Startschuss für „Operation Campus“ in Frankreich
Die Bank hat ihr erstes Darlehen an eine französische Universität unterzeichnet. Die EIB unterstützt die Modernisierungs- und Renovierungsarbeiten der Universität Aix-Marseille. Dabei werden die verfügbaren Mittel bestmöglich eingesetzt, um die Bildungsinfrastrukturen so zu verbessern, dass der Grundstein für den beruflichen Erfolg junger Menschen gelegt werden kann.
Mit einem 1,3 Milliarden Euro schweren Finanzierungsprogramm für zwölf Universitäten und Forschungseinrichtungen in Frankreich sollen wichtige Investitionsvorhaben im Bildungsbereich, darunter der Bau neuer Campusse, vorangetrieben werden. Diese Universitäten wurden von einer internationalen Jury im Wettbewerbsverfahren ausgewählt. Mit dieser Initiative soll die Entwicklung internationaler Exzellenzzentren für Hochschulbildung und Forschung gefördert werden, die Studierende aus Frankreich und der ganzen Welt ansprechen und ihnen eine gute Ausbildung ermöglichen.
Für die Bank stellt dies die erste Partnerschaft mit französischen Hochschulen dar. Dank ihrer kürzlichen Statusänderung können die Hochschulen nun mit der EIB zusammenarbeiten, um Unterstützung bei der Finanzierung ihrer Investitionsvorhaben zu erhalten. Bis vor Kurzem war der Staat für die 85 Universitäten, Grandes Écoles und sonstigen höheren Bildungseinrichtungen verantwortlich. Damit sollten hohe Studiengebühren vermieden werden. Mit dem neuen Status erhalten die Universitäten mehr Autonomie bei ihren Budgetentscheidungen. Außerdem haben sie nun einen größeren Handlungsspielraum und können ihre Lehrpläne an die Anforderungen des Arbeitsmarkts anpassen.
Förderung cleverer Investitionen
Ultramoderne Campusse, Spitzenforschung und maßgeschneiderte Lehrpläne, die auch Online- Kurse und Austauschprogramme zwischen Hochschulen und Unternehmen rund um den Globus umfassen – das sind die Komponenten dieses innovativen Programms. In seinen Genuss werden die Universitäten Aix-Marseille, Bordeaux, Grenoble, Lyon, Montpellier, Nizza-Sophia Antipolis, Paris (Stadtgebiet, Condorcet und Marne-La-Vallée), Saclay, Straßburg, Toulouse sowie Lothringen und Lille kommen.Für dieses ehrgeizige Vorhaben wurde eine neuartige Finanzierungsstruktur entwickelt. Diese besteht aus einem Treuhandfonds, der mit den Erlösen aus dem Verkauf von drei Prozent des Kapitals der Électricité de France (EDF) ausgestattet wird, sowie einer engen Partnerschaft zwischen der EIB und der Caisse des Dépôts et Consignations (CDC). Mit ihren langfristigen Finanzierungsmitteln werden die beiden Geldgeber die französischen Universitäten, die Teil der sogenannten „Operation Campus“ sind, in die Lage versetzen, sich die nötigen Ressourcen zu beschaffen, um ihre Hochschuleinrichtungen in internationale Exzellenzzentren umzuwandeln. Die Investitionsvorhaben werden allesamt im Rahmen von öffentlich-privaten Partnerschaften (PPP) durchgeführt. Dadurch haben die Projektträger die Möglichkeit, privates Kapital zu mobilisieren und ihre Projekte besser auf die Marktbedürfnisse abzustimmen. Einer der Ersten, der von dieser Partnerschaft profitiert, ist der Campus der Universität Aix-Marseille.
Umdenken bei Investitionen in die Bildung gefragt
„Dieses erste Darlehen, das an eine französische Universität vergeben wird, stellt unter Beweis, dass wir junge Menschen engagiert unterstützen wollen. Unser Ziel ist es, den Universitäten die Mittel an die Hand zu geben, die sie für ihre Entwicklung und Modernisierung benötigen, damit sie die größten Begabungen ansprechen und sie ausbilden können. So werden sie auf europäischer und internationaler Ebene wettbewerbsfähiger“, stellt EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive fest. „Wir haben daher beschlossen, für die Studierenden von heute und von morgen die besten Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen, um ihren beruflichen Erfolg zu ermöglichen. Wir bereiten ihre Zukunft vor“, so der EIB-Vizepräsident weiter.Im April unterzeichnete die Universität Aix-Marseille (AMU) ein Darlehen von 127 Millionen Euro, mit dem Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten finanziert werden sollen. Die Universität Aix-Marseille ist eine der jüngsten Frankreichs, sehr international ausgerichtet und die größte französischsprachige Universität weltweit. Rund 72 000 Studierende werden von diesem Projekt profitieren, das auf den verschiedenen Campussen der AMU durchgeführt wird. Vor allem die 30 000 Studierenden auf dem Campus „Aix – Fakultätenviertel“ werden die Nutznießer sein.
Mit dem Programm sollen der AMU moderne Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden, die internationalen Standards entsprechen, ausreichende Kapazitäten aufweisen, hervorragend ausgestattet, in wissenschaftlicher Hinsicht einheitlich gestaltet und renoviert sind. Nur auf diese Weise kann eine möglichst große Anzahl von Studierenden in den Genuss von Hochschulbildung kommen und sich trotz des internationalen Wettbewerbs beruflich etablieren.