In Kroatien waren Jobs Mangelware. Elizabeta Žalac dachte daher, sie müsse ihre Heimat verlassen, um Arbeit zu finden. Aber dank einer EU-Finanzierung konnte die begabte junge Ingenieurin im Land bleiben.
Dobila sam posao: Elizabeta i ekološka autoindustrija u Hrvatskoj
Elizabeta Žalac wurde in Đurđevac geboren, einer 6 000-Seelen-Stadt in Nordkroatien. Als sie zur Welt kam, fuhren ihre Eltern noch einen Lada aus Sowjetzeiten. Jetzt arbeitet sie an einem der schnellsten Autos der Welt.
Elizabeta studierte Medizingerätedesign an der Universität Zagreb, rechnete sich jedoch wenig Chancen auf eine Karriere in ihrer Heimat aus. „Ich dachte, ich würde hier keine Arbeit finden, weil es in meinem Spezialgebiet nur wenig Stellen gibt. Ich habe mir also überlegt, ins Ausland zu gehen, aber eigentlich wollte ich in Kroatien bleiben, bei meiner Familie und meinen Freunden.“
Dann sah sie eine Stellenanzeige von Rimac, dem einzigen kroatischen Autohersteller. Rimac produziert moderne Batteriesysteme, die nicht nur in Sportwagen, sondern auch in Zügen, Bussen – und sogar für Rollstühle – eingesetzt werden. Den ersten Kredit der Europäischen Investitionsbank erhielt Rimac über die nationale Entwicklungsbank des Landes, HBOR. Ein zweiter Kredit über 30 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung folgte im Dezember 2018 und ging direkt an Rimac.
„Besonders gut gefallen hat mir, dass für Rimac die Umwelt so wichtig ist“, so Elizabeta.
Bei ihrem Vorstellungsgespräch überzeugte sie mit ihrer Motivation und bekam die Stelle. Ihre erste Aufgabe: Batterien für ein elektrisches Rennauto von SEAT in Spanien. In ihrer Abteilung gab es nur eine weitere Frau, und sie zweifelte, ob sie in einer männerdominierten Branche zurechtkommen würde. Aber ihre Kollegen waren sehr nett. „Ich fragte viel, ich lernte zu Hause weiter, und bald war ich in der Materie drin – auch weil mir meine Kollegen so viel geholfen haben.“
Heute arbeitet sie am Rimac-Sportwagen Concept 2, der es auf eine Spitzengeschwindigkeit von 412 Stundenkilometern bringt. „Ich freue mich, für eine Firma zu arbeiten, die weltweit etwas zum Positiven verändert – für uns alle und für die Umwelt. Und das in einer Kleinstadt und in einem so kleinen Land wie Kroatien.“
Elizabetas Job ist einer von Millionen, die mithilfe der EIB, der Bank der EU, entstanden sind. Allein die 2017 von der EIB-Gruppe unterzeichneten Investitionen werden bis 2021 in der EU viel bewirken: Sie dürften das BIP um 1,1 Prozent steigern und 1,2 Millionen Arbeitsplätze schaffen. Selbst 2036 werden sie das BIP noch um 0,7 Prozent erhöhen und 650 000 weitere Arbeitsplätze ermöglichen – so wie den von Elizabeta.