Das jährliche World Circular Economy Forum (WCEF) ist eine globale Initiative Finnlands und des finnischen Innovationsfonds Sitra. Es ist eine weltweit führende Veranstaltung zur Kreislaufwirtschaft. Das WCEF dient dem Austausch von Wissen und Erfahrung und fördert den Aufbau von Netzwerken und Partnerschaften. Es richtet sich an Verantwortliche aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, die den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft vorantreiben.
Auf der diesjährigen Veranstaltung ging es vor allem darum, welche Vorteile die Finanzierung von Kreislaufprojekten bringt und wie die Politik die Weichen für den Wandel stellen kann.
Die Delegation der Europäischen Investitionsbank unter Leitung von Vizepräsident Ambroise Fayolle zeigte, wie die Bank den Übergang zur Kreislaufwirtschaft unterstützt.
Dieses Jahr nahmen 1 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer (8 000 online zugeschaltet) aus 100 Ländern am WCEF teil. Die EIB-Gruppe, die sich schon seit der ersten Veranstaltung im Jahr 2017 aktiv an dem Forum beteiligt, war dieses Jahr Partner.
Kernpunkte
Hauptanliegen des Forums war, die Kreislaufwirtschaft endlich in die Praxis umzusetzen. Leider geht aus dem Circularity Gap Report 2024 der Circle Economy Foundation hervor, dass der Anteil der wiederverwendeten Materialien in der Wirtschaft im Zeitraum 2018–2023 von 9,1 Prozent auf 7,2 Prozent gesunken ist. Auch der Global Resource Outlook 2024 des Umweltprogramms der Vereinten Nationen bestätigt, dass der weltweite Ressourcenverbrauch weiter steigt.
Weitere Schwerpunktthemen waren die Bedeutung von Partnerschaften und die Finanzierungslücke in der Kreislaufwirtschaft. Die EIB und andere multilaterale Banken stellten auf der Konferenz ihre gemeinsame Vision für die Kreislaufwirtschaft vor. Öffentliche Finanzierungsinstitute wie die EIB, die im Rahmen der Gemeinsamen Initiative für die Kreislaufwirtschaft (JICE) zusammenarbeiten, gaben außerdem bekannt, dass sie bis 2025 insgesamt 16 Milliarden Euro für Kreislaufprojekte bereitstellen wollen.
Die Kreislaufwirtschaft steckt noch in den Kinderschuhen. Deshalb komme es vor allem auf den Erwerb der Fähigkeiten an, die es braucht, um Kreislaufprojekte und -strategien zu entwickeln und umzusetzen, unterstrichen die Rednerinnen und Redner aus dem öffentlichen und privaten Sektor. Dazu hat die EIB das Circular City Centre (C3) ins Leben gerufen. Das Kompetenzzentrum bietet kostenlose Beratung für Städte und öffentliche Einrichtungen, die an Projekten für Kreislaufwirtschaft, Ressourceneffizienz und weniger Abfall arbeiten.
Veranstaltungen
15. April
- Eröffnungsevent „Turning circular visions into actions“, 11.00–12.00 Uhr MESZ – mit Ambroise Fayolle, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über Finanzierungen für Klima und Umwelt
Eine Plenardiskussion mit führenden Köpfen aus Wissenschaft und Politik zeigte auf, wie Politik, Wirtschaft und Gesellschaft konkret zu einer gerechten, kreislauforientierten Zukunft beitragen können. - „The circular economy we want for Europe 2024–2029“, 13.30–14.30 Uhr MESZ – mit Ambroise Fayolle, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über Finanzierungen für Klima und Umwelt
Auf der Veranstaltung wurde kritisch hinterfragt, wie die Kreislaufwirtschaft in Europa den Klimaschutz und die Wettbewerbsfähigkeit fördern kann. Gemeinsam wurden Defizite bei den aktuellen politischen Rahmenbedingungen beleuchtet und Bereiche aufgezeigt, in denen die EU dringend handeln muss, um den Weg in eine wirklich nachhaltige Zukunft zu bereiten. - „Shaping a global vision for circular finance“, 13.30–14.30 Uhr MESZ – mit Nicola Pochettino, Direktor der Abteilung Umwelt und natürliche Ressourcen der EIB
Auf der Veranstaltung besprachen Verantwortliche multilateraler Entwicklungsbanken eine gemeinsame Vision zur Rolle der Finanzwirtschaft beim Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft. Es war der erste öffentliche Austausch dieser führenden Institutionen aus verschiedenen Regionen. Das Event wurde von der Europäischen Investitionsbank mitorganisiert.
17. April
- „Bridging borders: financing the circular economy with promotional banks“, 11.00–13.00 Uhr MESZ, Brüssel
Auf der dynamischen zweistündigen Veranstaltung ging es um die Rolle nationaler Förderbanken bei der Bewältigung globaler Herausforderungen. Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Länder tauschten Erkenntnisse zur Finanzierung der Kreislaufwirtschaft aus und betonten die Bedeutung von Synergien. Die Begleitveranstaltung wurde von der Europäischen Investitionsbank mitorganisiert.
18. April
- „Cities & regions getting ahead with the circular transition“, 9.30–15.15 Uhr MESZ, Europäische Kommission (Rue du Champ de Mars 21, 1050 Brüssel) und online
Auf der Veranstaltung wurde das Beratungs- und Unterstützungsangebot der Kommission im Rahmen ihrer Initiative „Kreislauforientierte Städte und Regionen“ (CCRI) vorgestellt. Die EIB ist assoziierter Partner der Initiative. Dabei ging es auch um das Circular City Centre (C3) der EIB, dessen Ausbau auf der Veranstaltung offiziell bekannt gegeben wurde. Ferner wurde in zwei interaktiven Diskussionsrunden besprochen, wie europäische Städte und Regionen den Übergang zur Kreislaufwirtschaft steuern und finanzieren können. Dabei tauschten gleich gesinnte Städte, Regionen und Partner ihre bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse aus. Die Veranstaltung bot den Vertreterinnen und Vertretern von Städten und Regionen auch Gelegenheit, Kontakte zu potenziellen Partnern zu knüpfen.
Programm