Die Europäische Investitionsbank (EIB) und Montenegro haben heute in Podgorica einen Garantievertrag über einen Gesamtbetrag von bis zu 100 Mio EUR zur Besicherung von Finanzierungsverträgen mit montenegrinischen Banken mit einem unterzeichnet. Diese Operation wird kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Infrastrukturvorhaben von Gebietskörperschaften unterstützen. Die EIB wurde von dem für die Finanzierungen in Italien, Malta und den Ländern des Westbalkans verantwortlichen EIB-Vizepräsidenten Dario Scannapieco und die Republik Montenegro vom Finanzminister und stellvertretenden Premierminister Igor Luksic vertreten.
Mit dem Darlehen sollen den Förderkriterien der EIB entsprechende Vorhaben kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) sowie Industrievorhaben jeglicher Größe in den Bereichen wissensbasierte Wirtschaft, Energie und Umweltschutz landesweit unterstützt werden. Mindestens 70% des Darlehens werden KMU-Projekten zugute kommen.
Mit den Darlehen der EIB können bis zu 100% der Kosten einzelner Investitionsvorhaben von KMU finanziert werden. Die EIB verlangt jedoch, dass ihre Partnerbanken ein Darlehen in doppelter Höhe der jeweiligen EIB-Finanzierung gewähren. Ihr Ziel ist es dabei, eine Erhöhung des gesamten KMU-Portfolios ihrer Partnerbanken zu erreichen. Somit werden in den beiden kommenden Jahren, in denen die Darlehen in Anspruch genommen werden sollen, voraussichtlich rund 200 Mio EUR im KMU-Sektor investiert werden. Diese bedeutenden zusätzlichen Mittel dürften die Wirtschaft ankurbeln und dem Land dabei helfen, einen Ausweg aus der derzeit schwierigen Lage zu finden. Die Darlehen können auch für die Finanzierung von Projekten von Gebietskörperschaften verwendet werden.
Diese EIB-Operation – die bisher größte in Montenegro – geht auf einen Antrag der montenegrinischen Regierung zurück und erfolgt in einer Zeit der internationalen Finanzkrise, die durch die Knappheit an verfügbaren Finanzierungen (insbesondere von langfristigen Darlehen für KMU) gekennzeichnet ist.
„Wir sind sehr zufrieden mit der Operation, die die Rolle der EIB in der Region verstärkt. Diese Operation wird sich allein schon durch ihre Größe spürbar auf die Realwirtschaft des Landes auswirken“, stellte Dario Scannapieco fest. „Wir freuen uns auch besonders über das ausgezeichnete Verhältnis zu Montenegro und seinen Behörden, das auch an der raschen Bereitstellung dieser Finanzierung deutlich wurde“, fügte er hinzu.
Hinweis für die Redaktion:
Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, unterstützt tragfähige Investitionsvorhaben, die den politischen Zielen der Union Rechnung tragen. Ihre Finanzierungen in den Ländern des westlichen Balkans erleichtern den EU-Integrationsprozess dieser Länder.
Die EIB ist in den westlichen Balkanländern seit vielen Jahren tätig und hat bisher Projekte im Gesamtbetrag von mehr als 3,7 Mrd EUR in der Region finanziert. Die Finanzierungen betrafen hauptsächlich die Bereiche Verkehr, Umwelt, Gesundheit und Bildung, Energie und Industrie. 49% der Gesamtauszahlungen in den westlichen Balkanländern in den letzten acht Jahren betrafen den Verkehrssektor, 12% wurden im Energiesektor und 7% im Bereich Gesundheit und Bildung bereitgestellt. 21% der Mittel wurden unter Zwischenschaltung von Finanzinstituten an KMU und 2% an den Industrie- und an den Dienstleistungssektor vergeben, während 3% für Vorhaben in den Bereichen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung bestimmt waren.