Ursprünglich wollte José Pedro Luxo Maia bis zur Rente in der Finanzbranche bleiben. Doch als ein Spielzeugunternehmen expandierte, nutzte er die Chance zum Wechsel.
Arranjei emprego: em Portugal, o banco da UE «investiu em mim»
Es war kurz vor Weihnachten. Der portugiesische Spielehersteller Science4You hatte ein großes Problem: Einige Läden brauchten dringend Chemiebaukästen, aber das Unternehmen hatte die Produktion über die Feiertage eingestellt.
Deshalb ging eine E-Mail an die Mitarbeiter, in der alle Freiwilligen gebeten wurden, in der Produktion einzuspringen. José Pedro Luxo Maia, der gerade erst zwei Monate zuvor im Vertrieb angefangen hatte, sagte sofort zu. Zunächst wurde er zum Kartonfalten eingeteilt.
„Klingt an sich einfach, aus einem Stück Pappe einen Karton zusammenzufalten. Es ist aber doch ziemlich knifflig“, erzählt der 31-Jährige. „Aber es war toll, mit allen an einem Strang zu ziehen. Und man stellt auch fest, wie schwer die Arbeit in der Produktion eigentlich ist.“
Lernspiele mit Spaßfaktor
Im Oktober 2017 hängte der Portugiese seinen Job als Berater bei Deloitte in Lissabon an den Nagel und ging zu Science4You. Das schnell wachsende Unternehmen stellt Lernspiele her, die Spaß machen und bei Kindern das Interesse an Naturwissenschaften wecken. Luxo Maia begann zunächst im internationalen Vertrieb, kümmert sich nun aber hauptsächlich um den portugiesischen Markt. Er fährt zu Einzelhändlern und schickt Kaufempfehlungen an Kunden.
„Mir liegt viel daran, dass unsere Kunde genau das bekommen, was sie suchen“, erklärt er.
Science4You gibt es seit 2008. Inzwischen ist das Unternehmen in ganz Europa und auch in Märkten wie den USA auf Wachstumskurs. Vor elf Jahren lag der Jahresumsatz bei 54 000 Euro – heute sind es mehr als 20 Millionen Euro.
Seinen Job bei Science4You verdankt Luxo Maia auch der Europäischen Investitionsbank, die dem Spielzeughersteller einen Wachstumskredit über zehn Millionen Euro gab.
Luxo Maia ist sich sicher: Das Finanzierungsangebot der Europäischen Investitionsbank könnte auch für andere Unternehmen interessant sein. Dann würden sie sehen, was die Europäische Union für sie tun kann.
„Viele schimpfen auf die EU. Dabei bekommen wir mehr Geld von der Europäischen Union, als sie uns kostet. Die Europäische Investitionsbank hat Science4You einen Kredit gegeben. Dadurch habe ich einen neuen Job gefunden. Ich habe eine Arbeit, die mir Spaß macht. Und mehrere hundert Beschäftigte können ihre Familien ernähren und etwas zurücklegen.“
Luxo Maias Job ist einer von Millionen, die mithilfe der Europäischen Investitionsbank entstanden sind. Allein die 2017 von der EIB-Gruppe finanzierten Investitionen werden bis 2021 in der EU viel bewirken: Sie dürften das Bruttoinlandsprodukt um 1,1 Prozent steigern und 1,2 Millionen Jobs schaffen. Selbst 2036 werden sie das BIP noch um 0,7 Prozent erhöhen und 650 000 weitere Arbeitsplätze ermöglichen.
„Es ist ein schönes Gefühl, für ein Unternehmen zu arbeiten, das Kindern etwas beibringt. Bildung ist unsere Zukunft. Und ich bin froh, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann.“