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  • EIB-Gruppe vergab 2022 in Tschechien 1,85 Milliarden Euro für regionale Entwicklung, KMU und Midcap-Unternehmen, zur Bewältigung des Ukrainekonflikts und für eine verlässliche, effiziente Energieversorgung
  • Fast eine Milliarde Euro für Energieunabhängigkeit, darunter ein Rekordkredit an ČEZ für den Anschluss von rund 2,2 Gigawatt erneuerbarer Energie sowie Mittel für ČEPS und für Inven, einen Risikokapitalfonds für Cleantech
  • EIB hat in Tschechien über dreißig Jahre 26 Milliarden Euro für den öffentlichen, den privaten und den Bankensektor bereitgestellt

Die Europäische Investitionsbank-Gruppe, bestehend aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF), hat 2022 insgesamt 1,85 Milliarden Euro in der Tschechischen Republik vergeben. Mit den Mitteln förderte sie die regionale Entwicklung, nachhaltiges Wachstum und Innovation bei kleinen, mittleren und Midcap-Unternehmen, eine stabile und effiziente Energieversorgung sowie den Klimaschutz. 1,78 Milliarden Euro stellte die EIB für zwölf Projekte im öffentlichen, im privaten und im Bankensektor bereit, weitere 70 Millionen Euro vergab der EIF für vier Beteiligungen, Garantien und Mikrofinanzierungen.

Mit 1,7 Milliarden Euro hat die EIB-Gruppe seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine EU- und Partnerländern geholfen, die Folgen des russischen Angriffs zu bewältigen. Rund 3,6 Millionen Euro gingen als Spenden für humanitäre Hilfe an Länder außerhalb EU.

Gemeinsam mit der tschechischen Regierung half die Bank mit 200 Millionen Euro bei der Versorgung ukrainischer Flüchtlinge. Mit dem Geld wurden vor allem Ausgaben im tschechischen Gesundheitssektor finanziert. Als mittlerweile neunter Geber beteiligt sich Tschechien mit zehn Millionen Euro am Treuhandfonds für technische Hilfe in der Östlichen Partnerschaft (EPTATF). Der Fonds soll die Vorbereitung von Wiederaufbauprojekten in der Ukraine beschleunigen.

19,4 Milliarden Euro und damit den weltweit höchsten Betrag im Jahr 2022 stellte die EIB-Gruppe für saubere Energie bereit. Bei ihrem Paket für den REPowerEU-Plan legt die Bank weiter zu: Im letzten Jahr vergab sie über 17 Milliarden Euro für Projekte mit dem REPowerEU-Ziel, Europa aus der Abhängigkeit von Russland zu lösen.

In einer Zeit extremer Energieunsicherheit unterzeichnete die EIB mehrere größere Finanzierungen im tschechischen Unternehmenssektor, darunter ein Rekorddarlehen über 790 Millionen Euro an den landesweit tätigen Energieversorger ČEZ. Mit dem Geld will das Unternehmen sein Investitionsprogramm für 2023–2024 vorantreiben. Zweck der Finanzierung ist die Modernisierung und der Ausbau des tschechischen Stromverteilungsnetzes und eine stärkere Energieunabhängigkeit des Landes. Dazu will ČEZ Erneuerbare-Energien-Anlagen mit einer Leistung von rund 2,2 Gigawatt ans Netz bringen.

Lilyana Pavlova, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über die Finanzierungen in Tschechien: „Wir sind stolz darauf, dass wir Teil der tschechischen Erfolgsgeschichte sind und das Land über die letzten 30 Jahre bei der Transformation in eine moderne, global wettbewerbsfähige Wirtschaft begleitet haben. 2022 unterzeichneten wir zwölf Operationen, darunter eine Rekordfinanzierung im Energiesektor. Sie ist eines unserer Vorzeigeprojekte, mit denen wir der EU helfen, sich aus den Fesseln der fossilen Energie zu lösen, ihre Klimaziele zu erreichen und die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft voranzubringen. Wir werden die tschechische Wirtschaft auch künftig gezielt unterstützen, mit Blick auf einen gerechten Übergang, die Dekarbonisierung der Industrie, die breite Nutzung erneuerbarer Energien, energieeffiziente Lösungen und einen sauberen Verkehr. Dazu wollen wir die Absichtserklärung über die Modernisierung des Schienenverkehrs, die wir im November mit dem Verkehrs- und dem Finanzminister unterzeichneten, mit Leben füllen. Das wird die Infrastruktur weiter verbessern, zugunsten der tschechischen Unternehmen und Privathaushalte. Ich danke unseren Partnern, vor allem auf staatlicher Seite, für die Chance, die tschechische Wirtschaft zu stärken.“

