- Dachfonds soll Hightech-Unternehmen in der späten Wachstumsphase unterstützen und Entwicklung des spanischen Risikokapitalmarktes fördern
- ETCI hat erste Zusagen von 3,75 Milliarden Euro von der EIB-Gruppe, Spanien, Deutschland, Frankreich, Italien und Belgien erhalten
- Spanien gehört mit einer Milliarde Euro zu den größten Geldgebern der Initiative
Auf einer Veranstaltung für den spanischen Risikokapitalmarkt wurde heute in Madrid die European Tech Champions Initiative (ETCI) vorgestellt. Der Dachfonds wird vom Europäischen Investitionsfonds (EIF), der Risikokapital-Einrichtung der Europäischen Investitionsbank-Gruppe, verwaltet und ging im Februar mit ersten Zusagen von Spanien, Deutschland, Frankreich, Italien und Belgien an den Start.
Zusammen mit dem Instituto de Crédito Oficial (ICO), über das sich Spanien an der ETCI beteiligt, stellte der EIF den Fonds heute dem spanischen Markt vor. An der Veranstaltung nahmen die spanische Staatssekretärin für Digitalisierung und künstliche Intelligenz Carme Artigas, die geschäftsführende Direktorin des EIF Marjut Falkstedt und der Präsident des ICO José Carlos García de Quevedo teil. Madrid ist die erste Station der Roadshow durch die Hauptstädte der ETCI-Länder.
Mehr als 3,75 Milliarden Euro für Europas Hightech-Ökosystem zugesagt
Die European Tech Champions Initiative soll Hightech-Unternehmen in der späten Wachstumsphase unterstützen. In der ersten Zeichnungsrunde erhielt der Dachfonds Zusagen von Deutschland, Frankreich und Spanien (jeweils 1 Milliarde Euro), Italien (150 Millionen Euro) und Belgien (100 Millionen Euro). Weitere 500 Millionen Euro bringt die EIB-Gruppe ein, sodass sich ein Gesamtbetrag von derzeit 3,75 Milliarden Euro ergibt. Später soll der Fonds noch weiteres Kapital einwerben.
Der Fonds stellt dringend benötigtes Late-Stage-Kapital für vielversprechende Tech-Innovatoren in Spanien und der Europäischen Union bereit. Außerdem stärkt die Initiative den spanischen Risikokapitalmarkt für Scale-up-Unternehmen. Sie schließt Lücken im Finanzierungsangebot – ein Problem vor allem für Unternehmen, die mehr als 50 Millionen Euro benötigen. Mithilfe der ETCI soll eine neue Anlageklasse für institutionelle Anleger aus Europa entstehen, die ihr Portfolio diversifizieren wollen und damit einen steten Mittelfluss an europäische Scale-ups sichern.
EIB-Vizepräsident Ricardo Mourinho Félix: „Europas Technologie-Start-ups haben oft nicht genug Kapital für den globalen Wettbewerb und sehen sich gezwungen, nach Übersee zu gehen. Die ETCI zeigt beispielhaft, wie Europa diese Scale-up-Lücke mit gebündelten Ressourcen schließen und vor Ort Innovation und unternehmerische Initiative fördern kann. Die EIB-Gruppe freut sich, diese Initiative zu leiten und mitzufinanzieren. Sie wird vor allem dem dynamischen Hightech-Ökosystem in Spanien zugutekommen, das dadurch maßgeblich zum Wirtschaftswachstum beitragen und viele Arbeitsplätze für Fachkräfte schaffen kann.“
Die spanische Staatssekretärin für Digitalisierung und künstliche Intelligenz Carme Artigas: „Durch Initiativen wie die ETCI können die EU-Länder ihr gemeinsames Ziel erreichen, die Zahl der europäischen Einhörner bis 2030 zu verdoppeln. Das begrüßen wir. Spanien beteiligt sich ebenso wie Deutschland und Frankreich mit einer Milliarde Euro an dem Dachfonds. Wir sind schon heute ein Talentzentrum und das Land, das die besten Ideen hervorbringt. Deshalb versuchen wir, mit dem besten Rechtsrahmen der EU für ein lebendiges Unternehmertum zu punkten. Spanien hat ein Start-up-Gesetz verabschiedet und mit dem Next-Tech-Fonds eine öffentlich-private Initiative für spanische Scale-ups gestartet, die die größte Initiative für den Deep-Tech-Sektor in Europa ist.“
ICO-Präsident José Carlos García de Quevedo: „Im Rahmen der ETCI-Initiative und über öffentlich-private Partnerschaften will die ICO-Gruppe über AXIS die Wettbewerbsfähigkeit in Spanien stärken. Sie will ein neues Produktivsystem etablieren, indem sie wachstumsstarke Technologieunternehmen fördert, die hochwertige Arbeitsplätze schaffen.“
Hintergrundinformationen
Die EIB
Die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe), die aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF) besteht, hat 2022 mit einem Rekordvolumen für Klimaprojekte und Unterzeichnungen von insgesamt 9,9 Milliarden Euro erneut beeindruckende Ergebnisse in Spanien erzielt.
Der EIF
Der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört zur Europäischen Investitionsbank-Gruppe. Seine Aufgabe besteht im Wesentlichen darin, kleinsten sowie kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Europa den Zugang zu Finanzierungsmitteln zu erleichtern. Das Angebot des EIF umfasst Risiko- und Wachstumskapital, Garantien und Mikrofinanzprodukte. Damit trägt der EIF zu Kernzielen der EU bei, wie Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum, Innovation und Digitalisierung, soziale Wirkung, Kompetenzen und Humankapital, Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit.
Das ICO
Das Instituto de Crédito Oficial (ICO) ist eine staatliche Einrichtung und untersteht dem spanischen Ministerium für Wirtschaft und Digitalisierung. Mit seinen Krediten für innovative, nachhaltige Projekte in Spanien und anderen EU-Ländern trägt das ICO zu nachhaltigem Wachstum bei. Als nationale Förderbank unterstützt sie Unternehmen, vor allem kleine und mittlere Betriebe und Selbstständige.
Spanisches Staatsekretariat für Digitalisierung und künstliche Intelligenz
Im Ministerium für Wirtschaft und Digitalisierung definiert das Staatssekretariat für Digitalisierung und künstliche Intelligenz die Strategien für eine Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft, bei der individuelle und kollektive Rechte und die Werte des spanischen Rechtssystems gewahrt bleiben. Es fördert und reguliert die digitalen Dienste und die digitale Wirtschaft und Gesellschaft, den Dialog mit Industrie und Wissenschaft, die Digitalisierung des öffentlichen Sektors und die Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Ministerien sowie mit anderen Behörden.