Schäden, insbesondere in den Provinzen Alicante und Valencia.
Die EIB und die Regierung der Autonomen Gemeinschaft haben eine erste Tranche von 50 Millionen Euro unterzeichnet. Diese Tranche ist hauptsächlich für den Wiederaufbau der Infrastruktur in den Bereichen Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Kanalisation, Kläranlagen und Entwässerung sowie Bewässerungskanäle bestimmt. Finanziert werden außerdem Wiederaufbauarbeiten von Landstraßen, Tourismus- und Küsteninfrastruktur und öffentlichen Gebäuden, darunter Gesundheitszentren, Krankenhäusern und Schulen.
Mit einer zweiten Tranche in gleicher Höhe sollen Präventions- und Abhilfemaßnahmen finanziert werden, um ähnliche Wetterereignisse in Zukunft besser zu bewältigen. Beispiele sind die Einrichtung grüner Korridore, Pump- und Poldersysteme, Umweltprojekte, die Verbesserung von Brücken und Überführungen oder Sicherheitsmaßnahmen für die Bevölkerung wie etwa Warnsysteme. Diese Vorhaben sind derzeit noch in Planung und Teil des Generalplans gegen Hochwasser am Unterlauf des Segura.
Schätzungen zufolge sollen während der Projektdurchführung zwischen 2019 und 2025 mehr als 1 500 Arbeitsplätze entstehen.
Emma Navarro, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über die Finanzierungen der Bank in Spanien: „Als Klimabank der EU ist eines unserer großen Ziele, Projekte zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Anpassung an seine Folgen anzuschieben. Wir freuen uns daher, der Autonomen Gemeinschaft Valencia beim Wiederaufbau der Infrastruktur helfen zu können, die durch die Unwetter und das Sturmtief Gloria beschädigt wurde. Gleichzeitig verbessern wir damit die Abwehrbereitschaft und Reaktionsfähigkeit der Region. Dieses Darlehen stärkt die Klimaresilienz Valencias und erleichtert Investitionen in Infrastruktur, die für die wirtschaftliche Erholung und die Schaffung von Arbeitsplätzen wichtig ist – ein weiteres vorrangiges Ziel der EIB in Spanien.“
Vicent Soler, Minister der Autonomen Gemeinschaft für Finanzen und das Wirtschaftsmodell: „Mit diesem Darlehen der EIB finanzieren wir zum einen Maßnahmen, die die Regionalregierung unmittelbar nach den Unwettern 2019 ergriffen hat, und zum anderen strukturelle Investitionen, um die Folgen künftiger Extremwetterereignisse abzufedern. Experten stufen das Mittelmeer als Hotspot bei den Folgen des Klimawandels ein. Immer häufiger auftretende Dürren, sintflutartige Regenfälle, höhere Temperaturen oder der Anstieg des Meeresspiegels sind nur einige dieser Folgen für unsere Region. Der Wiederaufbauplan und Investitionen in eine größere Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel werden daher in den kommenden Jahren vorrangig sein.“
Die Klimabank der EU
Die EIB ist der weltweit größte multilaterale Geldgeber für den Klimaschutz. Sie will bei der Mobilisierung des Kapitals vorangehen, das notwendig ist, um den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. So soll das Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens erreicht werden. Am 14. November 2019 beschloss der Verwaltungsrat der EIB die neuen Klimaziele und die neue Finanzierungspolitik der Bank für den Energiesektor. Demnach wird die Bank den Anteil ihrer Klima- und Umweltfinanzierungen bis 2025 schrittweise auf 50 Prozent erhöhen. In den entscheidenden zehn Jahren bis 2030 will die EIB-Gruppe mindestens eine Billion Euro für Investitionen mobilisieren, die zum Erreichen ihrer Klima- und Umweltziele beitragen. Zudem wird sie alle ihre Aktivitäten auf das Pariser Abkommen abstimmen. Entsprechend finanziert die EIB ab Ende 2021 keine Projekte mehr, die auf fossilen Energieträgern basieren.
Die EIB ist der größte Emittent von grünen Anleihen weltweit und war 2007 die erste Organisation, die eine Anleihe dieser Art begab.