Jiří Valenta, stellvertretender Finanzminister der tschechischen Republik: „Ich schätze das Engagement der Europäischen Investitionsbank in der tschechischen Wirtschaft und bin überzeugt, dass die Bank auch noch weitere 30 Jahre unser starker und verlässlicher Finanzpartner bleiben wird. Seit 1992 hat die EIB insgesamt 27,6 Milliarden Euro in der Tschechischen Republik vergeben. Angesichts der aktuellen geopolitischen Risiken müssen wir unsere Abhängigkeit von fossiler Energie aus Russland weiter verringern. Unsere Priorität liegt auf dem Ausbau der Kernenergie und erneuerbaren Energien, unter Berücksichtigung der Klimaziele. Genauso wichtig ist für uns, mehr in die Verteidigung unseres Landes zu investieren.“

Fortlaufende Unterstützung für Unternehmen, Klimaschutz und eine effiziente und verlässliche Energieversorgung

Seit Aufnahme ihrer Tätigkeit in Tschechien im Jahr 1992 hat die EIB fast 27 Milliarden Euro für alle wichtigen Wirtschaftssektoren des Landes bereitgestellt. Zusammen mit 1,69 Milliarden Euro vom EIF hat die Gruppe über 27,57 Milliarden Euro (rund 661 Milliarden tschechische Kronen) im Land vergeben.

2022 finanzierte die EIB drei Projekte im öffentlichen Sektor, sechs Projekte mit Banken und drei mit tschechischen Unternehmen. Neben dem Rekordkredit an ČEZ flossen 91,6 Millionen Euro an den Übertragungsnetzbetreiber ČEPS. Mit dem Geld will das Unternehmen im Zeitraum 2023–2025 das tschechische Stromnetz ausbauen.

Weitere 36,7 Millionen Euro vergab die Bank der EU an die Bahngesellschaft České dráhy, die damit ihr Rollmaterial vor allem in weniger entwickelten Gebieten des Landes modernisieren wird – gut für die Regionalentwicklung.

Im Bereich Innovation gingen 9,9 Millionen Euro an Codasip, eine Softwarefirma aus Brünn, die sich auf elektronische Designautomation spezialisiert hat. 5,5 Millionen Euro erhielt Kostal für Investitionen in die Leistungs- und Komfortelektronik sowie die Antriebs- und Komfortsteuerung von Fahrzeugen.

Mit einer Beteiligung von 50 Millionen Euro an Inven Capital baute die EIB die strategische Partnerschaft aus, die sie vor sechs Jahren mit dem tschechischen Risikokapitalfonds geschlossen hatte.

Darüber hinaus stellte die EIB dem tschechischen Bankensektor umfangreiche Mittel bereit, damit KMU und Midcap-Unternehmen Zugang zu günstigeren Krediten erhalten: Insgesamt 646 Millionen Euro vergab die Bank an die Česká Spořitelna, die Československá Obchodní Banka (ČSOB), die SG Equipment Finance (SGEF) und die Unicredit Leasing.

EIF investiert in Digitaltechnologien und Innovation für eine wettbewerbsfähige tschechische Wirtschaft

Die Finanzierungen des EIF summierten sich 2022 auf 67,2 Millionen Euro. Sie umfassten Eigenkapital-, Mikrokredit- und Garantievereinbarungen für Kredite an KMU und Midcap-Unternehmen und verteilten sich auf drei Operationen mit der ČSOB und der Komerční banka. Mit den Finanzierungen sollen bis zu 127 Millionen Euro mobilisiert werden.

Ein neues Programm für Digitaltechnologien, das letztes Jahr mit dem Ministerium für Industrie und Handel vereinbart wurde und mit 55 Millionen Euro aus der Aufbau- und Resilienzfazilität gefördert wird, sieht Kapitalzusagen vor für einen Fonds, der in der Pre-Seed-Phase ko-investiert, für einen Fintech/Blockchain-Fonds und für einen universitätsnahen Technologietransfer-Fonds im Bereich künstliche Intelligenz. Das Programm geht gerade an den Start.

EIB-Beratungsdienste helfen Tschechien bei Energieeffizienzprojekten und Inanspruchnahme weiterer EU-Mittel

Auch 2022 standen die Beratungsdienste der EIB dem tschechischen Staat sowie dem öffentlichen und privaten Sektor mit wertvoller Beratung und Hilfe beim Kapazitätsaufbau zur Seite. Letztes Jahr übernahmen die Beratungsteams 15 neue Aufträge in Tschechien, schlossen zwei Projekte ab und arbeiteten an 34 laufenden Projekten. Die Teams halfen bei der Entwicklung und Durchführung von Vorhaben in Bereichen wie Klima und Umwelt, Energieeffizienz, Infrastruktur und nachhaltige Stadtentwicklung.

In Tschechien betreffen die meisten laufenden Projekte von JASPERS, der Gemeinsamen Hilfe bei der Unterstützung von Projekten in europäischen Regionen, den Aufbau einer Projekt-Pipeline vor allem im Schienen- und Straßenverkehr. Dazu zählen eine Strategie für die Umsetzung technischer Standards für das TEN-V sowie Konzepte für das tschechische Hochgeschwindigkeitsschienennetz und den Bahnknoten Prag. Außerdem beraten die Fachleute die Stadt Brünn beim Ausbau der Fahrradinfrastruktur als Teil ihres Stadtentwicklungsplans.

ELENA, das Europäische Finanzierungsinstrument für nachhaltige Energieprojekte von Städten und Regionen, arbeitet an drei Projekten zur Verbesserung der Energieeffizienz öffentlicher und privater Gebäude. Dafür werden über 10 Millionen Euro an Zuschüssen bereitgestellt, um 267 Millionen Euro für Energieeffizienzmaßnahmen zu mobilisieren. Gleichzeitig unterstützte die EIB-Beratungsplattform tschechische Geschäftspartner letztes Jahr intensiv bei Projekten für sozialen und bezahlbaren Wohnraum. Die Arbeit in diesem Bereich soll 2023 mit Nachdruck fortgesetzt werden.

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. Sie finanziert Projekte in vier vorrangigen Bereichen: Infrastruktur, Innovation, Klima und Umwelt sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Seit Aufnahme ihrer Tätigkeit in der Slowakei im Jahr 1992 hat die EIB dort 9,7 Milliarden Euro für Schlüsselsektoren vergeben, unter anderem für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Verkehr, Infrastruktur und Energie. Eine der wichtigsten Aufgaben der EIB in der Slowakei ist es, KMU zu fördern und ihnen den Zugang zu langfristigen Finanzierungen zu erleichtern. Zu diesem Zweck vergibt sie Durchleitungsdarlehen an Finanzinstitute des Landes.

Die EIB Global finanziert solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen, darunter der globale, gerechte Übergang zur Klimaneutralität. Der zur EIB-Gruppe gehörende Europäische Investitionsfonds (EIF) ist Europas größter Risikokapital- und Private-Equity-Finanzierer.

Auf der Pressekonferenz am 2. Februar 2023 in Brüssel stellte die EIB-Gruppe auch ihr neues Logo vor, mit dem sie ihr Corporate Branding und ihre visuelle Identität stärker an die der anderen Einrichtungen und Organe der EU angleicht. Die beiden Hauptelemente des neuen Logos: Die Europaflagge und ein grafisches Element, das die Silhouette des Gebäudes am Sitz der EIB-Gruppe in Luxemburg aufgreift.

Über REPowerEU Dank der neuen Ko-Investitionsinitiative kann Inven Capital weiter über Beteiligungen das Wachstum von Cleantech-Start-ups fördern, die mit Innovationen vor allem im Bereich Dekarbonisierung und Nachhaltigkeit positive Veränderungen in der Breite anstoßen und Umweltbelastungen beseitigen können. Die Zusammenarbeit entspricht auch den Zielen von REPowerEU, dem Plan der Europäischen Kommission für Energieeinsparungen, saubere Energie und die Diversifizierung unserer Energieversorgung. Der Plan soll mit finanziellen und rechtlichen Mitteln den Aufbau der neuen Energieinfrastruktur unterstützen, die Europa braucht. REPowerEU sieht eine Reihe von Maßnahmen vor, die rasch Europas Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland verringern, den grünen Wandel beschleunigen und EU-weit die Resilienz des Energiesystems stärken. Ziel des Plans ist es, alternative Energiequellen zu erschließen, durch Verhaltensänderungen Energie einzusparen und Investitionen in erneuerbare Energien anzukurbeln.